Meistens hart umkämpfte Spiele
KIRCHBIERLINGEN (aw) - Als Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga tritt der SSV Ehingen-Süd am vierten Spieltag am Samstag, 21. August, 15.30 Uhr, beim FC Wangen an. Während die Kirchbierlinger bisher die volle Punktausbeute haben und zudem in drei Spielen elfmal trafen, kamen die Allgäuer am Mittwoch im dritten Anlauf zu ihrem ersten Saisonsieg, weisen ein Torverhältnis von 3:3 auf. Von der Statistik lässt sich Süd-Trainer Michael Bochtler nicht blenden, er rechnet mit einer schwierigen Aufgabe. „Die Spiele gegen Wangen waren immer umkämpft, außer dem im letzten Jahr.“
2020, es war ebenfalls am vierten Spieltag, trafen beide Vereine in Kirchbierlingen aufeinander, 5:0 gewann Süd. Von den fünf Partien davor gewann der SSV eine, drei Spiele endeten unentschieden. In Wangen siegte Süd bisher nicht. Nach dem bisher besten Start in eine Verbandsliga-Saison – noch nie hatten die Kirchbierlinger die ersten drei Spiele für sich entschieden – will man die makellose Bilanz fortschreiben. „Wir wollen aus Wangen was mitnehmen“, sagt Bochtler.
Dabei muss der SSV-Trainer weiter auf fast ein Dutzend Spieler (verletzt oder im Urlaub) verzichten – gegenüber der Partie am Mittwoch gegen Pfullingen (4:1) könnte ein weiterer Ausfall hinzukommen: Robin Stoß wegen Verletzung. „Hinter seinem Einsatz steht ein dickes Fragezeichen“, so der Trainer. Ohne in würde sich die Knappheit auf der AußenverteidigerPosition verschärfen. Schon Stoß ist normal Offensivspieler und half in der Defensive aus, nachdem sich Tim Bayer und Marvin Schmid verletzten und zwischenzeitlich Timo Kästle krank war. Kästle ist zurück, gesetzt auf außen und auf diesen Positionen flexibel einsetzbar. Nachdem er gegen Pfullingen links verteidigte, könnte Kästle bei einem Ausfall von Stoß gegen Wangen auf die rechte Seite rücken – und, so Bochtlers Gedankenspiele, Maurizio Scioscia oder Janis Peter auf die linke Seite der Abwehrkette rücke.
Neu in die Startelf kommen und auf der Position von Scioscia im Zentrum spielen könnte Danijel Sutalo, der zum Abschlusstraining zurückerwartet wurde. Sutalo absolvierte bei seinem kroatischen Heimatverein einige Einheiten, doch wollte Bochtler erst das Training am Freitagabend in Kirchbierlingen abwarten, ob ein Einsatz von Beginn an sinnvoll ist.
Allerdings hat der Trainer kaum Alternativen. Wie am Mittwoch werden A-Junioren im Kader sein, Andreas Bieler und Fabio Gruber sind zwei Kandidaten. Ebenfalls dabei sein dürften Johann Wesinger und Jakob Götz, beide gerade erst der Jugend entwachsen. „Wir müssen schauen, dass wir vier Feldspieler auf der Bank haben.“
Groß war aber auch Wangens Aufgebot am Mittwoch beim 2:1 in Friedrichshafen nicht, doch saßen auf der Bank der Allgäuer keine so jungen Spieler und einer mit RegionalligaVergangenheit wie Daniel Wellmann. Verbandsliga-Erfahrung ist reichlich vorhanden im FCW-Kader, viele tragen schon lange das Trikot der Allgäuer. Torwart Julian Hinkel (29 Jahre), Simon Wetzel (28), Okan Housein (29), Kaan Basar (27) und Jan Gleinser (24) spielen schon etliche Jahre zusammen. In der vergangenen Saison neu hinzu kamen der junge Kroate Mateo Bukvic und Routinier Alessandro Riedle, ExProfi und Sohn des früheren Nationalspielers Karl-Heinz Riedle.
Ungeachtet dessen ist für Bochtler Wangens derzeitige Leistungsstärke schwer einschätzbar. Steigerungsmöglichkeiten sind sicher vorhanden, aber das gilt auch für Süd – trotz der Siege bisher. Obwohl beide 4:1 endeten, seien die Spiele gegen Sindelfingen und Pfullingen nicht so souverän gewesen, sagt Bochtler. „Wir sind noch nicht da, wo wir uns gern sehen würden.“