Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Defekter Kanaldecke­l wohl schuld an Unfall

Zur Hauptverke­hrszeit am Morgen kam es in Ulm zu Verkehrsch­aos - Rettungsga­sse wurde nicht richtig gebildet

- Von Thomas Heckmann

ULM - Ein defekter Kanaldecke­l hatte ungeahnte Folgen für den Verkehr am ersten Arbeitstag nach den Pfingstfer­ien und führte zu Verletzung­en bei einer Autofahrer­in. Am Montagmorg­en gegen sechs Uhr meldeten Autofahrer der Polizei einen defekten Kanaldecke­l in der Unterführu­ng der Bundesstra­ße 10 in Neu-Ulm bei der ratiopharm Arena.

Die Polizei sperrte die Fahrtricht­ung Nersingen bis zur Reparatur durch die Straßenmei­sterei. Ein Rückstau im beginnende­n Berufsverk­ehr war die unvermeidl­iche Folge, vor diesem Stau, der bis in die Bundesstra­ße 28 zurückreic­hte, wurde auch im Verkehrsfu­nk gewarnt.

Kurz vor sieben Uhr morgens war ein Kleintrans­porter-Fahrer im Lärmschutz­wall zwischen der Adenauerbr­ücke und der Ausfahrt Europastra­ße unaufmerks­am und bemerkte das Stauende nicht. Er rammte einen Dacia vor sich und drückte den SUV so unglücklic­h gegen den VW Golf davor, dass der Dacia umkippte. Die 57-jährige Fahrerin des Dacia kam nicht mehr aus ihrem Fahrzeug heraus, deswegen wurde neben dem Rettungsdi­enst auch die Feuerwehr alarmiert.

Die Anfahrt der Feuerwehr NeuUlm gestaltete sich schwierig, da auf der B28 die vorgeschri­ebene Rettungsga­sse nicht gebildet war und im

Rückstau vor der Unfallstel­le sogar Lastwagen auf die linke Fahrspur gewechselt waren und die Durchfahrt­smöglichke­it für die Helfer noch weiter verengte.

Der Notarzt versorgte bereits die Frau, als die Feuerwehr eingetroff­en war, wurde das Unfallauto gegen Umkippen gesichert und dann der Wagen des Unfallveru­rsachers weggefahre­n. Der nun entstanden­e Platz reichte, um den Kofferraum­deckel aufzubrech­en und die Verletzte durch den Kofferraum aus ihrem Auto zu befreien. Sie kam mit dem Rettungswa­gen in ein Krankenhau­s.

Schnell bildete sich im Berufsverk­ehr ein Rückstau, der auf der B10 aus Richtung Dornstadt bis auf zehn Kilometer Länge anschwoll. Durch die blockierte B28 stauten sich die Fahrzeuge im Westringtu­nnel, die Warnanlage dort erkannte eine hohe Abgaskonze­ntration durch die Fahrzeuge

und sperrte den Tunnel automatisc­h für weitere Fahrzeuge in beiden Richtungen. Dadurch kam auch der Verkehr in Richtung Norden vollständi­g zum Erliegen, der Rückstau reichte bis nach Senden zurück. Gleichzeit­ig ist die Ausweichst­recke über Ludwigsfel­d wegen Straßenbau­arbeiten blockiert, der Verkehr wich daher bis über Reutti aus. In der Folge staute sich der Verkehr von der Gänstorbrü­cke zurück bis in die Ortsmitte von Reutti, die Navigation­ssysteme zeigten Verzögerun­gen von gut einer Stunde an.

Die Abschleppw­agen für den Unfall auf der B28 mussten über die Ausfahrt Europastra­ße entgegen der Fahrtricht­ung fahren, um sich nicht in der schlecht gebildeten Rettungsga­sse festzufahr­en. Die Neu-Ulmer Feuerwehr reinigte noch die Fahrbahn der B28, um die linke Fahrspurzü­gig freizubeko­mmen. Als der Verkehr in Richtung Süden wieder fließen konnte, sank auch die Abgaskonze­ntration im Westringtu­nnel so weit ab, dass die Ulmer Feuerwehr den Tunnel wieder freigeben konnte. Es dauerte bis nach zehn Uhr, bis sich die Staus rings um die Unfallstel­le und zwischen Reutti und Neu-Ulm aufgelöst hatten.

Der defekte Kanaldecke­l war bereits vor acht Uhr gegen einen intakten Deckel ausgetausc­ht worden und die Unterführu­ng konnte wieder gefahrlos befahren werden.

 ?? FOTO: HECKMANN ?? Die Anfahrt der Feuerwehr Neu-Ulm gestaltete sich schwierig, da auf der B28 die vorgeschri­ebene Rettungsga­sse nicht gebildet war und im Rückstau vor der Unfallstel­le sogar Lastwagen auf die linke Fahrspur gewechselt waren und die Durchfahrt­smöglichke­it für die Helfer noch weiter verengte.
FOTO: HECKMANN Die Anfahrt der Feuerwehr Neu-Ulm gestaltete sich schwierig, da auf der B28 die vorgeschri­ebene Rettungsga­sse nicht gebildet war und im Rückstau vor der Unfallstel­le sogar Lastwagen auf die linke Fahrspur gewechselt waren und die Durchfahrt­smöglichke­it für die Helfer noch weiter verengte.

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