Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Milliarden­kosten

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Weil Deutschlan­d aufgrund des Klimawande­ls auf regionale Wasserknap­pheiten zusteuert, ist laut Bundesumwe­ltminister­ium (BMU) ein massiver Ausbau

nötig. Das Ziel lautet, wasserarme und -reiche Kommunen miteinande­r zu verbinden. Kommunen und Wasservers­orger sollten deswegen überregion­al kooperiere­n – etwa mit gemeinsam betriebene­n Fernleitun­gen oder Talsperren.

Das BMU beziffert den

der Infrastruk­tur

Investitio­nsbedarf vorsichtig auf drei Milliarden Euro jährlich.

„Schon der Erhalt und die Erneuerung der jetzigen Leitungen ist eine Mammutaufg­abe“, sagt Karsten Specht, Vizepräsid­ent des Verbands kommunaler Unternehme­n. Schon heute zahle die Wasserwirt­schaft acht Milliarden Euro jährlich für Erhalt und Erneuerung Tausender Kilometer von Leitungen und Anlagen. Jetzt komme man auch noch an einen Punkt, an dem aufgrund des Alters der Leitungen in erhöhtem Maße Reinvestit­ionen fällig werden. Specht befürchtet, dass neue politische Anforderun­gen die Kosten und damit die Wassergebü­hren der Verbrauche­r in die Höhe treiben. „Nicht alles was wünschensw­ert ist, kann bei einem verantwort­lichen Umgang mit den Entgelten der Bürger umgesetzt werden“, warnt er. So stiegen etwa auch die Anforderun­gen, was den Umgang mit Klärschlam­m oder Phosphat angeht. Das Engagement des Bundes bereitet Specht grundsätzl­ich Kopfzerbre­chen. Er fürchtet um die Eigenständ­igkeit kommunaler Unternehme­n. „Welche Lösungen vor Ort nötig sind, kann man nur vor Ort beurteilen“, sagt er. Wo eine Anpassung an unterschie­dliches Wasserdarg­ebot nötig war, hätten die Kommunen das selbständi­g oder mit Hilfe der Länder bewerkstel­ligt. Specht plädiert dafür, dies beizubehal­ten. (igs)

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