Leute aus Ulm
ULM (sz) - Wasserstoff ist praktisch unbegrenzt vorhanden, lässt sich speichern und ist effizienter als Benzin. Doch die Erzeugung von klimaneutralem Wasserstoff ist teuer. Ob die Wasserstofftechnologie den Wettlauf um die grüne Mobilität bereits verloren hat und wie die Energiewende gelingen kann, ist am Donnerstag, 2. September, Thema in „WissenHoch2” in 3sat. Den Auftakt macht um 20.15 Uhr die Dokumentation „Unter Druck: Wasserstoff in der Mobilität“von John A. Kantara. Im Anschluss, um 21 Uhr, folgt die Sendung „scobel? Energiewende komplex“. Darin diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. Unter anderem mit dem Chemiker Maximilian Fichtner (stellvertretender Direktor am Helmholtz-Institut; Foto: Uni Ulm), dem Soziologen, Volkswirt und Nachhaltigkeitswissenschaftler Ortwin Renn sowie Wirtschaftswissenschaftlerin
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Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung). Seit 30 Jahren gilt Wasserstoff als Hoffnungsträger der Mobilitätswende. Und trotzdem habe sich bei Produktion, Distribution und Nutzung von grünem Wasserstoff nicht viel getan. Während mehr als 300 000 Batterieautos und eine Million Hybridfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs seien, seien gerade einmal 808 Wasserstoffautos zugelassen. Auch plane bislang kein deutscher Autohersteller eine eigene Wasserstoffflotte. Doch den Vorteilen der reinen E-Mobilität stehen neben den Umweltproblemen der Batterieherstellung ganz andere pragmatische Verteilungsprobleme im Weg: Das deutsche Stromnetz sei derzeit nicht dafür ausgelegt, dass alle Verbrennungsmotoren von batterieelektrischen Antrieben abgelöst werden. Grüne Mobilität sei also nicht die Entscheidung zwischen E-Mobilität oder Wasserstoffmobilität, sondern müsse auch die Frage beantworten, welche Energienutzung für welche Anwendung am sinnvollsten ist.