Zimmerei Frankenhauser möchte Flutopfern in Ahrweiler tatkräftig helfen
- Die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat zusammen mit der Ulmer Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer im Rahmen ihrer CDU-Wahlkampftour zwei Betriebe in Emerkingen besucht. Bei der Zimmerei Frankenhauser und bei der Firma Geba Bartholomäus sprachen die beiden Politikerinnen mit den jeweiligen Geschäftsführern über die Herausforderungen bei der Umsetzung des dualen Ausbildungssystems, aber auch über andere wichtige Themen im Betriebsalltag.
Das Thema Ausbildung ist vor allem in der Zimmerei Frankenhauser ein aktuell sehr schwieriges. „Wir suchen händeringend zwei bis drei Lehrlinge“, sagte Inhaber Georg Frankenhauser, der das Unternehmen mit aktuell acht Gesellen, zwei Meistern sowie Bürokräften in nunmehr zwölfter Generation führt – die 13. steht mit seinem Sohn Johannes, der im dritten Ausbildungsjahr ist, bereits parat. Ansonsten bereite die aktuelle junge Generation den Handwerksbetrieben jedoch viel Mühe, weil sie schwer zu kriegen und dann auch schwer zu halten sei. „Da fehlt die Beständigkeit. Die jungen Leute sind immer auf dem Sprung“, berichtete der Zimmermeister und erzählte von einem jungen Gesellen, der den Betrieb verlassen habe, weil es ihn in eine andere Region gezogen hat. Dem stehe sein mit 62 Jahren ältester Mitarbeiter gegenüber, für den es nichts Anderes gebe, als in dem Betrieb sein Berufsleben zu beenden, in dem er in die Lehre gegangen sei. So etwas sei heute kaum noch denkbar. „Damit liegen Sie richtig“, antwortete Ministerin
Die Zimmerei Frankenhauser war im Juni selbst vom Hochwasser betroffen. Dennoch ließen den Chef und seine Mitarbeiter die Bilder von regelrecht überfluteten Ortschaften oder Stadtteilen in anderen Regionen Deutschlands nicht unberührt. Im Gegenteil. „Wir sind gut versichert und werden gut zurecht kommen. Darum haben wir beschlossen, nach Ahrweiler zu fahren und dort beim Wiederaufbau zu helfen“, sagte Georg Frankenhauser anlässlich des Besuchs von Bundesbildungsund -forschungsministerin Anja Karliczek in seinem Betrieb am Dienstag in Emerkingen.
Noch am selben Abend wollte er mit einem mit Holz beladenen 40-Tonner fahren, alle acht Gesellen sagten zu, ebenfalls mitzukommen. Dabei ist es gar nicht so einfach, seine Hilfsangebote in die Praxis umzusetzen – denn es fehlt an konkreten Ansprechpartnern. „Ich kenne Kollegen, die waren regelrecht deprimiert: Die sind oben gewesen und wussten nicht, wo genau sie helfen können“, erzählte Frankenhauser. Ihm habe jemand gesagt: „Fahrt einfach hoch.“Und das tue man nun. Das sei zwar ziemlich hemdsärmelig, aber immerhin habe ihm ein dort ansässiger Handwerkerkollege – ein Dachdecker – gesagt: Es gebe genügend Dächer zu reparieren. „Er wird uns zeigen, wo wir anpacken können.“
Natürlich wird die „Schwäbische Zeitung“darüber berichten, ob der Einsatz erfolgreich war. (reis)
ins Katastrophengebiet