Kleine Bahn soll große Freude verbreiten
Thomas Baier baut in seinem Garten eine Mini-Mitfahr-Eisenbahn - Sie soll bald auch auf Festen die Besucher mitnehmen
SCHMIECHEN - Schmiechen ist um eine Attraktion reicher: An der hinteren Hauptstraße hat sich Thomas Baier einen lange gehegten Wunsch erfüllt. Er baute vor seinem Wohnhaus eine Mini-Mitfahr-Eisenbahn auf. Die Kinder aus der Nachbarschaft waren bereits neugierig darauf und durften mitfahren. Der Schmiechener möchte aus der Gartenbahn einen öffentlichen Anlaufpunkt machen und seine Gewerbeanmeldung zudem dafür nutzen, mit einer Minibahn das Rahmenprogramm von Festen und Feiern zu bereichern. „Tom’s Bähnle“wird das Unternehmen heißen.
Als Kind war Thomas Baier selbst auf solch einer Minieisenbahn mitgefahren, was seine Begeisterung an Zügen im Kleinformat weckte. „Das möchte ich den Kindern heutzutage wieder ermöglichen“, betont der Schmiechener. Eine Modelleisenbahn hatte er dann als Achtjähriger von seinem Vater geschenkt bekommen. Mit 30 Jahren startete seine Lust am Landschaftsbau, wobei er Modelleisenbahnfreunden zur Erweiterung ihrer Modellbahnplatte um Modelllandschaften verhalf. Mit über 50 Jahren verwirklichte der gelernte Kfz-Mechaniker jetzt seinen Traum vom eigenen Bähnle im Garten.
Bisher stellt Thomas Baier die Nachbildung einer Köf (Kleinlokomotive mit Ölmotor) mit zwei Motoren auf das Gleis, wartet aber auf das Eintreffen einer zugstarken V90Lok. Diese soll durch ihre vier Motoren anstatt vier leichtgewichtigen Kindern dann bis zu sechs Personen in den Wagons ziehen können. Nicht nur mit dem Besuch des Nachwuchses, sondern mit ausgewachsenen Minieisenbahnfans sei zu rechnen. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Die Güterwagons benötigen den Einbau von Sitzbrettern. Die Zweispurbahn für Züge mit 71/4 beziehungsweise fünf Zoll Spurbreite muss erweitert werden, damit am Bahnhof ein Ausweichen möglich ist.
Als gestalterisches Element ist noch eine historische Zapfsäule vorgesehen. Außerdem sollen Fahrkarten verteilt werden. Ein Wasserkran wird für Baiers dritte Lok, eine Dampflok, benötigt. Der örtliche Metallbauer schmiedete ihm bereits einen Bahnübergang und schweißte eine nützliche Auf- und Abgleiskarre, damit die 60 Kilogramm schwere Köf und die noch schwerere V90, wenn diese dann endlich eingetroffen ist, ohne Rückenschmerzen auf das Gleis gestellt und ebenso bequem wieder entfernt werden können. Trotz Videoüberwachung sollen die Züge nachts nicht auf dem Gleis verbleiben.
Ein Pferdeschlitten und eine freundlich winkende Schaufensterpuppe sind unter anderem auf dem Gelände schon vorhanden. Angebracht ist auf dem Gelände zur Zierde auch Schmiechens Wappentier, der Steinbock. Für einen Platz im Oval der Zweispurgleise hat der Schelklinger Technikausschuss bereits einem Abstellraum zustimmt. Noch fehlt das Okay von höherer Stelle, damit aus diesem Bauwerk heraus die LGB-Gartenbahn, die etwas größer als eine Märklin-Modelleisenbahn ist, als weiterer Hingucker zu Baiers privatem Vergnügen und an Fahrtagen für Gruppen über ihr kleines Gleis rattern kann. Thomas Baier steht in den Startlöchern. Er wollte schon im April loslegen. Doch in diesem Jahr dauert vieles etwas länger. Vielleicht wird es Hochsommer, ehe er kommerziell starten kann. Leider konnte deshalb „Tom’s Bähnle“heuer noch nicht beim Schmiechener Vatertagsfest als Neuheit auf dem Rummelplatz vertreten sein.