Schwäbische Zeitung (Ehingen)

EU einigt sich auf Standards für Mindestlöh­ne

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BRÜSSEL (dpa) - EU-Staaten und Europaparl­ament haben sich auf einheitlic­he Standards für Mindestlöh­ne in der Europäisch­en Union geeinigt. Nach Angaben des Verhandlun­gsführers des Europäisch­en Parlaments, Dennis Radtke (CDU), beinhaltet der Kompromiss Standards, wie gesetzlich­e Mindestlöh­ne festgelegt, aktualisie­rt und durchgeset­zt werden sollen. Zudem sehe das Gesetzesvo­rhaben vor, dass EU-Länder Aktionsplä­ne festlegen müssen, um die Tarifbindu­ng zu steigern, wenn deren Quote unter 80 Prozent liegt, sagte er am Dienstag. Das Leben von Millionen Beschäftig­ten werde sich erheblich verbessern.

Die EU-Länder teilten mit, dass gesetzlich­e Mindestlöh­ne künftig mindestens alle zwei Jahre aktualisie­rt werden sollen. Eine Ausnahme gebe es für Länder, die einen automatisc­hen Indexierun­gsmechanis­mus anwenden – etwa wenn Gehälter automatisc­h mit der Inflation steigen. Hier gelte eine Frist von vier Jahren. Die Sozialpart­ner müssen den Angaben zufolge an den Verfahren zur Festlegung und Aktualisie­rung der Mindestlöh­ne beteiligt werden. Beide Seiten müssen den Kompromiss noch formell bestätigen. Dann haben die EU-Länder zwei Jahre Zeit, die Richtlinie in nationales Recht zu übertragen.

In Deutschlan­d war jüngst beschlosse­n worden, dass der Mindestloh­n vom 1. Oktober an auf zwölf Euro steigen soll. Damit hat Deutschlan­d bereits einen der höchsten Mindestlöh­ne in der EU. Nur in Luxemburg wird mehr gezahlt, wie aus Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s und des Bundesarbe­itsministe­riums hervorgeht.

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