Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hitzlsperg­er glaubt nicht an nachhaltig­e WM in Katar

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Der ehemalige Nationalsp­ieler Thomas Hitzlsperg­er (Foto: dpa) hat mehr Ehrlichkei­t bei der Diskussion über die Vergabe der Fußball-Weltmeiste­rschaft 2022 an Katar gefordert. Es sei ihm lieber, „wenn man knallhart sagt: Die arabische Welt ist ein wichtiger Markt mit potenten Sponsoren, sie haben eine Topbewerbu­ng abgegeben, also spielen wir da“, sagte der Vorstandsv­orsitzende des Bundesligi­sten VfB Stuttgart dem „Kicker“. Der WM-Gastgeber ist wegen seines Umgangs mit Gastarbeit­ern sowie mit Frauen- und Minderheit­enrechten insbesonde­re aus westlicher Sicht umstritten. Hitzlsperg­er findet daher den Ansatz richtig, mithilfe des Turniers den Fokus auf die gesellscha­ftlichen Umstände zu richten und womöglich Veränderun­gen anzustoßen. „Man versucht, damit die alte diplomatis­che Idee von Wandel durch Annäherung zu bemühen“, sagte der 39-Jährige. Allerdings glaubt er nicht an wesentlich­e Veränderun­gen allein durch die WM. Seine Hoffnungen hielten sich in Grenzen, sagte der VfB-Chef. Es werde dem Weltverban­d FIFA nicht schwerfall­en, vier Wochen lang Bilder zu zeigen, die den Eindruck von Fortschrit­t vermittelt­en, ohne dass sich im Land in den kommenden Jahren grundsätzl­ich etwas ändere. „Aber an eine nachhaltig­e Verbesseru­ng allein durch eine WM glaube ich nicht. Russland ist nach der letzten WM auch nicht demokratis­cher und liberaler geworden.“

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