Eine besondere Partnerschaft
Schwaben helfen Menschen aus Bukoto in Uganda
MUNDERKINGEN/UNTERWACHINGEN (khb) - Seit 2002 besteht die Partnerschaft zwischen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB in Munderkingen und CMW – Catholic Workers Movement, der vergleichbaren Bewegung in Bukoto, im afrikanischen Uganda. Vor einigen Jahren wurde die Hilfe für Bukoto ausgeweitet und heißt seit dem „Ugandainitiative Bukoto-Schwaben“.
„Wir haben Mitglieder und Helfer aus nahezu ganz Baden-Württemberg und aus Bayerisch Schwaben“, sagt Ottmar Roth, Vorsitzender der Initiative in der KAB Munderkingen. Am Wochenende war Charles Muyanja aus Uganda zu Besuch und hat am Samstagabend in Munderkingen und am Sonntag in Unterwachingen, jeweils nach den Gottesdiensten, für das neue Projekt der Ugandainitiative geworben. Muyanja ist hauptamtlicher CWM-Sekretär in der ugandischen Diözese Musaka, zu der Bukoto gehört. Ottmar Roth, der selbst bereits mehrfach in Uganda war betonte: „Charles Muyanja ist Tag für Tag für seine Landsleute da und hilft in Uganda den ärmsten der Armen auf vielfältige Weise“. „Wembale Nyoo – herzlichen Dank“, sagte Muyanja in Munderkingen und Unterwachingen und nannte aus Munderkingen und der Region finanzierte Projekte wie „Schweinezucht“, die Vergabe von Mikrokrediten an die CWM-Mitglieder, die Beschaffung von Wassertanks und Moskitonetzen und den Bau einer Kirche als Beispiele der „großen Hilfe aus Munderkingen“.
„Vielen Dank für Eure Unterstützung, eure Liebe und Achtung“, sagte der Gast aus Uganda. Den Bau eines Schlafsaals bei der Schule in Bukoto, damit die Schülerinnen und Schüler in Zukunft nicht mehr zehn Kilometer als täglichen Schulweg haben, nannte Muyanja genauso als weiteres „enorm wichtiges Projekt“, wie die Einrichtung einer Secondary School, einer Art Berufsschule, in der Handwerksberufe, wie Schneider, Friseur, Schreiner, Maurer und Zimmermann gelehrt werden. „Schule und berufliche Ausbildung sind in meiner Heimat sehr wichtig, um den Lebensunterhalt verdienen zu können“, sagte Charles Muyanja und erklärte, dass sich die Preise für Lebensmittel in jüngster Vergangenheit nahezu verdreifacht haben, während Monatslöhne von rund hundert Euro „der Normalfall“seien. Dankbar sind die Mitglieder des CWM in Bukoto auch für den Bau eine Waisenhauses, das im vergangenen Jahr fertig gestellt wurde und in dem, gemeinsam mit Hausmutter Molly Kyamazima, momentan zehn Kinder leben. Das aktuelle Hilfsprojekt hängt eng mit dem Waisenhaus in Bukoto zusammen. „Es geht um nachhaltige Landwirtschaft und um Ernährungssicherheit“, sagte Ottmar Roth. So sollen mit Spenden und Fördermitteln aus Baden-Württemberg die ugandischen Landwirte, etwa mit Saatgut oder Pflanzen, unterstützt werden und sich im Gegenzug verpflichten, ein Viertel ihres Ertrags an das Waisenhaus abzugeben.
„So wollen wir erreichen, dass sich das Waisenhaus selbst versorgen kann“, sagte Roth. Charles Muyanja ergänzte, dass unter seiner Führung eigens ein Komitee gegründet worden sei, das vor Ort kontrolliere, dass „die Landwirte richtig wirtschaften und korrekt im Waisenhaus abliefern“. Durch die Hilfe aus Munderkingen und der Region habe sich das Leben in Bukoto, vor allem durch Schule und Berufsbildung, wesentlich verbessert. Aber insgesamt gebe es in Uganda noch immer zu wenig Bildung, damit die Menschen selber für ihren Lebensunterhalt sorgen können. In seinem Vortrag erklärte Muyanja, dass und 47 Millionen Menschen in Uganda leben, dass Frauen im Durchschnitt fünf Kinder zur Welt bringen, dass knapp die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahren alt ist, in Deutschland sind es 14 Prozent, und dass die Lebenserwartung in Uganda mit 61 Jahren bei Männern und 66 Jahren bei Frauen deutlich unter der deutschen Lebenserwartung liegt. „In der Kirchengemeinde Bukoto leben rund 6000 Menschen, die Region der Diözese Musaka ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt“, erzählte der Gast aus Uganda in Munderkingen und in Unterwachingen.
„So wollen wir erreichen, dass sich das Waisenhaus selbst versorgen kann.“
Ottmar Roth, KAB Munderkingen