Dieter Löffler ist neuer Gemeinderat
Markus Siegle in Obermarchtal verabschiedet – Haushaltsplan ist auf den Weg gebracht
OBERMARCHTAL - Bei seiner Sitzung im Saal des Dorfgemeinschaftshauses hat der Gemeinderat am Dienstag über den Haushalt für das laufende Jahr beraten. Als erste Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen hat Obermarchtal den Haushaltsbeschluss gefasst. Ein Haushaltsvolumen von 3,7 Millionen Euro, hohe Investitionen in die Infrastruktur und ein ausgeglichener Ergebnishaushalt liegen der Entscheidung zugrunde.
Da Markus Siegle aufgrund seines Wegzugs aus der Gemeinde seine Wählbarkeit in den Obermarchtaler Gemeinderat verloren hat, hat das Gremium beschlossen, dass ein Grund für sein Ausscheiden aus dem Gemeinderat vorliegt. Markus Siegle war bei der Kommunalwahl vor drei Jahren mit 487 Stimmen in den Gemeinderat gewählt worden. Bürgermeister Martin Krämer würdigte Siegle als geschätztes Ratsmitglied, das stets den Kontakt zu der Bürgerschaft gehalten habe. Er hat Siegle mit einem Geschenk der Gemeinde verabschiedet. In seine Zeit als Mitglied
des Gemeinderats sind wichtige Entscheidungen für die Gemeinde gefallen. Bürgermeister Krämer nannte stellvertretend für eine Vielzahl von Beschlüssen, an denen Siegle als Gemeinderat mitgewirkt hat, so die Abwasserbeseitigung in der Oberwachinger Straße, den Anschluss des Teilorts Mittenhausen an die Sammelkläranlage in Rottenacker, die Einführung des schnellen Internets mit der Verlegung der Backbonetrasse, die Erweiterung des Gewerbegebiets sowie die Aufstellung eines Bebauungsplans für künftige Wohnbebauung.
Nachgerückt in das Gremium für den Bezirk Obermarchtal mit Alfredstal ist Dieter Löffler. Das Gremium hat festgestellt, dass keine Hinderungsgründe vorliegen. Der Inhaber einer Firma für Heizung, Sanitär und Solartechnik rückt auch als Vertreter in der Verbandsversammlung der Bussen-Wasserversorgungsgruppe für Markus Siegle nach.
Markus Mussotter, Geschäftsführer und Fachbeamter für das Finanzwesen der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen, hat gemeinsam mit Bürgermeister Martin Krämer für das Jahr 2022 einen Haushaltsplan und eine Haushaltssatzung entworfen. Nachdem Mussotter im Dezember vom Gremium mit der entsprechenden Ausarbeitung beauftragt worden war, erläuterte der Finanzexperte das umfangreiche Zahlenwerk. Als erste Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen hat Obermarchtal den Haushalt beschlossen, bei Enthaltung von Ratsmitglied Susanne Stöhr.
Kernthema jeder Haushaltsberatung ist seit Einführung der Doppik bei Gemeinden die Frage nach der Generationengerechtigkeit des Haushalts. Insoweit wies Markus Mussotter darauf hin, dass dies ein wichtiges Ziel sei. Allerdings hätten viele Gemeinden Probleme, dieses Ziel zu erreichen, da sie aufgrund getätigter Investitionen hohe Abschreibungen hätten. Diese könnten häufig nicht erwirtschaftet werden. „Pflichtaufgaben müssen finanziert werden“, lautete sein Fazit. Obermarchtal weise mit einem Minus von 2760 Euro praktisch einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt auf. In den Jahren 2023 bis 2025 sei jedoch jeweils ein deutliches Minus zu erwarten. Als positiv sah es Mussotter an, dass im Finanzhaushalt ein Zahlungsmittelüberschuss von fast 200 000 Euro zu erwarten ist. Auch in den Folgejahren sei hier von deutlichen Überschüssen auszugehen.
Das relativ hohe Haushaltsvolumen von annähernd 3,7 Millionen Euro sei insbesondere durch Investitionen in die Erschließung des Wohngebiets „Maiergewand VII“und die Erweiterung des Gewerbegebiets „Innere Bergäcker“begründet. Auch würde die Abrechnung des Breitbandausbaus und die Planung für die Erweiterung des Kindergartens die Investitionen nach oben treiben. „Es gibt keine Luxusprojekte im aktuellen Haushalt, sondern Zukunftsprojekte“, sagte Markus Mussotter. Die Investitionen seien für die Infrastruktur der Gemeinde erforderlich. Bezüglich des Breitbandausbaus sagte Mussotter, „das wäre Aufgabe des Marktes gewesen, aber der Markt hat nicht funktioniert. Um die Gemeinde für Gewerbe und Bauwillige attraktiv zu halten, ist sie gezwungen, ein hohes Investitionsvolumen bereitzustellen“. Die Kreditermächtigung für 2022 beläuft sich auf 1,1 Millionen Euro, was insbesondere der Vorfinanzierungslast bezüglich der Baugebiete geschuldet sei. Freuen dürfte sich die Einwohnerschaft über stabile Hebesätze bei der Grund- und Gewerbesteuer.