Wasserqualität am Erbacher See ist gut
Nach Besucherbeschwerde erklärt die Verwaltung aktuelle Probleme an der Badeanlage
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ERBACH - Eigentlich ist der Erbacher Badesee ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Einheimische und Auswärtige machen gerne einen Stopp an der gepflegten Anlage, um sich mit einem Sprung ins kühle Nass zu erfrischen. Vor Kurzem haben sich aber einige Besucher beschwert, dass die Wasserqualität stark abgenommen habe. Es ist von Verschlammung und einem intensiven, modrigen Geruch die Rede. Zudem soll es in diesem Jahr deutlich mehr Algen und Wassergras geben als im Vorjahr.
„Wir waren mit unseren Enkelkindern dort und sogar die haben gesagt, dass das Wasser stinkt. Es war sehr trübe und der Rand des Badesees war äußerst schlammig“, sagt eine Besucherin, die sich darüber ärgert, dass der Zustand nicht mit einem Schild vor der Badeanlage bekannt gemacht wurde oder zumindest die Eintrittspreise reduziert wurden. Die Liegewiese und der sonstige Zustand der Anlage seien wie immer sehr gepflegt, betont die Besucherin. Gerade an den wenigen Sonnentagen in diesem Sommer sei es dann eben doppelt ärgerlich, wenn einem so etwas das Baden vermiese.
Rabea Christ, Pressesprecherin der Stadt Erbach, bestätigt die Probleme weitestgehend, obwohl sich mittlerweile schon einiges gebessert hätte. Trotzdem versuche die Stadt ihr Möglichstes, um die Situation weiter zu verbessern. „Ursache für die Beanstandungen sind die starken anhaltenden Regenfälle und das warme Frühjahr“, erklärt Rabea Christ. Die milden Temperaturen zu Jahresbeginn hätten, wie in vielen natürlichen Gewässern, dafür gesorgt, dass das Wassergras extrem schnell gewachsen ist und sich auch die Algen deutlich stärker als sonst vermehrt haben. „Normalerweise mähen wir mit unserer Seekuh einmal in der Saison. In diesem Jahr haben wir das erste Mal Mitte Juli gemäht, ein weiteres Mal, zwei Tage lang, Ende Juli und jetzt im August beziehungsweise vor dem Triathlon wird nochmal gemäht.“
Eine Situation, wie sie in diesem Jahr herrscht, hätte die Verwaltung noch nicht erlebt – der Sommer sei so nicht nur vom Wetter her gesehen eine kleine Katastrophe. Der Schlamm und die starke Algenvermehrung sei den Starkregenfällen zuzuschreiben, die überirdisch sehr viel zusätzliches Sediment und Nährstoffe in den See eingetragen hätten. „Wir haben teilweise schon gewisse Bereiche des Seeufers mit zusätzlichem Kies aufgeschüttet, aber überall können wir das nicht machen, sonst müssen wir das im kommenden Jahr, wenn alles wieder normal ist, wieder abtragen.“Zudem sei der Wasserspiegel schon deutlich gesunken und Geruchsbelästigung sowie Wassertrübung seien bereits deutlich zurückgegangen. Die Verwaltung hoffe, dass schnell wieder Normalität einkehre und die Badeanlage den Besuchern noch an einigen Sommertagen eine Freude mache.
Was nun eine Reduzierung der Eintrittspreise angehe, so sei diese bisher in der Satzung des Badesees nicht vorgesehen. „Das ist sicherlich dem geschuldet, dass die Situation bisher einzigartig ist“, erklärt Christ. Über eine entsprechenden Änderung müsse der Gemeinderat entscheiden. Da dieser allerdings erst wieder nach der Hauptzeit der Badesaison zusammenkommt, ist mit einer Änderung in diesem Jahr wohl nicht zu rechnen.
Was die Wasserqualität es Sees angeht, kann Rabea Christ aber die Bedenken aus der Bürgerschaft zerstreuen. Erst vor einer knappen Woche hat man diese wieder getestet. Das Ergebnis liegt der „Schwäbischen Zeitung“vor und bestätigt laut mikrobiologischer Untersuchung im Rahmen der Badegewässerverordnung keine Beanstandungen.