THATBOII vereint Mode und Musik
Designer und DJ Chelo Wieland aus Ochsenhausen hat Modehaus in München eröffnet
OCHSENHAUSEN - Sein Label THATBOII ist mehr als nur Mode, es ist ein Lebensgefühl und beinhaltet all das, was Designer Chelo Wieland liebt. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Fashion und Musik. Wo die Reise in Zukunft noch hingehen könnte, ist völlig offen: „Ich mache einfach das, worauf ich Lust habe und was mich inspiriert“, sagt der Ochsenhauser. Und damit hat er großen Erfolg. Ende Oktober eröffnete Chelo Wieland sogar sein eigenes kleines THATBOII-Modehaus in München. Die nächste Kollektion erscheint bereits am 18. Juni. Auch in Sachen Musik sind einige Projekte in Planung.
Hinter THATBOII verbirgt sich eine Erfolgsstory. 2016 fing Chelo Wieland ganz klein an. Er ließ ein paar Caps mit seinem Logo besticken und bot sie online an. Innerhalb kürzester Zeit waren alle weg. „Dasselbe machte ich dann mit T-Shirts, und weil das so gut ankam, gründete ich mein eigenes Fashionlabel“, erzählt Chelo Wieland. „Mittlerweile ist THATBOII aber viel mehr als das.“Dahinter verbirgt sich auch ein Musikkollektiv, das aus sechs DJs besteht. Sie veranstalten große Events, nehmen seit der Corona-Pandemie die sogenannten Sundaytapes als Livestream auf und haben sich einen Namen in der Musikszene gemacht. Das nächste Sundaytape soll Ende Juni sogar auf der Fashion Week in Paris entstehen.
„Musik ist ein sehr großer Teil meines Lebens“, erzählt Chelo Wieland, der gemeinsam mit seinem verstorbenen Bruder das Hip-Hop-Duo SAM bildete. Nach einer dreijährigen Pause will er nun auch selbst wieder als DJ auf der Bühne stehen. Der erste Auftritt ist am 17. Juni in Hamburg gemeinsam mit einem DJ aus Paris geplant. „In den vergangenen Jahren habe ich nur Events veranstaltet, jetzt ist es wieder Zeit, dass ich selbst auftrete.“Musikalisch hat er sich mit THATBOII WAVE ebenfalls weiterentwickelt. „Es gibt nicht nur Hip-Hop, sondern auch eine Mischung Funk, Soul und Elektrosounds. Wir sind openminded und wollen die Menschen mit unserer Musikkultur bereichern.“
Dass auch die Musik und seine Leidenschaft dafür im Modehaus in München stattfindet, ist selbstverständlich. „Der Store verkörpert nicht nur Mode, sondern auch meine Vorstellung von Ästhetik mit einer physischen Playlist“, sagt Chelo Wieland. „Ich verkaufe Schallplatten, Fashionmagazine und alles, was ich cool finde.“
Das ist auch ein Grund, warum er sich selbstständig gemacht hat: „Ich kann hier alles umsetzen, wie es mir gefällt, mir sind keine Grenzen gesetzt.“Zuvor hat er seine Kollektionen fast ausschließlich online angeboten.
„Der Store ist aber so viel schöner, ich komme in direkten Kontakt mit den Menschen und kann ihnen noch besser das Gefühl der Marke vermitteln.“Online bliebt aber weiter ein wichtiger Teil seiner Marketingstrategie: „Klar, ohne Online läuft heutzutage nichts. Aber ich finde es auch wieder sehr schön, zurück zu den Wurzeln zu gehen und die Menschen in meinen Laden zu bewegen.“
Dass er überhaupt ein Modehaus in München nach seinem Geschmack gestalten konnte, hat er hauptsächlich seinem Vater und seinem Schwiegervater zu verdanken, die die Dinge so umsetzten, wie der Designer sich das vorgestellt hatte. „Ohne diese Unterstützung hätte ich das niemals so realisieren können, da ich handwerklich einfach nicht so begabt bin“, sagt der Ochsenhauser. Auch die Biberacher Firma Biechele setzte eine eigens kreierte Bank aus Metallgittern so um, wie es gut in den Store passt.
Am 18. Juni präsentiert er dann im
Store sowie online seine neue Kollektion mit dem Titel „Classique“. „Meine Kollektionen sind immer angepasst an das, was ich gerade fühle“, erzählt der junge Familienvater. „Zurzeit mag ich es eher schlicht, mit wenig Branding.“Deshalb erscheinen bald klassische, schlichte T-Shirts, Hemden, Hosen, Socken und erstmals auch THATBOII-letten,
also Badeschlappen.
Alle Stücke entwirft er selbst und lässt sie dann in München und in Los Angeles produzieren. „Ich hoffe, dass ich irgendwann nur noch in Deutschland produzieren kann, weil mir Nachhaltigkeit wie auch die Verarbeitung und die Bezahlung der Mitarbeiter vor Ort sehr wichtig sind“, sagt der Designer. Aktuell sei er mit der Produktion in den USA aber sehr zufrieden: „Ich habe mir alles vor Ort angesehen und weiß genau, wo die Baumwolle, die Fasern und die Stoffe herkommen. Das ist mir sehr wichtig.“
In Zukunft möchte er gern noch tiefer in das Thema Nachhaltigkeit einsteigen: „Das ist alles ein Prozess. Man muss wirklich genau hinschauen und tiefer graben, um alles zu durchblicken.“Denn auch in der Modebranche werde versucht, viel zu vertuschen. „Am wichtigsten ist mir aber, dass keine Kinder an irgendeinem meiner Teile arbeiten.“
Aktuell steht auch ein neues Upcycling-Projekt an: „Ich bin im Gespräch mit einem Vintage-Store aus Mannheim, mit dem ich gerne enger zusammenarbeiten würde.“Von einem Sportladen hätten sie erst kürzlich 100 alte weiße Nike-Caps bekommen: „Die habe ich mit meinem Logo besticken lassen, mit Textiletiketten bedruckt und selbst gefärbt. Ich liebe es, aus alten Sachen etwas Neues zu machen“, erzählt er. „Die Caps sind sehr gut angekommen und auch schon alle weg.“
Ein ähnliches Projekt hatte er bereits mit der bekannten Luxusmarke MCM: „Ich habe alte Rucksäcke bekommen und konnte sie komplett neu gestalten.“
Was es in Zukunft noch alles von THATBOII geben wird, ist ganz von Designer Chelo Wieland abhängig. „Ich setze mir keine Grenzen und lasse mich in keine Schublade stecken. Ich lasse mich einfach von der Welt und ihren Menschen inspirieren.“
Weitere Infos rund um das Label aus München gibt es online unter
www.thatboii.com