Parkplatznot erschwert Arbeit der Handwerker
ULM (sz) - Parkmöglichkeiten in Innenstädten werden zunehmend knapp – auch in den Kommunen und Städten zwischen Ostalb und Bodensee, dem Gebiet der Handwerkskammer Ulm. Deren Hauptgeschäftsführer Tobias Mehlich, teilt mit: „Ein Mobilitätskonzept ohne Raum für Handwerkerleistungen ist kein geeignetes Konzept. Ein Handwerker, der eine dringende Dienstleistung beim Kunden ausführt, darf nicht wie ein beliebiger Falschparker behandelt werden, der mutwillig einen Radweg oder die Fahrbahn versperrt. Handwerksbetriebe müssen weiter ihre Kunden und Baustellen direkt erreichen und ihre Transporter in der Nähe abstellen können.“Aber, so die Mitteilung der Handwerkskammer, ein Handwerkerparkausweis schafft in vielen Kommunen nur bedingt Abhilfe, denn die kostenpflichtige Ausnahmegenehmigung sei an bestimmte und immer schwierigere Voraussetzungen geknüpft. Deshalb wende sich die Handwerkskammer jetzt an die planenden Kommunen. Insbesondere Lieferzonen sowie Halte- und Parkangebote für Handwerksbetriebe und Servicedienstleister sind hilfreich. Auch unbürokratische Ausnahmeregelungen in „Anlieger frei“- Zonen könnten sinnvoll sein. Schließlich gehe es darum, dass die Kunden in den Innenstädten weiter vollumfänglich mit Handwerkerleistungen versorgt werden.
Durch die massiv erhöhten Bußgelder würden Fahrer im Handwerk sehr schnell mit „Punkten“im Fahreignungsregister und dem Führerscheinverlust bedroht. „Es kann doch nicht sein, dass der Handwerker einen Punkt in Flensburg oder einen Strafzettel bekommt, wenn er beim Kunden beispielsweise eine Wärmepumpe anliefert und montiert“, ergänzt Mehlich.
Den jetzt aktiv werdenden Kommunen gibt die Handwerkskammer zu bedenken, dass erhöhte Standards und Kosten beim Parken erneut Faktoren sein werden, die mittelfristig die Handwerksleistungen für die Bürger verteuern werden. Das gleiche gelte für sich ausdehnende Bürokratie in der Beantragung von Genehmigungen fürs Parken oder Befahren.