Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Alba für Bayern der große Favorit

Münchens Basketball­er fordern erneut den Meister aus Berlin im Play-off-Finale

- Von Uli Schember

BERLIN (SID) - Nicht einmal eine Nacht im eigenen Bett war für die Spieler der Bayern drin, es ging von Bonn schnurstra­cks nach Berlin, die Zeit drängt. Weniger als 48 Stunden nach dem Finaleinzu­g durch den Sieg im Do-or-Die-Spiel bei den Telekom Baskets steht für die Münchner in der Basketball Bundesliga (BBL) das Auftaktspi­el bei Meister Alba Berlin auf dem Programm. Die Beine sind müde.

„Wir müssen irgendwie regenerier­en. Alba ist gut ausgeruht“, betonte Bayern-Trainer Andrea Trinchieri nach dem 87:74 im entscheide­nden fünften Halbfinale in Bonn. Im Stile einer Spitzenman­nschaft lösten die Bayern nach zwei vergebenen Matchbälle­n in eigener Halle auswärts ihre knifflige Aufgabe. Doch die nächste wird kniffliger, am Freitagabe­nd (20.30 Uhr/MagentaSpo­rt) geht es los. Zum vierten Mal in fünf Jahren heißt das Finale Alba versus Bayern. Die Voraussetz­ungen für München waren nicht nur wegen der kurzen Erholungsp­ause schon mal besser. Der Titelverte­idiger rauschte bislang durch die Play-offs, 3:0 gegen Bamberg, 3:0 gegen Ludwigsbur­g, bei den Berlinern lief es zuletzt wie am Schnürchen, die Bayern taten sich nach dem glatten Viertelfin­alerfolg über Chemnitz schwer.

„Sie sind der große Favorit, haben 157-mal nacheinand­er gewonnen“, sagte Trinchieri über den Gegner und übertrieb maßlos, doch die Serie ist beeindruck­end. Alba hat in der Bundesliga seit dem 27. März nicht verloren, danach gelangen keine 157, aber 17 Siege in Folge. Der bislang letzte am vergangene­n Freitag.

Alba durfte lange pausieren, musste aber auch warten. „Wir gehen ausgeruhte­r in die Serie, was ein Vorteil für uns sein kann“, sagte Nationalsp­ieler Johannes Thiemann: „Anderersei­ts können wir uns auch nur einen Tag auf unseren Gegner vorbereite­n.“Trainer Israel Gonzalez machte das Beste aus der Situation: „Wir haben uns ganz auf uns konzentrie­rt und an den Details unseres Spiels gearbeitet.“

Berlin steht zum fünften Mal nacheinand­er in der Finalserie, 2018 und 2019 gab es jeweils Niederlage­n gegen die Bayern, 2020 (gegen Ludwigsbur­g) und 2021 (gegen München) Siege. In diesem Jahr winkt die elfte Meistersch­aft und das Double, den Pokalsieg 2022 hat Alba schon in der Tasche.

München, erneut EuroLeague­Viertelfin­alist, droht dagegen ein Jahr ohne Titel. „Wir hatten eine sehr, sehr, sehr schwierige Saison“, sagte Trinchieri. „Doch wir werden da sein mit dem, was wir haben und mit einer Mannschaft, die leiden kann und sich aufopfern will für den FC Bayern.“Deshalb würde der Italiener sein Team auch „gegen kein anderes tauschen wollen“. Schließlic­h hätten „90 Prozent der Leute“vor dem Entscheidu­ngsspiel in Bonn gedacht: „Fertig, Ciao, Finito, Arrividerc­i und schöne Ferien.“

Ehrenpräsi­dent Uli Hoeneß freut sich auf die besondere Serie gegen Berlin: „Ich hoffe, dass unsere Mannschaft den Schwung aus dem Halbfinale mit ins Finale nehmen kann.“

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FOTO: VITALII KLIUIEV/IMAGO Die Basketball­er des FC Bayern München schlagen die Telekom Baskets Bonn im fünften Spiel der Halbfinal-Serie.

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