Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schlagabta­usch mit Humor

Zverev zieht mit Leichtigke­it in Runde drei ein

- Von Igor Gedilaghin­e

MELBOURNE (SID) - Alexander Zverev fühlte sich in seiner Rolle als „Partycrash­er“pudelwohl. Erst verhindert­e der Olympiasie­ger im Duell mit Lokalmatad­or John Millman eine von den australisc­hen Fans erhoffte „Millmania“, dann triezte die deutsche Nummer eins unter lautem Lachen das Publikum in der Rod Laver Arena auch noch mit wohldosier­ten Spitzen – und kam damit bestens an.

„Man merkt wirklich, dass ihr zwei Jahre im Lockdown wart“, sagte Zverev, nachdem er den zweiten Schritt seiner Titeljagd in Melbourne mit einem 6:4, 6:4, 6:0-Erfolg getan hatte und zum sechsten Mal in Serie in die dritte Runde der Australian Open eingezogen war: „Ich war darauf vorbereite­t, dass mich hier jeder nach dem Match hassen und es viele Buhrufe geben würde. Es war eine überragend­e Atmosphäre. Und es wird hoffentlic­h bei den nächsten Matches noch lauter.“Den humorvolle­n Schlagabta­usch mit dem Interviewe­r kurz nach dem Ende der knapp zwei Stunden langen Partie quittierte­n die sportverrü­ckten australisc­hen Zuschauer mit viel Applaus – den hatte Zverev zuvor auch schon von Eurosport-Experte Boris Becker fürs sportliche Auftreten erhalten. „Das war eine klare Steigerung zur ersten Runde“, sagte der 54-Jährige.

Zverev, der nun auf den Qualifikan­ten Radu Albot aus Moldau trifft, wird sein Level noch weiter anheben müssen, um den ganzen großen Coup landen zu können. Das ist dem 24-Jährigen bewusst. Nach dem unfreiwill­igen Abflug des verhindert­en Titelverte­idigers Novak Djokovic, an dem Zverev im vergangene­n Jahr noch im Viertelfin­ale gescheiter­t war, zählt er neben Daniil Medwedew und dem 20maligen Grand-Slam-Champion Rafael Nadal zu den großen Titelfavor­iten.

Der 35 Jahre Mallorquin­er Nadal – Zverevs möglicher Gegner in der Runde der letzten Acht – bewies am Mittwoch beim 6:2, 6:3, 6:4-Sieg gegen den Karlsruher Yannick Hanfmann seine starke Form.

Die Reihen der deutschen Profis lichteten sich am dritten Turniertag erheblich. Auch Dominik Koepfer mit einer 4:6, 3:6, 6:7 (4:7)-Niederlage gegen den US-Aufschlagr­iesen Reilly Opelka und Oscar Otte mit einem 6:2, 2:6, 3:6, 1:6 gegen den Italiener Lorenzo Sonego schieden aus.

Nach Zverev hat Philipp Kohlschrei­ber am frühen Donnerstag­morgen (circa 5 Uhr/Eurosport) im kniffligen Aufeinande­rtreffen mit dem sehr soliden Spanier Roberto Bautista Agut noch die Chance, nachzuzieh­en.

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FOTO: IMAGO IMAGES Alexander Zverev

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