Die Shopping-Tour in Ulm muss nicht leiden
Verkehr im öffentlichen Raum ist ein Politikum. Siehe Lastenräder, die die Grünen mit einer Milliarde Euro fördern möchten. Große Verwerfungen sind durch die Erhöhung der Ulmer Parkgebühren aber nicht zu erwarten. Es hat sich längst rum gesprochen: Wer in der Baustellen geplagten Staustadt voran kommen möchte, setzt sich aufs Rad, leiht sich einen E-Roller oder löst ein Ticket für Bus oder Straßenbahn.
Trotzdem: Die Menschen werden die Preiserhöhung spüren. Was sie aus Sicht der Stadt ja auch sollen. Denn dann, so der Plan, setzt ein Umdenken ein. Weniger Auto ist mehr.
Am meisten dürften Pendler belastet werden. Jene, die aus dem
Umland nach Ulm zur Arbeit fahren, dort aber keinen eigenen Parkplatz haben. Hier muss die Politik noch mehr liefern: Das Bus- und Bahnnetz ist stellenweise noch arg löchrig. Den Besuchern Ulms, die zum Shoppen oder Sightseeing kommen, können die Parkgebühren ziemlich egal sein. Sie reisen im Idealfall mit dem Zug an – was aus Ehingen, Laupheim, Biberach und bald auch von Laichingen aus möglich ist. Oder sie stellen ihr Vehikel wie gehabt im Parkhaus ab. Zwei neue Tiefgaragen gibt’s obendrauf: die City-Tiefgarage am Bahnhof (noch nicht eröffnet) sowie die Sedelhof-Tiefgarage.
Dass Parken teurer werden muss, steht außer Frage. Der Platz, der Autos in den Städten eingeräumt wird, steht in keinem Verhältnis zum Schaden, den diese verursachen.
Es geht nicht nur darum, Stadtbewohnern das Leben zu erleichtern, sondern um ganz praktische Zwänge. Stichwort Wohnungsnot und Klimawandel. Auf dem Terrain, das heute noch von den Blechkisten beherrscht wird, sind neue Gebäude, Parks oder sonstige Angebote denkbar. Und das, ganz ohne neue Flächen zu versiegeln.
Und natürlich Verkehrswege für Räder. Übrigens: Wer noch nie mit einem E-Lastenrad gefahren ist, der kann ein solches am 10. September auf dem Münsterplatz testen (13 bis 18 Uhr). Die Cargobike-Roadshow präsentiert die mobilen Alleskönner herstellerneutral.