Neuer MTW bei der Atemschutzübung dabei
Der Transporter stand kaum zwei Tage im Gerätehaus der Feuerwehr und hatte schon den ersten Einsatz
BERGHÜLEN - Im Keller des stillgelegten Albi-Areals brennt es. Mit ihrem HLF20 und dem neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) rückt die Berghüler Feuerwehr zum Einsatzort aus. Es ist glücklicherweise eine Atemschutzübung und kein Ernstfall.
Aber auch bei der Übung geht es, wie im realen Leben ganz schnell: Die Einsatzstelle wird gesichert, Schläuche werden ausgerollt, miteinander verbunden und an der Wasserleitung angeschlossen. Die Atemschutzgeräte und Sauerstoffflaschen werden ausgepackt und angelegt. Dann geht es schon in einen Vorraum, der zu denen Treppen in den Keller hinunterführt. Erster Rauch wabert über die Stufen herauf. Es ist keine einfaches Übungs-Areal, denn die Räume mit den ausgedienten Tanks bilden ein verwirrendes Netz, wo man schnell die Orientierung verliert. Zwei Personen sollen „gerettet“und fünf Kanister gefunden werden. In zwei Gruppen geht es für die ungefähr 14 Feuerwehrmänner in den Keller.
Trotz der schwierigen Bedingungen und viel Rauch konnten sie trotzdem alles bergen, bis auf ein paar Kanister. Im Anschluss leiteten die Berghüler noch den Rauch wieder aus dem unterirdischen Labyrinth und Kommandant Thomas Mayer zeigte ihnen noch die Räume und wo die Gegenstände waren, die herausgeholt werden sollten. Mit dem Abbau und dem Aufräumen der Ausrüstung waren die Feuerwehrmänner gut drei Stunden beschäftigt. Auch aus dem neusten Fahrzeug, das sich nun im Gerätehaus befindet, dem MTW, musste einiges an Ausrütung aufgeräumt werden.
Für den neuen Mannschaftstransportwagen ist die Übung jedoch nicht der erste Einsatz. Am 13. Mai holten einige der Feuerwehrmänner das neue Fahrzeug ab und begutachteten dies ausgiebig, im Rahmen einer kleinen Feier. Insgesamt neun von ihnen sowie weiteres Material können nun transportiert werden. Zwar fehlte noch der Aufdruck, aber die Freude, dass der MTW nun endlich auf dem Parkplatz vor dem Gerätehaus stand war groß. Und: Es war auch gut so. Denn schon zwei Tage später, in der Nacht vom Sonntag, 15. Mai, auf Montag, 16. Mai, hatte der rote Flitzer seinen ersten Einsatz: Zeugen hat kurz nach drei Uhr einen Brand zweier Holzhütten im Oberweilerberg entdeckt. Die Hütten brannten vollständig ab und die Feuerwehr kümmerte sich darum, dass es keine weiteren Feuernester gibt. Für den MTW war es also ein sehr aufregender Start bei der Berghüler Feuerwehr.
Aber es war auch kein leichter Weg, bis der MTW angeschafft werden konnte, wie Kommandant Thomas
Mayer berichtet. Im letzten Feuerwehrbedarfs wurde dieser als ein notwendiges Fahrzeug angesehen. In der Zeit danach wurden mehrmals Anträge für entsprechende Zuschüsse beantragt - vergebens. Die Feuerwehr und Gemeinde Berghülen wurden deshalb selbst im vergangenen Jahr selbst tätig und und stellten im Haushaltsplan für die Anschaffung 50000 Euro ein. Schon da betonte Bürgermeister Bernd Mangold, wie wichtig die gute Ausstattung der Feuerwehr sei.
Die Ratsmitglieder hatten zudem die Möglichkeit sich bei der Gemeindratssitzung im vergangen Jahr den MTW aus Neenstetten, den sich die Feuerwehr wünschte, anzusehen. Jedoch
stellte sich da heraus, dass das sinnvoll ausgestatte Fahrzeug 66000 Euro kosten wird. Wobei sich die Feuerwehr nur auf die notwendigste Ausstattung beschränkte. „Wir haben zum Beispiel extra auf Allrad verzichtet, da wir sonst keine Ausrüstung mehr zuladen und nur acht Personen transportieren“, so Kommandant Thomas Mayer im jüngsten Interview. Material zum Absicher des Verkehrs, die Ladefläche und der Digitalfunk waren aber unerlässlich. Es sei aber auch wichtig, dass Ausrüstung transportiert werden kann, da die Geräte zur Kontrolle nach Blaubeuren gefahren werden müssen. „Bisher haben unsere Gerätewarte die Geräte zur Überprüfung mit dem Privatauto nach Blaubeuren gefahren“, erklärt er. Es ist das Fahrzeug, das am meisten unterwegs ist und wird auch für Fahrten zu Weiterbildungen genutzt.
Natürlich ist so ein Fahrzeug aber auch für die Kameraden eine große Motivation. „Seit einigen Wochen können wir auch wieder üben. Trotz Pausen sind hinken wir was die Übungszahlen betrifft nicht hinterher. Das ist auch wichtig im Umgang mit den neuen Fahrzeugen“, erklärt Mayer. Mit Leistungsabzeichen und Fortbildungen könne es nun ebenso wieder richtig losgehen. Die Feurwehr ist jedenfalls mit dem neuen MTW bestens ausgerüstet und kann nun wieder volldurchstarten.