Bürgermeisterwahlen 2022 in der Region
Vielerorts wird in diesem Jahr gewählt – Für manche Stellen gibt es bereits Kandidaten
LAUPHEIM/ACHSTETTEN/BURGRIEDEN/HÜTTISHEIM/LANDKREIS - Sieben Bürgermeisterstellen und eine Oberbürgermeisterstelle sind im Landkreis Biberach und der Region Laupheim in diesem Jahr zu besetzen, außerdem könnte die Landratswahl im Juli eine weitere Bürgermeisterwahl nach sich ziehen. Ein Überblick:
Der Auftakt des Bürgermeisterwahljahrs erfolgt am 6. Februar in Ertingen. Dort bewirbt sich Amtsinhaber Jürgen Köhler wieder. 2014 hatte er sich im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber durchgesetzt, seine erste Amtszeit endet am 31. März. Köhler ist der einzige Kandidat bei der Wahl in zweieinhalb Wochen.
Die Ummendorferinnen und Ummendorfer bestimmen am 20. Februar die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Bürgermeister Klaus B. Reichert. Reichert stellt sich nicht wieder zur Wahl. Er ist seit 1998 Bürgermeister in Ummendorf. Mit Blick auf seine drei Amtszeiten in Ummendorf und die Jahre zuvor als Hauptamtsleiter andernorts sagte Reichert der „Schwäbischen Zeitung“im vergangenen Herbst, er verstehe es als demokratisches Gebot, danach Jüngeren die Verantwortung zu übergeben. Er wendet sich einer neuen Aufgabe zu, einem Amt auf Zeit, wie er berichtete. Reicherts dritte Amtszeit endet im Mai. Die Frist für Bewerbungen auf seine Nachfolge läuft bis 2. Februar. Mit Heiko Graf gibt es einen ersten Kandidaten. Der 47-Jährige leitet derzeit den Fachbereich Bürgerdienste und Kfz-Zulassung im Neu-Ulmer Landratsamt. Sollte eine Neuwahl erforderlich werden (weil kein Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erreicht hat), findet diese am 13. März statt.
Ebenfalls am 20. Februar wird in Erlenmoos eine neue Bürgermeisterin oder ein neuer Bürgermeister gewählt. Der Amtsinhaber Stefan Echteler wechselte aus gesundheitlichen Gründen zum 1. Dezember 2021 in den Ruhestand. Zurzeit wird die Stelle durch die ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeisterin Christina Ehrhart vertreten. Die Bewerbungsfrist für das Bürgermeisteramt endet am 26. Januar. Als Termin für eine etwaige Neuwahl wurde der 6. März festgelegt. Mit Melanie Scheb gibt es bereits eine erste Bewerberin. Die 26-Jährige ist derzeit Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Ochsenhausen.
In Burgrieden scheidet Bürgermeister Josef Pfaff an seinem 62. Geburtstag Ende Mai aus dem Dienst aus. Bereits im September hatte er angekündigt, seine fünfte Amtszeit vorzeitig zu beenden. Zur Begründung sagte er, dass ihn die CoronaKrise aus dem Tritt gebracht habe. Deshalb könne er es sich nicht vorstellen, noch weitere Jahre bis 2026 wie gewohnt fast jeden Abend und am Wochenende dienstlich unterwegs zu sein. Die Bürgermeisterwahl findet am 20. März statt. Die Bewerbungsfrist endet am 21. Februar. Aktuell sind bei der Gemeindeverwaltung noch keine Bewerbungen für das Amt eingegangen.
Eine Oberbürgermeisterwahl steht in der mit fast 23 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt im Landkreis bevor. In Laupheim wird am 27. März die Nachfolgerin oder der Nachfolger des verstorbenen OB Gerold Rechle gewählt. Rechle war seit 2017 Oberbürgermeister gewesen, zuvor war er neun Jahre Kämmerer in Laupheim. Im Januar 2021 hatte Rechle seine Krebserkrankung öffentlich gemacht, im Oktober kündigte er an, spätestens im Februar 2022 von seinem Amt zurückzutreten. Rechle starb kurz nach Weihnachten. Die OB-Stelle wurde am vergangenen Wochenende öffentlich ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 28. Februar. Falls eine Neuwahl erforderlich wird, findet diese am 24. April statt. Es gibt bereits einen ersten Kandidaten: Oberstadions Bürgermeister Kevin Wiest. Der 42-Jährige ist seit Herbst 2016 Bürgermeister der Gemeinde im Alb-Donau-Kreis.
Ebenfalls am 27. März wird in der Gemeinde Hüttisheim gewählt. Bürgermeister Stefan Gerthofer tritt nach 16 Jahren im Amt nicht erneut an. „Nicht, weil ich daran keine Freude mehr habe, ganz im Gegenteil“, erzählt er. Mit 58 Jahren wolle er jetzt aber ein bisschen kürzer treten und als IT-Berater arbeiten. Zudem bleibe er in zwei Vereinen Vorstand. Die Stelle als hauptamtlicher Bürgermeister von Hüttisheim sei am vergangenen Samstag ausgeschrieben worden, berichtet Gerthofer. Bislang seien für das Amt noch keine Bewerbungen eingegangen. Die Bewerbungsfrist endet am 28. Februar. Eine mögliche Neuwahl würde am 24. April stattfinden. Bewerbungsschluss
für eine Neuwahl wäre der 30. März.
In Achstetten wird 2022 ebenfalls gewählt. Am 31. Oktober endet turnusgemäß die Amtszeit von Bürgermeister Kai Feneberg. Im Interview zum Jahreswechsel sagte er der „Schwäbischen Zeitung“, bis 31. Oktober sei es noch eine geraume Zeit hin, deshalb könne er auf die Frage nach einer Kandidatur keine abschließende Antwort geben, er bitte einfach abzuwarten.
In Dürnau ist das Bürgermeisteramt ehrenamtlich. Am 1. September endet die Amtszeit von Bürgermeister Bernhard Merk. Zur Frage, ob er für eine zweite Amtszeit kandidiert, wollte sich Merk zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern.
Auf Landkreisebene steht im Sommer eine Wahl an, die möglicherweise eine Bürgermeisterwahl zur Folge hat. Landrat Heiko Schmid hat angekündigt, nicht erneut zu kandidieren. Seine zweite Amtszeit endet am 30. September. Der Schemmerhofer Bürgermeister Mario Glaser will sich wie berichtet für das Amt des Landrats bewerben. Die Wahl ist auf den 26. Juli terminiert. Auf Nachfrage der SZ hatten neben den Freien Wählern, deren Fraktionschef im Kreistag Glaser ist, auch CDU, Grüne und ÖDP signalisiert, den Schemmerhofer zu unterstützen. Sollte Glaser vom Kreistag zum Landrat gewählt werden, könnte der Schemmerhofer Gemeinderat danach über die Ausschreibung der Bürgermeisterstelle beraten. Eine Ausschreibung der Stelle wäre damit frühestens im August, ein Wahltermin frühestens im Oktober denkbar.