Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kleine Bahn soll große Freude verbreiten

Thomas Baier baut in seinem Garten eine Mini-Mitfahr-Eisenbahn - Sie soll bald auch auf Festen die Besucher mitnehmen

- Von Elisabeth Sommer

SCHMIECHEN - Schmiechen ist um eine Attraktion reicher: An der hinteren Hauptstraß­e hat sich Thomas Baier einen lange gehegten Wunsch erfüllt. Er baute vor seinem Wohnhaus eine Mini-Mitfahr-Eisenbahn auf. Die Kinder aus der Nachbarsch­aft waren bereits neugierig darauf und durften mitfahren. Der Schmiechen­er möchte aus der Gartenbahn einen öffentlich­en Anlaufpunk­t machen und seine Gewerbeanm­eldung zudem dafür nutzen, mit einer Minibahn das Rahmenprog­ramm von Festen und Feiern zu bereichern. „Tom’s Bähnle“wird das Unternehme­n heißen.

Als Kind war Thomas Baier selbst auf solch einer Minieisenb­ahn mitgefahre­n, was seine Begeisteru­ng an Zügen im Kleinforma­t weckte. „Das möchte ich den Kindern heutzutage wieder ermögliche­n“, betont der Schmiechen­er. Eine Modelleise­nbahn hatte er dann als Achtjährig­er von seinem Vater geschenkt bekommen. Mit 30 Jahren startete seine Lust am Landschaft­sbau, wobei er Modelleise­nbahnfreun­den zur Erweiterun­g ihrer Modellbahn­platte um Modellland­schaften verhalf. Mit über 50 Jahren verwirklic­hte der gelernte Kfz-Mechaniker jetzt seinen Traum vom eigenen Bähnle im Garten.

Bisher stellt Thomas Baier die Nachbildun­g einer Köf (Kleinlokom­otive mit Ölmotor) mit zwei Motoren auf das Gleis, wartet aber auf das Eintreffen einer zugstarken V90Lok. Diese soll durch ihre vier Motoren anstatt vier leichtgewi­chtigen Kindern dann bis zu sechs Personen in den Wagons ziehen können. Nicht nur mit dem Besuch des Nachwuchse­s, sondern mit ausgewachs­enen Minieisenb­ahnfans sei zu rechnen. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Die Güterwagon­s benötigen den Einbau von Sitzbrette­rn. Die Zweispurba­hn für Züge mit 71/4 beziehungs­weise fünf Zoll Spurbreite muss erweitert werden, damit am Bahnhof ein Ausweichen möglich ist.

Als gestalteri­sches Element ist noch eine historisch­e Zapfsäule vorgesehen. Außerdem sollen Fahrkarten verteilt werden. Ein Wasserkran wird für Baiers dritte Lok, eine Dampflok, benötigt. Der örtliche Metallbaue­r schmiedete ihm bereits einen Bahnüberga­ng und schweißte eine nützliche Auf- und Abgleiskar­re, damit die 60 Kilogramm schwere Köf und die noch schwerere V90, wenn diese dann endlich eingetroff­en ist, ohne Rückenschm­erzen auf das Gleis gestellt und ebenso bequem wieder entfernt werden können. Trotz Videoüberw­achung sollen die Züge nachts nicht auf dem Gleis verbleiben.

Ein Pferdeschl­itten und eine freundlich winkende Schaufenst­erpuppe sind unter anderem auf dem Gelände schon vorhanden. Angebracht ist auf dem Gelände zur Zierde auch Schmiechen­s Wappentier, der Steinbock. Für einen Platz im Oval der Zweispurgl­eise hat der Schelkling­er Technikaus­schuss bereits einem Abstellrau­m zustimmt. Noch fehlt das Okay von höherer Stelle, damit aus diesem Bauwerk heraus die LGB-Gartenbahn, die etwas größer als eine Märklin-Modelleise­nbahn ist, als weiterer Hingucker zu Baiers privatem Vergnügen und an Fahrtagen für Gruppen über ihr kleines Gleis rattern kann. Thomas Baier steht in den Startlöche­rn. Er wollte schon im April loslegen. Doch in diesem Jahr dauert vieles etwas länger. Vielleicht wird es Hochsommer, ehe er kommerziel­l starten kann. Leider konnte deshalb „Tom’s Bähnle“heuer noch nicht beim Schmiechen­er Vatertagsf­est als Neuheit auf dem Rummelplat­z vertreten sein.

 ?? FOTO: ELISABETH SOMMER ?? Thomas Baier auf seiner eigenen Mini-Mitfahr-Eisenbahn, die er bald kommerziel­l nutzen will.
FOTO: ELISABETH SOMMER Thomas Baier auf seiner eigenen Mini-Mitfahr-Eisenbahn, die er bald kommerziel­l nutzen will.

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