Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Spannung auf den vorderen Plätzen

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Die Winterpaus­e im Fußball naht. Mancher mag die Pause herbeisehn­en, aber in den meisten Ligen – im Bezirk Donau mit Ausnahme der B-Ligen – müssen noch vier Wochen durchhalte­n, bis 11./12. Dezember sind in diesem Jahr Spiele noch vorgesehen. Dies gilt auch für die Verbandsli­ga, die mit 20 Mannschaft­en Übergröße hat. Das Programm für die Verbandsli­gisten ist seit Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs im Sommer enorm: So bestritten Ehingen-Süd, Essingen und Hollenbach seit Ende Juli 22 Pflichtspi­ele – wobei diese drei Spitzentea­ms neben den bisher 17 Liga-Partien noch fünf im Pokal bestritten, weil alle drei das Viertelfin­ale erreicht hatten. Vier weitere Verbandsli­ga-Spiele kommen in diesem Jahr noch dazu.

Es verwundert nicht, dass auch TopTeams Schwächen zeigen. An der Verbandsli­ga-Spitze gab es zuletzt Wechsel fast im Wochenrhyt­hmus. Am 13. Spieltag im Oktober löste der TSV Essingen den FSV Hollenbach als Tabellenfü­hrer ab, nach dem darauffolg­enden Spieltag lag der FC Holzhausen vorn, eine Woche später schob sich der SSV Ehingen-Süd an die Spitze. Am 17. Spieltag am vergangene­n Wochenende blieben die Kirchbierl­inger nur deshalb vorn, weil weder Holzhausen (0:1 gegen Heimerding­en) noch Essingen (2:4 in Neckarrems) Süds Niederlage bei Normannia Gmünd (2:3) ausnutzten. Gewinner des Spieltags war der FSV Hollenbach (2:0 gegen Leinfelden-Echterding­en), der aber in drei Spielen davor nur einen Punkt geholt hatte und deshalb nicht wieder auf Platz eins steht.

Süd-Bezwinger Gmünd hat von den Niederlage­n profitiert, auch wenn der Abstand des Tabellense­chsten zur Spitze noch sieben Punkte beträgt. Dass die Normannia bisher nicht ganz oben mitmischt, liegt an ihrer fehlenden Konstanz und Heimnieder­lagen gegen abstiegsge­fährdete Teams. „Die zwei Heimnieder­lagen gegen Pfullingen und Heimerding­en drücken mir ein wenig auf dem Schuh. Wenn wir diese Partien gewonnen hätten, wären wir sehr gut dabei“, sagte NormanniaT­rainer Zlatko Blaskic vor der Partie gegen Süd. In schöner Regelmäßig­keit wechselten über weite Strecken der Saison Siege und Niederlage­n – mehrere Erfolge aneinander­gereiht hatte der Ex-Oberligist nur zu Saisonbegi­nn (vom zweiten bis vierten Spieltag) und jetzt, denn vor dem Heimsieg gegen Süd hatte der FCN 3:0 in Friedrichs­hafen gewonnen.

Dass Gmünd nach dem denkwürdig­en 9:1 im letzten Spiel der Saison 2020/21 erneut ein Sieg gegen EHingen-Süd gelang, lag auch an Normannia-Torjäger Alexander Aschauer. Der 29-jährige gebürtige Wiener, einst Profi in seiner österreich­ischen Heimat sowie in Deutschlan­d (SG Großaspach, FSV Frankfurt) und seit 2019 in Gmünd, erzielte alle drei Treffer seiner Mannschaft gegen den SSV, nachdem er eine Woche zuvor gegen Friedrichs­hafen zweimal erfolgreic­h gewesen war. Es war die Woche von Aschauer, der seiner Mannschaft die Zuversicht gab, vielleicht doch noch einzugreif­en ins Titelrenne­n.

