Nick Paul schießt Kanada in der Verlängerung zu Gold
RIGA (dpa) - Mit Tränen angesichts der verpassten historischen Medaillenchance und zugleich Stolz über eine lange Zeit famose WM verabschiedete sich Deutschlands Eishockey-Nationalteam aus Riga. Nach der bitteren Lehrstunde zum Abschluss beim 1:6 (0:1, 0:4, 1:1) im Spiel um Bronze gegen die USA weinten die Cracks hemmungslos. „In der Kabine ist kein Auge trocken geblieben“, berichtete der enttäuschte Kapitän Moritz Müller. Wie zuletzt beim Heimturnier 2010 beendete die Auswahl des Deutschen EishockeyBunds (DEB) auch diese WM in Lettland als Vierter. Und doch fühlte sich das Abschneiden diesmal anders an.
Anders als vor elf Jahren war die deutsche Mannschaft vor allem beim unglücklichen 1:2 am Samstagabend im Halbfinale gegen Finnland näher dran am großen Coup. „Diese Mannschaft hätte alles verdient gehabt. Nicht oft kommen so Teams zusammen, es war etwas ganz Besonderes“, sagte Müller weiter. „Heute waren wir emotional einfach down.“
Der mentale Kraftakt, sich nur 21 Stunden nach der Enttäuschung am Samstag – als man als besseres Team gegen den effizienteren Titelverteidiger ausgeschieden war – erneut zur einer großen Leistung aufzuraffen, gelang einfach nicht. „Ich kann das sehr gut verstehen, wir waren kurz davor, etwas zu gewinnen“, sagte Bundestrainer Toni Söderholm. Sein Team kam gegen die USA erst zum Ehrentreffer durch Dominik Bittner von den Grizzlys Wolfsburg (50. Minute), als die Partie längst entschieden war. Die mental stärkeren Amerikaner ließen den müden Deutschen keine Chance und holten sich nach Toren von Christian Wolanin (6. Minute), Conor Garland (27.), Jack Drury (29.), Jason Robertson (32.), Trevor Moore (33.) und Ryan Donato (50.) ihre insgesamt achte WM-Bronzemedaille.
„Das tut gerade brutal weh. Es ist schwer, Worte zu finden“, sagte der frühere NHL-Profi Korbinian Holzer und musste erst einmal durchpusten: „Wir waren so nah dran, ins Finale
Kanada hat sich etwas überraschend zum Eishockey-Weltmeister 2021 gekürt. Der Weltranglistenerste bezwang im Endspiel von Riga am Sonntagabend Titelverteidiger Finnland mit 3:2 (0:1, 1:0, 1:1/1:0) nach Verlängerung und feierte nach einem historisch schwachen Turnierstart noch seinen Damit zogen die Kanadier mit dem bislang alleinigen Rekordchampion Russland gleich. Maxime Comtois (25. Minute), Adam Henrique (53.) und Nick einzuziehen, aber heute hat es nicht gereicht.“Dann ergänzte der Verteidiger: „Es wird dauern, bis uns bewusst
Paul (67.) mit dem entscheidenden Tor in der mit jeweils nur drei Feldspielern gespielten Overtime schossen das Team von Trainer Gerard Gallant zum Erfolg. Auch von drei Niederlagen zum Auftakt der WM – darunter ein 1:3 gegen Deutschland – haben sich die Kanadier nicht beirren lassen. Ins Viertelfinale waren sie letztlich nur gekommen, weil sie gegen den punktgleichen Aufsteiger Kasachstan den direkten Vergleich gewonnen hatten. (dpa/SID) sein wird, was wir geschafft haben. Es sind kleine Details, die zur Weltspitze fehlen.“
Anders als vor elf Jahren, als der Sprung ins Halbfinale einer Sensation geglichen hatte, entsprach Platz vier diesmal durchaus dem Anspruch vor dem Turnier. Insgeheim hatte sich das DEBTeam mehr ausgerechnet und gar auf den Weltmeistertitel geschielt. „Heute war nicht unser Tag. Gestern war unser Tag, aber wir haben nicht gewonnen“, sagte Toni Söderholm mit Blick auf die verpasste Finalchance.
27. WM-Titel.