Kapital gebiert Kapital
Das gemeinsame Kapital der Vermögensmillionäre entspricht ungefähr der kompletten Wirtschaftsleistung der Welt eines Jahres. Ja, das ist unermesslich viel Geld. Aber warum regt es uns auf? Ein Blick zurück in die Geschichte: Die Könige und Bischöfe des Mittelalters waren im Vergleich zum damaligen Bauernstand mindestens so reich wie die heutige Elite, wenn nicht reicher.
Der Unterschied zwischen damals und der Jetztzeit besteht im Ideal der sozialen Gerechtigkeit. Diese Theorie lässt die heutigen Menschen zu große Differenzen im Wohlstand als unmoralisch betrachten. Trotzdem ist es normal, dass Kapital Kapital gebiert. Die erste Million ist schwer, danach geht es viel leichter aufwärts, oft quasi von selbst. Diese Reichtumsvermehrung kann man nicht einmal mit diktatorischen Methoden wie in China oder Nordkorea verhindern – selbst dort fährt die Elite Lamborghini. Allerdings müssen es sich die Reichen in zivilisierten Staaten wie Deutschland heute gefallen lassen, dass sie einen guten Teil ihrer Zugewinne an die Allgemeinheit abtreten. Wieviel Steuern gerecht sind, ist immer wieder Gegenstand öffentlicher Debatte. Momentan dürfte es ruhig etwas mehr sein. Schließlich ginge es nur darum, dass die Reichen etwas weniger schnell noch reicher werden.