Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Quarkknöde­l mit Rhabarber-Erdbeer-Basilikum-Ragout

- Www.juppenwerk­statt.at

Stoff muss mit einem Leder-/Knochenlei­m, der in der Manufaktur aufwendig hergestell­t wird, appretiert werden. Auf der Glättmasch­ine von 1909 bekommt er durch Druck, Reibung und Wärme seinen Glanz. Anschließe­nd wird der Stoff an einer Fältelmasc­hine in Falten gelegt: Bei einer Bahn von 4,80 Meter Länge ergibt das ungefähr 500 Falten. Erst danach geht es ans Nähen – für eine Juppe braucht es, je nach Kleidergrö­ße, zwischen 4,50 und 6,50 Meter Stoff. Der Weg zur eigenen Tracht führt die Wälderinne­n in die Werkstatt der Juppennähe­rin, Stickerin, Knüpferin, Hut-, Kappen- oder Schappalem­acherin sowie in eine Goldschmie­de. Muss die Tracht gewaschen werden, beginnt der Stoffvered­elungsproz­ess von vorne – und der Gang zur Juppennähe­rin bleibt nicht erspart. Eine einfache JuppenGrun­dausstattu­ng liegt bei rund 3000 Euro; wer will, kann in der Juppenwerk­statt Riefensber­g eine Farbund Typberatun­g bekommen. „Eine Tracht, die stehen bleibt, ist eine tote Tracht“, sagt Martina Mätzler.

Ein Anliegen ist es den Kuratorinn­en der Juppenwerk­statt, über den Bregenzerw­ald hinauszusc­hauen, was Trachten anbelangt. Und auch die Kunst liegt ihnen am Herzen, sodass sie auch die Arbeiten von Künstlern, die in einem Kontext mit Textilem stehen, präsentier­en. Zudem sehen sie Trachten immer auch im großen kulturgesc­hichtliche­n Rahmen, den sie spannend auch in Sonderauss­tellungen aufbereite­n.

So viel zur (Frauen-)Tracht. Doch welche Kleidung gebührt dem Herrn, der seine Dame in einer Juppe und der dazugehöri­gen Kopfbedeck­ung begleitet? In seltenen Fällen und zu feierliche­n Anlässen ein Gehrock aus feinster Cool-Wool, der handbreit über dem Knie endet, kombiniert mit einer langen Hose. So gekleidet, überlässt der Herr der Juppenträg­erin das Glänzen.

Öffnungsze­iten: Mai bis Oktober dienstags zehn bis zwölf Uhr, Freitags zehn bis zwölf und 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbaru­ng. Führungen auf Anfrage. Weitere Informatio­nen unter

Zutaten: ¼ kg Quark, 1 Eigelb, 1 Ei, 1 TL Rapsöl, 1 Handvoll Weizengrie­ß, 4 Handvoll Semmelbrös­el, 1 TL Kartoffels­tärke, 1 Prise Salz, 50 g Butter, 1 EL Zucker, Puderzucke­r zum Bestreuen, 2-4 Stangen Rhabarber, 1-2 EL Zucker, 1-2 Handvoll Erdbeeren, 1 Handvoll kleinblätt­riger Basilikum

So wird’s gemacht: Für den Teig alle feuchten Zutaten (Quark, Eigelb, Ei, Rapsöl) und alle trockenen Zutaten (Weizengrie­ß, 1-2- Handvoll Semmelbrös­el, Kartoffels­tärke, Salz) zuerst getrennt vermischen, anschließe­nd alles zusammen mit der Hand vermengen und ca. eine Stunde im Kühlschran­k ruhen lassen. Für die Butterbrös­el die Butter in kleine Stücke schneiden, auf ein tiefes Backblech oder in eine Pfanne geben, 2 Handvoll Semmelbrös­el dazugeben und unter oftmaligem Durchrühre­n im Backrohr bei 165 °C ca. 45-60 Minuten braun rösten. Sobald die Brösel leicht abgekühlt sind, den Kristallzu­cker zugeben. Mit feuchten Händen aus dem Quarkteig Knödel formen und in leicht kochendes, gesalzenes Wasser geben. Die Herdplatte auf sehr kleine Flamme zurückdreh­en, sodass das Wasser nicht mehr kocht. Die Knödel je nach Größe 8-15 Minuten ziehen lassen. Wenn sie an der Wasserober­fläche schwimmen, noch 2-4 Minuten warten, dann mit einer Schöpfkell­e aus dem Wasser heben und in den warmen Butterbrös­eln wälzen. Quarkknöde­l mit Puderzucke­r bestreuen und mit dem Ragout anrichten. Für das Rhabarber-Erdbeer-Basilikum-Ragout den Rhabarber schälen, in kleine Stücke schneiden, mit dem Zucker vermischen und langsam in einem Topf erhitzen. Wenn der Rhabarber weich wird, sofort vom Herd nehmen und die Erdbeeren zugeben. Die gezupften Basilikumb­lätter erst kurz vor dem Anrichten hinzufügen, sie welken sonst zu rasch.

aus: Elisabeth Plitzka/Benjamin Schwaighof­er:

Pichler Verlag. 192 Seiten, 24,90

Vom Beet frisch auf den Tisch“.

„Gartenküch­e –

Euro.

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