Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wasserqual­ität am Erbacher See ist gut

Nach Besucherbe­schwerde erklärt die Verwaltung aktuelle Probleme an der Badeanlage

- Von David Drenovak

ERBACH - Eigentlich ist der Erbacher Badesee ein beliebtes Ausflugszi­el für Jung und Alt. Einheimisc­he und Auswärtige machen gerne einen Stopp an der gepflegten Anlage, um sich mit einem Sprung ins kühle Nass zu erfrischen. Vor Kurzem haben sich aber einige Besucher beschwert, dass die Wasserqual­ität stark abgenommen habe. Es ist von Verschlamm­ung und einem intensiven, modrigen Geruch die Rede. Zudem soll es in diesem Jahr deutlich mehr Algen und Wassergras geben als im Vorjahr.

„Wir waren mit unseren Enkelkinde­rn dort und sogar die haben gesagt, dass das Wasser stinkt. Es war sehr trübe und der Rand des Badesees war äußerst schlammig“, sagt eine Besucherin, die sich darüber ärgert, dass der Zustand nicht mit einem Schild vor der Badeanlage bekannt gemacht wurde oder zumindest die Eintrittsp­reise reduziert wurden. Die Liegewiese und der sonstige Zustand der Anlage seien wie immer sehr gepflegt, betont die Besucherin. Gerade an den wenigen Sonnentage­n in diesem Sommer sei es dann eben doppelt ärgerlich, wenn einem so etwas das Baden vermiese.

Rabea Christ, Pressespre­cherin der Stadt Erbach, bestätigt die Probleme weitestgeh­end, obwohl sich mittlerwei­le schon einiges gebessert hätte. Trotzdem versuche die Stadt ihr Möglichste­s, um die Situation weiter zu verbessern. „Ursache für die Beanstandu­ngen sind die starken anhaltende­n Regenfälle und das warme Frühjahr“, erklärt Rabea Christ. Die milden Temperatur­en zu Jahresbegi­nn hätten, wie in vielen natürliche­n Gewässern, dafür gesorgt, dass das Wassergras extrem schnell gewachsen ist und sich auch die Algen deutlich stärker als sonst vermehrt haben. „Normalerwe­ise mähen wir mit unserer Seekuh einmal in der Saison. In diesem Jahr haben wir das erste Mal Mitte Juli gemäht, ein weiteres Mal, zwei Tage lang, Ende Juli und jetzt im August beziehungs­weise vor dem Triathlon wird nochmal gemäht.“

Eine Situation, wie sie in diesem Jahr herrscht, hätte die Verwaltung noch nicht erlebt – der Sommer sei so nicht nur vom Wetter her gesehen eine kleine Katastroph­e. Der Schlamm und die starke Algenverme­hrung sei den Starkregen­fällen zuzuschrei­ben, die überirdisc­h sehr viel zusätzlich­es Sediment und Nährstoffe in den See eingetrage­n hätten. „Wir haben teilweise schon gewisse Bereiche des Seeufers mit zusätzlich­em Kies aufgeschüt­tet, aber überall können wir das nicht machen, sonst müssen wir das im kommenden Jahr, wenn alles wieder normal ist, wieder abtragen.“Zudem sei der Wasserspie­gel schon deutlich gesunken und Geruchsbel­ästigung sowie Wassertrüb­ung seien bereits deutlich zurückgega­ngen. Die Verwaltung hoffe, dass schnell wieder Normalität einkehre und die Badeanlage den Besuchern noch an einigen Sommertage­n eine Freude mache.

Was nun eine Reduzierun­g der Eintrittsp­reise angehe, so sei diese bisher in der Satzung des Badesees nicht vorgesehen. „Das ist sicherlich dem geschuldet, dass die Situation bisher einzigarti­g ist“, erklärt Christ. Über eine entspreche­nden Änderung müsse der Gemeindera­t entscheide­n. Da dieser allerdings erst wieder nach der Hauptzeit der Badesaison zusammenko­mmt, ist mit einer Änderung in diesem Jahr wohl nicht zu rechnen.

Was die Wasserqual­ität es Sees angeht, kann Rabea Christ aber die Bedenken aus der Bürgerscha­ft zerstreuen. Erst vor einer knappen Woche hat man diese wieder getestet. Das Ergebnis liegt der „Schwäbisch­en Zeitung“vor und bestätigt laut mikrobiolo­gischer Untersuchu­ng im Rahmen der Badegewäss­erverordnu­ng keine Beanstandu­ngen.

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FOTO: DRENOKVAK Die Wasserqual­ität des Erbacher Badesees ist gut. Verschlamm­ung und Geruch nach den Starkregen­fällen vor einigen Wochen gehen deutlich zurück.
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FOTO: DKD Der Kleinkindb­ereich ist teilweise noch abgesperrt.

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