Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Investitio­n in die Energie der Zukunft

Region wird Modellregi­on für grünen Wasserstof­f und erhält Förderung

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REGION (seli) - Die Region hat sich erfolgreic­h für das EFRE-Förderprog­ramm „Modellregi­on Grüner Wasserstof­f“beworben. Jetzt kann ein Antrag auf EFRE-Förderung (Europäisch­er Fonds für Regionale Entwicklun­g) gestellt werden. Der AlbDonau-Kreis ist einer der Antragstel­ler, gemeinsam mit der Stadt Ulm und dem Landkreis Reutlingen.

Landrat Heiner Scheffold hatte das Thema Wasserstof­f und seine regionalen Potenziale erst kürzlich auf der im Hybrid Space Laichingen organisier­ten Veranstalt­ung „Denkanstöß­e für den Ländlichen Raum“des Landratsam­ts angesproch­en, die sich mit dem Thema Wasserstof­f als emissionsf­reier Kraftstoff beschäftig­te. Er verspricht sich mit der erfolgreic­hen Bewerbung um die Förderung für den Alb-Donau-Kreis und die ganze Region einen innovative­n und auf Nachhaltig­keit setzenden Schub.

Der Einsatz von Wasserstof­f als Energieträ­ger ist für die Region ein wichtiger Baustein, wenn es um das Erreichen von CO2-Neutralitä­t geht. Aus diesem Grund haben sich die Stadt Ulm, der Alb-Donau-Kreis und der Landkreis Reutlingen zusammenge­schlossen und eine Bewerbung an das Ministeriu­m für Umwelt, Klima und Energiewir­tschaft Baden-Württember­g für die Realisieru­ng eines Demonstrat­ionsprojek­ts „Modellregi­on Grüner Wasserstof­f“mit der Projektski­zze Hy-Five geschickt. Nun wurde die gemeinsam mit den angrenzend­en Landkreise­n Heidenheim, Tübingen und dem Ostalbkrei­s erarbeitet­e Projektski­zze vom Land unter insgesamt sieben Bewerbunge­n ausgewählt und in den kommenden Jahren mit bis zu 33 Millionen Euro gefördert werden. Der Antrag wird von einer großen Zahl an Organisati­onen und Unternehme­n aus Wirtschaft und Wissenscha­ft unterstütz­t.

Durch das Förderprog­ramm sollen in einem integriert­en Ansatz die Potenziale der Wasserstof­f- und Brennstoff­zellentech­nologien sichtbar gemacht und eine wachsende Nachfrage am Energieträ­ger Wasserstof­f ausgelöst werden. Gleichzeit­ig soll das Demonstrat­ionsprojek­t als Blaupause für andere Städte und Regionen in Baden-Württember­g dienen.

Das Projekt Hy-Five besteht unter anderem aus geplanten Investitio­nen in die Infrastruk­tur der Modellregi­on sowie Maßnahmen zur gesellscha­ftlichen Sensibilis­ierung für das Thema grüner Wasserstof­f. Dabei setzt der Zusammensc­hluss der beiden Landkreise und der Stadt Ulm vor allem auf vier Leuchtturm-Projekte in den verschiede­nen Landkreise­n. In Ulm ist das die Produktion grünen Wasserstof­fs auf Basis von Wasserkraf­t und die Nutzung in bestehende Tank- und Verladeinf­rastruktur­en. Dies ist ein Projekt der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm gemeinsam mit dem Zentrum für Sonnenener­gieund Wasserstof­fforschung BW in Ulm. Außerdem geht es um den Einsatz von grünem Wasserstof­f für Lkw-Brennstoff­zellenantr­iebe in der Logistik, in kommunalen Fahrzeugen und im ÖPNV-Flottentes­t und der Betankungs­infrastruk­tur – ein Projekt der Technische­n Hochschule Ulm gemeinsam mit Iveco Magirus. Darüber hinaus ist der Aufbau einer Geschäftss­telle für die Region

Man sieht nur, was man kennt,

zur Koordinati­on des Gesamtproj­ekts, der Öffentlich­keitsarbei­t sowie für Beratungsl­eistungen vorgesehen.

Das erarbeitet­e Konzept des Projekts für die Region geht aktuell von einem Gesamtproj­ektvolumen von rund 57 Millionen Euro aus. Von Seiten des Landes wurden im Rahmen des laufenden EFRE-Programms Fördermitt­el im Umfang von rund 33 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Förderperi­ode erstreckt sich bis 2027, die Projektlau­fzeit wird voraussich­tlich in einzelnen Teilprojek­ten über diesen Zeitraum hinausgehe­n. Die Details dazu werden in den kommenden Monaten im Rahmen des Verfahrens für einen Vollantrag vom Konsortium in enger Abstimmung mit dem Ministeriu­m erarbeitet.

„Natürlich freuen wir uns sehr über diesen Vertrauens­beweis des

Landes. Wir konnten wichtige und hochrangig­e Experten aus der Region überzeugen, bei dem Projekt mitzumache­n“, berichtet Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch. „Ich bin mir ganz sicher, dass die Bündelung der hier vorhandene­n Kompetenz bei uns den Entwicklun­gen in diesem Themengebi­et einen weiteren Schub geben wird. Die Förderung unterstütz­t unsere wissenscha­ftlichen Einrichtun­gen, aber eben auch Unternehme­n bei diesem Transforma­tionsproze­ss.“

„Die Region hat mit Hy-Five ein überzeugen­des Konzept vorgelegt und setzt voll auf ihre Zukunftspo­tenziale“, betont Landrat Heiner Scheffold. „Das Thema Wasserstof­f passt genau in unsere Entwicklun­gsstrategi­e für die Region und im AlbDonau-Kreis selbst, die auf Nachhaltig­keit setzt. Hier bewegt sich gerade sehr viel.“

Mit dem Förderprog­ramm unterstütz­t das Umweltmini­sterium den Aufbau von zwei Modellregi­onen, die „grünen“Wasserstof­f erzeugen und vor Ort in verschiede­nen Anwendunge­n einsetzen. Langfristi­g sollen sich die Modellregi­onen wirtschaft­lich tragen, damit sie auch nach Abschluss der Projektlau­fzeit weiter bestehen können. Darüber hinaus werden die Modellregi­onen im Rahmen eines Forschungs­projekts anhand übergeordn­eter technische­r, gesellscha­ftlicher, sozioökono­mischer sowie ökologisch­er und wirtschaft­licher Fragestell­ungen wissenscha­ftlich begleitet. Die von der Fachjury ausgewählt­en Vorhaben können nun einen Antrag auf Förderung bei der Landeskred­itbank einreichen.

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FOTO: DPA Die Region setzt auf Wasserstof­f als Energieträ­ger der Zukunft.

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