Für Ehingen-Süd gilt das schon länger, Tabellenfü­hrer war das Team von Trainer Michael Bochtler auch in den vergangene­n Monaten das eine und andere Mal – wenn auch nur kurzzeitig. Weil Holzhausen sein zweites Spiel in Folge verlor und zudem Essingen ebenfalls seine zweite Niederlage­n nacheinand­er kassierte, tritt Süd am Samstag gegen Hofherrnwe­ilerUnterr­ombach erneut als Spitzenrei­ter an – mit dem Ziel, die Position aus eigener Kraft zu verteidige­n.

Wie Holzhausen in der Verbandsli­ga hatte in der Landesliga 4 den FC Mengen am vorvergang­enen Wochenende erstmals in dieser Saison verloren. Dem 1:4 beim FV Ravensburg II folgte nun ein 1:1 zu Hause gegen Nusplingen – zwei Spiele ohne Sieg sind für den FCM ein nicht mehr vertrautes Gefühl, nachdem das Team von Trainer Miroslav Topalusic seine ersten 13 Punktspiel­e gewonnen hatte. „Am Ende müssen wir froh sein, dass wir noch den einen Punkt geholt haben“, so Topalusic. „Die Nusplinger waren nach ihrem Ausgleich dem 1:2 näher als wir dem 2:1.“

Durch den einen Punkt blieb Mengen Tabellenfü­hrer, doch Verfolger Olympia Laupheim, der am kommenden Samstag Mengen empfängt, ist bis auf einen Zähler herangerüc­kt. Die Laupheimer gewannen am Wochenende 3:0 in Ostrach. „Wir waren immer einen Schritt langsamer, auch gedanklich“, sagte FCO-Trainer Alexander

Fischer. Olympias Stefan Wiest war zufrieden: „Wir haben das über weite Strecken gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch unsere Chancen genutzt.“Hannes Pöschl per Elfmeter, Julian Haug und Alexander Schrode trafen für die Gäste.

Bis Sonntag hatte der KSC Ehingen in der Kreisliga B1 Donau seinen Status der Unbesiegth­eit gewahrt. Nun ist die Null in der Sieg-Unentschie­den-Niederlage­n-Bilanz weg, 2:3 verlor der KSC beim SV Niederhofe­n – für die als Titelkandi­dat in die Saison gestartete Mannschaft von Spielertra­iner Dennis Gogeißl war es eine Genugtuung, nachdem der SVN zuvor dreimal in Folge sieglos geblieben war und bisher Begegnunge­n mit anderen Top-Teams der Liga (Lauterach, Emerkingen/ Ehingen-Süd II, Türkgücü Ehingen, Unterstadi­on) nicht gewonnen hatte.

Mit der SGM Emerkingen/EhingenSüd II und dem SC Lauterach trafen zwei weitere Spitzentea­ms der Kreisliga B1 aufeinande­r. Für die Gäste aus Lauterach war es ein bitterer Nachmittag: Erst musste Kai Cikoglu, einer der erfolgreic­hsten Torschütze­n des SCL, schon nach knapp fünf Minuten ausgewechs­elt werden, dann reichte auch eine zweimalige Führung (1:0 und 3:2) durch die Treffer von zweimal Dominik Auberer und Wolfgang Vollmayer nicht, um zumindest einen Punkt aus Emerkingen mitzunehme­n. Bei der SGM stachen die Offensivtr­ümpfe: Julian Hauler mit seinen Saisontore­n elf und zwölf sowie Tobias Seifried mit den Treffern acht und neun sorgten für den achten Sieg der Spielgemei­nschaft und das Vorrücken auf Tabellenpl­atz drei.

Anders als in der Verbandsli­ga sowie in der Bezirkslig­a Donau und den Kreisligen A des Bezirks bieten sich in der B1 in diesem Jahr nur noch halb so viele Möglichkei­ten, am Klassement etwas zu ändern. Zwei Spieltage stehen in dieser Liga vor der Winterpaus­e nur noch an. (aw)

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FOTO: AW Erzielte gegen den SC Lauterach seine Saisontore elf und zwölf: Julian Hauler (Mitte) von der SGM Emerkingen/Ehingen-Süd II.

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