Neue Kindertagespflege auf der Alb
Frieder Schmitz-Beeck eröffnet Einrichtung in seinem Mundinger Elternhaus
MUNDINGEN - Die Kindertagespflege „Lichtkinder im Wiesengässle“lädt ein zur Eröffnungswoche vom 18. bis 24. März. In der Zeit von 7.30 bis 14 Uhr können bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreut werden, das Landratsamt übernimmt den überwiegenden Teil der Kosten. Zudem werden Seminare für Eltern und pädagogische Kräfte angeboten.
Das Elternhaus von Frieder Schmitz-Beeck im Wiesengässle 10 in Mundingen eignet sich durch einen vor Jahren errichteten Anbau und durch kleinere, jüngst erfolgte Umbaumaßnahmen im Souterrain bestens für eine Kindertagespflege. Das Jugendamt hat neben den Räumen im Untergeschoss auch das Erdgeschoss als kindgerecht abgenommen. Damit steht der Nutzung der großzügigen, hellen Räume mit unverbautem Blick auf die Schwäbische Alb nichts mehr im Wege. Als studierter Sozialpädagoge mit zusätzlich absolvierter Ausbildung zum Tagesvater ist er rechtlich gesehen der Verantwortliche. Rein faktisch teilt er sich etliche Aufgaben mit seiner Frau Christina Beeck, die als staatlich anerkannte Schauspielerin und vom Bundesverband für Theaterpädagogik anerkannte Theaterpädagogin eigene Impulse setzt.
„Wir haben zehn Betreuungsplätze, die auch in Teilzeit belegt werden können“, erklärt Frieder SchmitzBeeck. In den Räumen darf er jeweils bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreuen, wobei er den Schwerpunkt auf die Altersklasse von zwei bis sechs Jahren legt. Mit 18 ist er von Mundingen nach Stuttgart gezogen, um in einer Behindertenschule seinen Zivildienst abzuleisten und um sodann die Evangelische Hochschule in Ludwigsburg zu besuchen. Studiert hat er in den Jahren 2004 bis 2008 Soziale Arbeit und Sozialpädagogik sowie Diakoniewissenschaften.
Auf den Studienabschluss folgte ein sechsmonatiger Aufenthalt in Buenos Aires, wo er durch Hausaufgabenbetreuung und Nachmittagsbetreuung so gut Spanisch lernte, dass er am Ende den Klempner anrufen und ihm sagen konnte, welcher Defekt zu reparieren war. „Die Sprache transportiert sich auch übers Herz“, so erklärt er, dass er sich rasch mit den Kindern verständigen konnte.
Bei der anschließenden theaterpädagogischen Ausbildung an der Theaterwerkstatt in Heidelberg hat er 2009 seine Frau Christina kennen und lieben gelernt. Sie kommt aus Neustadt an der Weinstraße, also aus der Pfalz, und hat von 2005 bis 2008 in Stuttgart die Internationale Schauspielakademie CreArte besucht.
Der Berufsstart ist für Frieder Schmitz-Beeck bei der evangelischen Jugend in Stuttgart erfolgt. Dort hat er im Waldheim eine Kinderfreizeit betreut, die unter der Überschrift „Stadtranderholung“stand. Parallel dazu war er als freischaffender Theaterpädagoge in Stuttgart und Aalen tätig. „Das war klassisches Kinder- und Jugendtheater. Ich habe an Schulen die TheaterAG geleitet, am Ende jedes Schuljahres gab es eine Aufführung“, erläutert er. Christina Beeck arbeitete unterdessen als freischaffende Theaterpädagogin und Schauspielerin. Dabei leitete sie Kinder- und Jugendkurse und spielte im Kinder- und Jugendtheater. Im mit Kreuzberg vergleichbaren Stadtteil Jungbusch in Mannheim haben die beiden die vergangenen zehn Jahre verbracht. In jener Zeit hat sich ein breit gefächertes Seminarangebot aufgebaut, bei ihr hauptsächlich im Bereich Freizeitgestaltung durch Entwicklung und Erarbeitung von Theaterstücken für und von Kindern und Jugendlichen sowie im Bereich Inklusion, bei ihm in der Erwachsenenbildung wie Improvisationskurse und Coaching für Pfarrer, Diakone und Kirchengemeinderäte. Außerdem arbeitete er vier Jahre als zusätzliche Fachkraft für Sprachbildung in einer Kindertagesstätte
in Ludwigshafen. 2016 ist Sohn Nepomuk zur Welt gekommen, sein Brüderchen Kasimir hat 2018 das Licht der Welt erblickt. Seit Juni 2021 lebt die vierköpfige Familie nun im Mundinger Elternhaus von Frieder Schmitz-Beeck, und ist bereit, das Wissen und die Erfahrungen aus den Jahren in Stuttgart, Heidelberg und Mannheim/Ludwigshafen auf der Ehinger Alb zur Anwendung zu bringen. 70 Quadratmeter Fläche plus Wintergarten, dazu ein großzügiger Garten stehen neben der eigenen Wohnung zur Verfügung. „Das Souterrain war ein Schwimmbad mit Bar, das wir zur Kindertagesstätte mit Teppichen, Spielzeug und Küche umgestaltet haben“, freuen sich beide.
Frieder Schmitz-Beeck hat geplant, mit den Kindern anhand eines gemeinsamen Frühstücks und eines Morgenkreises in den Tag zu starten. „Dabei entdecken wir, wie wir jeweils drauf sind. So können wir die Tagesgestaltung planen“, erläutert er. Holztiere, Stofftiere, Puppenhaus, Kaufladen, Fahrzeuge, Schaukelpferd und viele Bilderbücher sowie Basteln bereichern den Vormittag. Neben Beschäftigung im Permakulturgarten steht auch gemeinsames Kochen und Mittagessen in Bioqualität auf dem Programm. „Große helfen den Kleinen“, sagt Frieder Schmitz-Beek. Von den Betreuungskosten zahlen Eltern bis zum regulären Kindergartenalter aufgrund der Förderung durch das Landratsamt im Höchstfall 2,34 Euro pro Stunde.
Die Eröffnungswoche startet am Freitag, 18. März, mit einem ElternKind-Treff von 14 bis 17 Uhr bei Kaffee und Kuchen. Am Samstag, 19. März, steigen zwei Elternseminare, von 9 bis 13 Uhr „Mutter-Sein“und von 14 bis 18 Uhr „Vater-Sein“. Am Sonntag, 20. März, findet von 9 bis 16 Uhr in der Kindertagespflege der Tag der offenen Tür mit Kaffee und Kuchen statt. Ein Theaterkurs für Fünfbis Siebenjährige steigt am Montag,
21. März, von 15 bis 17 Uhr, gefolgt von „Theaterspielen“für Drei- und Vierjährige am Dienstag, 22. März, von 15 bis 17 Uhr. Ein Spiel-Treff für Zwei- bis Sechsjährige schließt sich am Mittwoch, den 23. März von 14 bis 17 Uhr an, und am Donnerstag, den
24. März findet von 14 bis 17 Uhr eine Walderlebniszeit für Drei- bis Sechsjährige statt. Alle Angebote für Kinder sind in der Eröffnungswoche kostenlos. Auf die Elternseminare in der Eröffnungswoche gibt es 50 Prozent Rabatt. Weitere Seminare wie „spannend Vorlesen“oder „Bilderbücher erleben“stehen ebenfalls an.