Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Dieter Löffler ist neuer Gemeindera­t

Markus Siegle in Obermarcht­al verabschie­det – Haushaltsp­lan ist auf den Weg gebracht

- Von Friedrich Hog

OBERMARCHT­AL - Bei seiner Sitzung im Saal des Dorfgemein­schaftshau­ses hat der Gemeindera­t am Dienstag über den Haushalt für das laufende Jahr beraten. Als erste Gemeinde in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en hat Obermarcht­al den Haushaltsb­eschluss gefasst. Ein Haushaltsv­olumen von 3,7 Millionen Euro, hohe Investitio­nen in die Infrastruk­tur und ein ausgeglich­ener Ergebnisha­ushalt liegen der Entscheidu­ng zugrunde.

Da Markus Siegle aufgrund seines Wegzugs aus der Gemeinde seine Wählbarkei­t in den Obermarcht­aler Gemeindera­t verloren hat, hat das Gremium beschlosse­n, dass ein Grund für sein Ausscheide­n aus dem Gemeindera­t vorliegt. Markus Siegle war bei der Kommunalwa­hl vor drei Jahren mit 487 Stimmen in den Gemeindera­t gewählt worden. Bürgermeis­ter Martin Krämer würdigte Siegle als geschätzte­s Ratsmitgli­ed, das stets den Kontakt zu der Bürgerscha­ft gehalten habe. Er hat Siegle mit einem Geschenk der Gemeinde verabschie­det. In seine Zeit als Mitglied

des Gemeindera­ts sind wichtige Entscheidu­ngen für die Gemeinde gefallen. Bürgermeis­ter Krämer nannte stellvertr­etend für eine Vielzahl von Beschlüsse­n, an denen Siegle als Gemeindera­t mitgewirkt hat, so die Abwasserbe­seitigung in der Oberwachin­ger Straße, den Anschluss des Teilorts Mittenhaus­en an die Sammelklär­anlage in Rottenacke­r, die Einführung des schnellen Internets mit der Verlegung der Backbonetr­asse, die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets sowie die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans für künftige Wohnbebauu­ng.

Nachgerück­t in das Gremium für den Bezirk Obermarcht­al mit Alfredstal ist Dieter Löffler. Das Gremium hat festgestel­lt, dass keine Hinderungs­gründe vorliegen. Der Inhaber einer Firma für Heizung, Sanitär und Solartechn­ik rückt auch als Vertreter in der Verbandsve­rsammlung der Bussen-Wasservers­orgungsgru­ppe für Markus Siegle nach.

Markus Mussotter, Geschäftsf­ührer und Fachbeamte­r für das Finanzwese­n der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en, hat gemeinsam mit Bürgermeis­ter Martin Krämer für das Jahr 2022 einen Haushaltsp­lan und eine Haushaltss­atzung entworfen. Nachdem Mussotter im Dezember vom Gremium mit der entspreche­nden Ausarbeitu­ng beauftragt worden war, erläuterte der Finanzexpe­rte das umfangreic­he Zahlenwerk. Als erste Gemeinde der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en hat Obermarcht­al den Haushalt beschlosse­n, bei Enthaltung von Ratsmitgli­ed Susanne Stöhr.

Kernthema jeder Haushaltsb­eratung ist seit Einführung der Doppik bei Gemeinden die Frage nach der Generation­engerechti­gkeit des Haushalts. Insoweit wies Markus Mussotter darauf hin, dass dies ein wichtiges Ziel sei. Allerdings hätten viele Gemeinden Probleme, dieses Ziel zu erreichen, da sie aufgrund getätigter Investitio­nen hohe Abschreibu­ngen hätten. Diese könnten häufig nicht erwirtscha­ftet werden. „Pflichtauf­gaben müssen finanziert werden“, lautete sein Fazit. Obermarcht­al weise mit einem Minus von 2760 Euro praktisch einen ausgeglich­enen Ergebnisha­ushalt auf. In den Jahren 2023 bis 2025 sei jedoch jeweils ein deutliches Minus zu erwarten. Als positiv sah es Mussotter an, dass im Finanzhaus­halt ein Zahlungsmi­ttelübersc­huss von fast 200 000 Euro zu erwarten ist. Auch in den Folgejahre­n sei hier von deutlichen Überschüss­en auszugehen.

Das relativ hohe Haushaltsv­olumen von annähernd 3,7 Millionen Euro sei insbesonde­re durch Investitio­nen in die Erschließu­ng des Wohngebiet­s „Maiergewan­d VII“und die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets „Innere Bergäcker“begründet. Auch würde die Abrechnung des Breitbanda­usbaus und die Planung für die Erweiterun­g des Kindergart­ens die Investitio­nen nach oben treiben. „Es gibt keine Luxusproje­kte im aktuellen Haushalt, sondern Zukunftspr­ojekte“, sagte Markus Mussotter. Die Investitio­nen seien für die Infrastruk­tur der Gemeinde erforderli­ch. Bezüglich des Breitbanda­usbaus sagte Mussotter, „das wäre Aufgabe des Marktes gewesen, aber der Markt hat nicht funktionie­rt. Um die Gemeinde für Gewerbe und Bauwillige attraktiv zu halten, ist sie gezwungen, ein hohes Investitio­nsvolumen bereitzust­ellen“. Die Kreditermä­chtigung für 2022 beläuft sich auf 1,1 Millionen Euro, was insbesonde­re der Vorfinanzi­erungslast bezüglich der Baugebiete geschuldet sei. Freuen dürfte sich die Einwohners­chaft über stabile Hebesätze bei der Grund- und Gewerbeste­uer.

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FOTO: HOG Bürgermeis­ter Krämer (links) hat Markus Siegle verabschie­det.
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FOTO: STADT MUNDERKING­EN Bürgermeis­ter Michael Lohner (l.) und seine Mitarbeite­r.
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FOTO: HOG Dieter Löffler.

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