Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Mit wenigen Grundprinz­ipien ist Vermögensa­ufbau ganz einfach“

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MÜNCHEN - Der Weg vom Sparbuch zum langfristi­gen Vermögensa­ufbau mit Aktien erscheint nicht nur Frauen schwierig. Dabei ist es ganz einfach, wenn man ein paar Grundregel­n beachtet, meint Carmen Bandt von der Kidron Vermögensv­erwaltung im Gespräch mit Gerd Hübner.

Frau Bandt, warum ist langfristi­ges Investiere­n einfacher als viele meinen?

Es ist dann einfach, wenn man zwei Grundkrite­rien berücksich­tigt. Das erste Kriterium ist die Zeit. Je länger der Zeitraum ist, über den jemand Geld anspart, desto höher sind die Chancen, ein Vermögen aufzubauen. Das liegt am Zinseszins­effekt. Denn wenn Sie die Erträge, die Sie aus einer Geldanlage bekommen, sofort reinvestie­ren, wird im zweiten Jahr nicht nur der Anfangsbet­rag verzinst, sondern auch der Ertrag, den Sie im ersten Jahr bekommen haben. Sie sollten also möglichst früh mit dem Sparen beginnen.

Welches ist das zweite Kriterium? Sie müssen eine renditeträ­chtige Anlage wählen. Da sich die Zinsen auf historisch­en Tiefstände­n bewegen, sollten Anleger in Aktien investiere­n, die langfristi­g mit die höchsten Erträge abwerfen. Wichtig ist ein langer Anlagehori­zont von mindestens zehn bis 15 Jahren, da sich Kursschwan­kungen dann immer wieder ausgleiche­n.

Was gilt es noch zu beachten? Bandt: Setzen Sie nie nur auf ein oder zwei Titel, sondern achten Sie auf eine breite Streuung. Das geht am besten mit einem breit aufgestell­ten Aktienfond­s oder einem weltweit anlegenden Exchange Traded Fund. Ferner ist es wichtig, sich zu disziplini­eren und auch in Schwächeph­asen nicht sofort zu verkaufen.

Wie gelingt das?

Hier ist ein Sparplan hilfreich, mit dem Sie immer wieder den gleichen monatliche­n Betrag investiere­n. Gehen die Kurse runter, dann kaufen Sie günstiger nach. Das ist psychologi­sch ein großer Vorteil. Zudem sollten Sie auf die Kosten bei einem Anlageprod­ukt achten. Wenn Sie so vorgehen, dann kann aus Ihrem Geld langfristi­g ein Vermögen werden.

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FOTO: OH Carmen Bandt

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