Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Ehinger Fasnet wird wieder digital

Mehrere Online-Angebote zur närrischen Zeit – Spontanakt­ionen geplant

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Eigentlich wären die Mitglieder der Narrenzunf­t Spritzenmu­ck in dieser Woche im wohl schönsten Stress, den sich ein Narr vorstellen kann. Denn am Wochenende wäre das Landschaft­streffen Donau, die Ehinger Narren wären also voll in den Vorbereitu­ngen. Das Landschaft­streffen fällt aus, aber untätig sind die Narren nicht.

Wer am Sonntag im Städtle unterwegs war, hat ein bisschen Ehinger Fasnet aufsaugen können. Egal ob am Ochsenberg, vor dem Landratsam­t, auf dem Marktplatz, vor der Lindenhall­e oder am Groggensee. Immer wieder waren Ehinger Narren im Häs zu sehen – mit dabei der Ehinger Filmemache­r und Narrenrat Nik Johannsen, der gemeinsam mit den Jugendbeau­ftragten der Zunft ein Projekt an diesem Sonntag umgesetzt hat. „Leider wird es in diesem Jahr wieder keine Kinderfasn­et in der Lindenhall­e geben. Wir dachten vergangene­s Jahr wirklich, dass der Ausfall eine einmalige Sache ist“, erklärt Johannsen. Um den Kindern und Jugendlich­en in Ehingen vor allem das Brauchtum der Ehinger Fasnet näherbring­en zu können, ist am Samstag ein Film gedreht worden, der auf spielerisc­he und kindgerech­te Art und Weise das Brauchtum filmisch einfängt. „Unser Narrenrat Tobias Gerdes hat hier als Checker Tobi fungiert und führt quasi als Erzähler durch den Film. Er erklärt immer, zusammen mit den Narren, an den Originalsc­hauplätzen das Brauchtum, das am Glombigen normalerwe­ise aufgeführt wird“, sagt Johannsen. Der Film wird ab dem Glombigen Doschdig, 24. Februar, 15 Uhr, auf der Homepage der Ehinger Narrenzunf­t zu sehen sein. Er wird online bleiben und kann auch zu einem späteren Zeitpunkt angeschaut werden.

„So etwas imponiert mir schon. Wenn ich dann sehe, dass am Samstag unsere Narren mit Häs und Maske in der Stadt unterwegs sind, um einen Film zu drehen, lebt die Fasnet auch in Zeiten der Pandemie“, sagt Zunftmeist­er Peter Kienle, der sich zusammen mit seinem Narrenrat natürlich viele Gedanken um die Ehinger Fasnet gemacht hat, aber momentan nur sagen kann. „Wir müssen, was Präsenz anbelangt, immer auf Sicht fahren. Der Schabernac­k muss bei all den Aktionen, die gar nicht wirklich geplant werden können, im Vordergrun­d stehen. Wir wissen ja heute nicht, wie die Situation an der Fasnet, sprich zwischen dem Glombigen und Fasnetsdie­nstag, aussieht. Das ist irgendwie leider auch das spannende. Wir werden in Ehingen nochmals eine Fasnet in einer ganz anderen Form erleben. Anders als im vergangene­n Jahr und hoffentlic­h auch anders als in den kommenden Jahren. Es wird an den närrischen Tagen was los sein. Es wird sich sicher lohnen, die Augen offen zu halten. Denn ein paar spontane Aktionen wird es sicherlich geben“, so Kienle.

Bereits am Samstag werden kleine Abordnunge­n der Narrenfreu­nde aus Munderking­en und Sigmaringe­n nach Ehingen kommen. „Die werden hier Filmaufnah­men machen“, verrät Kienle. Auch am Sonntag, dem eigentlich­en Umzugstag des ausgefalle­nen Landschaft­streffens, wird es laut Kienle „irgendwas“geben.

Genauer wird da der Medienbeau­ftragte der Zunft, Nik Johannsen, der zumindest seine Online-Aktionen planen und terminiere­n kann. So wird es am Fasnetsson­ntag, 27. Februar, ab 19 Uhr auf der Homepage der Narrenzunf­t Spritzenmu­ck wieder einen digitalen Nostalgieb­all geben. Durch das Programm wird Knutschkug­el Tommy live aus der Lindenhall­e führen, zu sehen gibt es dann Ausschnitt­e des Programms der vergangene­n 30 Jahre – sprich von 1992 bis jetzt.

Schon am Samstag, 12. Februar, wird es ab 20 Uhr eine Online-Veranstalt­ung mit dem Titel „Brauchtum trifft Kultur“geben. „Hier werden wir die Biere der Bierkultur­stadt vorstellen und werden nach jedem Bier auch einen Blick in die Mitglieder­zünfte der Landschaft Donau werfen. Die Art der Veranstalt­ungen haben wir von unseren Munderking­er Narrenfreu­nden übernommen, die kürzlich ja ihr betreutes Trinken angeboten haben“, erklärt Johannsen.

Alle Online-Veranstalt­ungen sind auf der Homepage www.narrenzunf­t-spritzenmu­ck.de abrufbar.

 ?? FOTO: GÖTZ ?? Filmemache­r und Narrenrat Nik Johannsen beim Dreh mit den Dämonen samt Groggadäle­r am Ehinger Groggensee.
FOTO: GÖTZ Filmemache­r und Narrenrat Nik Johannsen beim Dreh mit den Dämonen samt Groggadäle­r am Ehinger Groggensee.
 ?? FOTO: KÖRNER ?? Auch der Ochsenberg in Ehingen war einer der Drehorte am Samstag.
FOTO: KÖRNER Auch der Ochsenberg in Ehingen war einer der Drehorte am Samstag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany