Endlich wieder ein Künstlerabend
Oberdischingen lässt lange Tradition mit Bildern und Musik wieder aufleben
OBERDISCHINGEN - Lange haben die Bürger von Oberdischingen auf eine Neuauflage des beliebten Künstlerabends im Kanzleigebäude warten müssen. Jetzt hat der Maler Christopher Ray Colley aus Donaurieden seine Werke im Rathaus ausgestellt. Das Musikerehepaar Anja und Henryk Gorzela gestaltete den musikalischen Part des Abends mit Musik vom Barock bis in die Moderne.
Anja Gorzela unterrichtet Flöte und Querflöte an der Musikschule Erbach, Henry Gorzela Klavier. Beide haben an der Folkwang Universität in Essen studiert und haben sich als Instrumentalpädagogen wie auch als Konzertmusiker einen Namen gemacht. In Oberdischingen beim Künstlerabend – wenn er denn stattfindet - sind sie gern und oft gesehene und gehörte Gäste. Beim Konzert am Künstlerabend haben sie einen weiten Bogen von Johann Sebastian Bach über Lieder von Franz Schubert bis hin in die Moderne zu Kirchenmusikern wie John Rutter geschlagen. Begonnen haben sie ihren Teil des Künstlerabends aber mit einer Sonate in C-Dur des berühmtesten Sohns von J.S. Bach Carl Philipp Emanuel Bach, der in der Musikszene im Übergang von Barock zur Klassik eine tragende Rolle spielte und am Hofe von Friedrich dem Großen wirkte. Franz Schubert hat viele Lieder komponiert, die von anderen Komponisten für ihre Instrumente umgesetzt wurden, so wie das „Fischermädchen“und das „Ständchen“von Franz Böhm. Beide Werke spielten Anja und Henry Gorzela beim Künstlerabend. „Das 19. Jahrhundert war die Zeit der Virtuosen schlechthin“, erklärte Henryk Gorzela, so hat einer dieser Virtuosen das Thema aus „La Traviata“umgesetzt, mit dem die Gorzelas den ersten Teil ihres Konzertes beendeten.
Die Werke des jungen Künstlers Colley hängen im ganzen Rathaus, sind leider wegen Corona der Öffentlichkeit derzeit nicht zugänglich. Doch die Besucher des Künstlerabends konnten sich ein umfassendes Bild von seinen Arbeiten mit Tusche und Acrylfarben machen. „Kreis der Hoffnung“hat er eine Serie betitelt, „Blauer Regenwald“und „Wasserfall des Lichts“sind die Titel anderer Werke im Rathaussaal, die größtenteils in Schattierungen von schwarz über grau zu schmutzigem Weiß gehalten sind. „Das ist nicht depressiv gedacht, sondern ich wollte zeigen wie viel man mit wenig Farbe ausdrücken kann“erklärte der Künstler. Leuchten rosa aus diesen dunklen Farben heraus leuchtet da der pinkfarbene Schmetterling. Die Arbeiten im Erdgeschoss und Treppenhaus sind dagegen weitaus farbiger gestaltet. Besonders interessant ist eine Anordnung von Collagen im Miniformat im Eingangsbereich des Rathauses.