Trommgesellen sehen sich für den „Aufbruch“gerüstet
Bei der Hauptversammlung können alle Ämter besetzt und junge Mitglieder für den Narrenrat gewonnen werden
MUNDERKINGEN (khb) - Die Wahl der Vorstandschaft und des gesamten Narrenrats stand auf dem Programm der Jahreshauptversammlung der Munderkinger Trommgesellenzunft. „Ich freue mich, dass wir wieder alle Posten besetzen und junge Mitglieder gewinnen konnten, ein Amt im Trommgesellenrat zu übernehmen“, sagte Zunftmeister Ralf Lindner. „So kriegen wir nach zwei Pandemiejahren, die auch an uns nicht spurlos vorbei gegangen sind, einen guten Aufbruch hin.“
Mit der aktuellen Wahl würden „hoffnungsvolle junge Menschen“in der Zunft Verantwortung übernehmen und zum Generationswechsel beitragen, betonte auch Bürgermeister Michael Lohner. Einstimmig wurde die Vorstandschaft der Trommgesellenzunft wieder gewählt. So bleibt Ralf Lindner weitere drei Jahre Zunftmeister, Carmen Klein und Thomas Schartmann sind weiterhin seine Stellvertreter. Claudia Brunner bleibt Schriftführerin, Heide Biermann ist weiterhin Säckelmeisterin und Gerhard Steiner wurde wieder zum Trommmeister gewählt.
Veränderungen gab es in der Gruppenleitung. Nicole Gassmann stellte sich nicht mehr als Gruppenleiterin der Belagerung zu Verfügung, ihr Amt übernimmt Stephanie Mohn. Neuer Gruppenleiter der Wusele ist Michael Selg, da Birgit Schumann nicht mehr für dieses Amt kandidierte. Wieder gewählt wurden Britta Klein als Leiterin der Historischen Gruppe und Moritz Schumann, der weiterhin die Trommler und Pfeifer leitet.
Neuer Festwirt der Zunft ist Dominik Spranz, da Sebastian Morgenstern nicht mehr zur Wahl antrat. Für den Zunftball ist auch in den kommenden drei Jahren Florian Schaible verantwortlich und wie bisher wird sich Joachim Spranz um die Stadtdekoration kümmern. Wie bisher ist Kurt Fues der Technische Leiter der Narren, für die Öffentlichkeitsarbeit ist weiterhin Katharina Schumann verantwortlich und Assunta Penna bleibt Häsmeisterin. Nicht mehr zur Wahl stellte sich Archivar Ludwig Walter, seine Aufgaben übernimmt die bisherige Leiterin der Wusele Birgit Schumann.
Weil sich die beiden Jugendvertreter Nicole Schartmann und Max Prill nicht mehr zur Wahl stellten, wurde Tobias Schartmann neu gewählt. Wie in den vergangenen Jahren ist Waltraud Prill für den Grempelesmarkt verantwortlich, das vakante Amt des Verantwortlichen für Umzüge übernimmt künftig Mona Hoyer und Bürgermeister Michael Lohner wurde auch für die kommenden drei Jahre zum Beisitzer im Trommgesellenrat gewählt. Wie in den Vorjahren werden Alexander Schmidhofer und Gunter Selg auch in den kommenden Jahren die Kasse der Zunft prüfen.
Er sei nun 18 Jahre im Narrenrat und seit zwölf Jahren Zunftmeister, sagte Ralf Lindner. „Ich mache jetzt nochmal drei Jahre, dann sollten aber mal neue Ideen eingebracht werden.“In seinem Rückblick sagte der Zunftmeister, dass Corona vieles verändert und verkompliziert habe. „Weil aber alle bereit waren, auch mal neue Wege zu gehen, konnten wir auch 2022 die Fasnet feiern.“Besonders betonte Lindner, dass die
Fasnet nicht ausfallen könne. „Sie ist ein fester Termin im Jahresablauf. Aber die närrischen Aktivitäten können sich natürlich ändern.“Die Formate, die coronabedingt für die Fasnet entwickelt wurden, seien genial gewesen. „Das hat mich echt begeistert“, sagte Bürgermeister Lohner.
Nachdem 2021 keine Fasnetsaktionen stattfanden, konnten Ralf Lindner und Schriftführerin Claudia Brunner den närrischen Bogen für das Jahr 2022 vom „digital betreuten Trinken“über den Glompigen samt Ausgrabung am Rathaus, aber ohne den Nachmittagsumzug, und den zweiten digitalen Zunftball unter dem Motto „Ab in den Süden“bis zur Kinderaktion am Samstag, der Stadtrallye am Montag und zur Narrenmesse und zum Brunnensprung am Fasnetssonntag spannen. Beim Grempelesmarkt, der auch heuer nicht in Präsenz steigen konnte, wurde dennoch versteigert, so dass auch in diesem Jahr rund 4000 Euro für Hilfsbedürftige in der Stadt gespendet werden konnte. „Alles was möglich und vertretbar war, haben wir gemacht. Das Jahr war arbeitsreich, aber spannend und es hat viel Spaß gemacht“, sagte der Zunftmeister.
„Auch viele Kleinigkeiten haben dazu beigetragen, die Fasnet in die Stadt zu bringen“, sagte Claudia Brunner und nannte die Wimpel zur Stadtdeko, den Narrenbaum am Zunfthaus und die Auftritte von „Schorle und Benkes“als Beispiele. „Die haben Kultstatus und sind zu einer Marke geworden, die unbedingt erhalten bleiben muss“, betonte Bürgermeister Lohner.
Säckelmeisterin Heide Biermann meldete einen positiven Kassenstand und für 2021 einen Jahresgewinn. „Dank Zuschüssen und Spenden sind wir gut durch die Pandemie gekommen und können gelassen auf das kommende Jahr blicken“, sagte sie.
Eine Stadt wie Munderkingen lebe davon, dass Kultur und Vereinsleben stattfinde, sagte der Bürgermeister. „Dafür ist die Trommgesellenzunft ein wichtiger Anker. Hier können Jung und Alt, vom Butzele bis zum Senior, die Fasnet gemeinsam feiern und miteinander erleben.“
Weil es aus vereinsrechtlichen Gründen nötig war, haben die Narren am Freitag zwei Paragrafen der seit 1953 gültigen Vereinssatzung aktualisiert. Im Namen der Feuerwehren der Region dankte Munderkingens Kommandant Joachim Enderle der Zunft für die Überlassung des Zunfthauses während des jüngsten Brandes in der Innenstadt. „Das hat uns mal eine Pause zwischendurch ermöglicht und wir sind toll versorgt worden“, sagte Enderle.
Er hoffe, dass die Fasnet 2023 wieder wie vor Corona gewohnt stattfinden könne, sagte Ralf Lindner und nannte Termine für drei Narrentreffen, an denen die Munderkinger Zunft teilnehmen wird. So wird die Trommgesellenzunft am 28. und 29. Januar 2023 in Sigmaringen, am 5. Februar 2023 in Tettnang und am 12. Februar 2023 in Tiengen zu erleben sein. Am 14. Mai kündigte der Zunftmeister die Museumsnacht und Narrenbörse im Narrenschopf in Bad Dürrheim an und am 2. Oktober werden die Munderkinger Narren zum Zunftausflug in den Narrenschopf starten.