Banking-Apps immer beliebter
Welche Geldhäuser bei Bankdienstleistungen auf dem Smartphone die Nase vorn haben
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SCHORNDORF - Die Corona-Pandemie mit ihren geschlossenen Bankfilialen dürfte das Vordringen von Banking-Apps weiter forciert haben. Wer heute seinen Kontostand wissen oder Überweisungen tätigen will, braucht dazu auch keinen PC anschalten. Das geht alles sehr bequem mit dem Smartphone oder dem Tablett.
Die Sparkassen, obwohl jede für sich rechtlich selbstständig, bieten ihren Kunden eine gemeinsame Anwendung fürs Handy. Das ist auch bei den Volks- und Raiffeisenbanken und ihrem VR-Banking so. Die gleiche App – nur in grüner Anmutung – nutzen auch die PSD-Banken.
So unterschiedlich wie die Farben, das Design und die Menüführung sind, so groß sind auch die Unterschiede bei den Funktionen. Die Spanne reicht von einer modernen und optisch ansprechend gestalteten Applikation wie die der spanischen Openbank. Sie ermöglicht einem das Banking nur per App, hat aber nur rudimentäre Funktionen wie Überweisungen und Kontostand integriert.
Auf der anderen Seite kommt die App der DKB vom Design etwas überholt daher. Sie hat jedoch mit die meisten Funktionen aller hierzulande angebotenen Apps einschließlich Apple Pay und Google Pay.
Gute Apps ermöglichen ihren Kunden aus der Anwendung heraus, die Girocard zu sperren und eine neue PIN anzufordern, schicken eine Nachricht, wenn neue Post vorliegt, erlauben auch Terminüberweisungen und eine Lastschriftrückgabe. Klasse ist auch, wenn man aus der App heraus einen Ratenkredit beantragen oder ein Depot eröffnen kann. Bei weniger komfortablen Apps wie jenen von Postbank oder Santander muss man für so etwas erst den PC anschalten.
Während die VR-Banking-App etwas grau und bieder, aber mit vielen Funktionen wie einer Multibanken-Fähigkeit daherkommt, bietet einem die Sparkassen-App mindestens genauso viele Anwendungsmöglichkeiten,
aber in frischen Farben und eindeutiger Menüführung. Das Gleiche gilt für die moderne App der ING. Seit dem Inkrafttreten der EU-Richtlinie PSD2 mit verschärften Banking-Zugangsregelungen hat die Direktbank wie viele andere die Verknüpfung mit fremden Bankkonten abgeschafft. Ob es überhaupt sinnvoll ist, Bankkonten verschiedener Institute zusammenzuführen, sei dahingestellt. Schließlich gewährt man den Bankern dadurch einen Blick auf seine Finanzen bei anderen Instituten.
Für die wenigsten wird die App allein ein Grund sein, ein Girokonto abzuschließen. Es kommt eher auf das Gesamtpaket aus Kontopreis plus Qualität der App an. Wer oft und viel im Ausland unterwegs ist, für den ist das Gratiskonto der DKB mit weltweit kostenloser Bargeldversorgung sicher unschlagbar. Wer ein günstiges Konto und Depot auch unterwegs nutzen will, der ist mit der ING-App bestens bedient. Verbraucher, die mehrere Unterkonten zum Beispiel für Mietwohnungen brauchen, denen bietet die Deutsche Bank ein attraktives Paket. Dazu gehört eine automatische Kontenbenachrichtigung, wenn eine Miete mal ausbleibt. Junge Kunden dürften sich am ehesten für die App von N26 entscheiden, bei der man auch Unterkonten mit eigener IBAN (Spaces) einrichten kann.
Und wenn das Handy verloren geht oder gestohlen wird? Das sollte einem keine Sorgen bereiten. Denn niemand wird die PIN auf dem Handy notieren. Der Fingerabdruck oder das Gesicht des Finders oder des Diebs sind auch anders als die des Inhabers. So kommt diese Person erst mal gar nicht aufs Bankkonto. Dennoch sollten Betroffene bei Verlust oder Diebstahl ihre Zugangsdaten im Onlinebanking zügig ändern.