Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Endlich wieder ein Künstlerab­end

Oberdischi­ngen lässt lange Tradition mit Bildern und Musik wieder aufleben

- Von Barbara Körner

OBERDISCHI­NGEN - Lange haben die Bürger von Oberdischi­ngen auf eine Neuauflage des beliebten Künstlerab­ends im Kanzleigeb­äude warten müssen. Jetzt hat der Maler Christophe­r Ray Colley aus Donauriede­n seine Werke im Rathaus ausgestell­t. Das Musikerehe­paar Anja und Henryk Gorzela gestaltete den musikalisc­hen Part des Abends mit Musik vom Barock bis in die Moderne.

Anja Gorzela unterricht­et Flöte und Querflöte an der Musikschul­e Erbach, Henry Gorzela Klavier. Beide haben an der Folkwang Universitä­t in Essen studiert und haben sich als Instrument­alpädagoge­n wie auch als Konzertmus­iker einen Namen gemacht. In Oberdischi­ngen beim Künstlerab­end – wenn er denn stattfinde­t - sind sie gern und oft gesehene und gehörte Gäste. Beim Konzert am Künstlerab­end haben sie einen weiten Bogen von Johann Sebastian Bach über Lieder von Franz Schubert bis hin in die Moderne zu Kirchenmus­ikern wie John Rutter geschlagen. Begonnen haben sie ihren Teil des Künstlerab­ends aber mit einer Sonate in C-Dur des berühmtest­en Sohns von J.S. Bach Carl Philipp Emanuel Bach, der in der Musikszene im Übergang von Barock zur Klassik eine tragende Rolle spielte und am Hofe von Friedrich dem Großen wirkte. Franz Schubert hat viele Lieder komponiert, die von anderen Komponiste­n für ihre Instrument­e umgesetzt wurden, so wie das „Fischermäd­chen“und das „Ständchen“von Franz Böhm. Beide Werke spielten Anja und Henry Gorzela beim Künstlerab­end. „Das 19. Jahrhunder­t war die Zeit der Virtuosen schlechthi­n“, erklärte Henryk Gorzela, so hat einer dieser Virtuosen das Thema aus „La Traviata“umgesetzt, mit dem die Gorzelas den ersten Teil ihres Konzertes beendeten.

Die Werke des jungen Künstlers Colley hängen im ganzen Rathaus, sind leider wegen Corona der Öffentlich­keit derzeit nicht zugänglich. Doch die Besucher des Künstlerab­ends konnten sich ein umfassende­s Bild von seinen Arbeiten mit Tusche und Acrylfarbe­n machen. „Kreis der Hoffnung“hat er eine Serie betitelt, „Blauer Regenwald“und „Wasserfall des Lichts“sind die Titel anderer Werke im Rathaussaa­l, die größtentei­ls in Schattieru­ngen von schwarz über grau zu schmutzige­m Weiß gehalten sind. „Das ist nicht depressiv gedacht, sondern ich wollte zeigen wie viel man mit wenig Farbe ausdrücken kann“erklärte der Künstler. Leuchten rosa aus diesen dunklen Farben heraus leuchtet da der pinkfarben­e Schmetterl­ing. Die Arbeiten im Erdgeschos­s und Treppenhau­s sind dagegen weitaus farbiger gestaltet. Besonders interessan­t ist eine Anordnung von Collagen im Miniformat im Eingangsbe­reich des Rathauses.

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FOTOS: KÖ Links: Anja und Henry Gorzela spielten bei ihrem Konzert Stücke von Bach, Schubert und John rutter. Rechts: Christophe­r Ray Colley präsentier­te seine Arbeiten aus Tusche und Acrylfarbe­n.
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