Bühlenhausen wird Mekka für Motorradfahrer
Nach zweijähriger Corona-Pause feiert der Biker-Gottesdienst nun sein Comeback und 25-jähriges Jubiläum
BÜHLENHAUSEN (tes/sz) - Der kleine Berghüler Ortsteil Bühlenhausen auf der Blaubeurer Alb wird am Wochenende aufs Neue zum Mekka der Motorradfahrer aus Nah und Fern: Denn dann findet nach zweijähriger Corona-Pause wieder der legendäre Motorradgottesdienst der „Biker under Gods command“(BUGC) statt.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten begrüßten die Mitglieder der BUGC bei dem traditionellen Motorradgottesdienst schon viele Gäste aus der Region, dem Umkreis und aus umgliegenden Ländern. Schon jetzt sei man sehr gespannt, wer sich denn dieses Jahr auf den Weg zu Hannes’ Schuppen, dem Schuppen zwischen Bühlenhausen und der Umgehungsstraße machen werde, heißt es von den Organisatoren.
Spurlos sei die lange zweijährige Pause auch nicht an den Veranstaltern vorbeigegangen, teilen diese mit. Aber zwei Punkte haben sich nicht verändert: Dass sie noch immer gerne Motorradfahren und andere an ihrer Begeisterung für die christliche Botschaft teilhaben lassen wollen. Dazu gehört eben auch der traditionelle Biker-Gottesdienst, der am Sonntag, 19. Juni, um 10 Uhr in Bühlenhausen stattfindet. Dieser findet dieses Jahr auch zum 25. Mal statt.
1995 entstand die Idee zur Gründung eines christlichen Motorradclubs in Bühlenhausen: Einige motorradbegeisterte junge Christinnen und Christen besuchten dort gemeinsam einen christlichen Jugendkreis und hatten die Idee dazu. Der Name „Biker under Gods command“, inklusive des Rechtschreibfehlers, ist die Abwandlung des damals populären christlichen HardrockSongs „Soldiers under Gods comand“der amerikanischen Band Stryper. Als gemeinsames Zeichen, in Motorrad-Kreisen wird dieses „Colour“genannt, wurde ein umgebautes Motorrad vor einem Kreuz ausgewählt.
Das gemeinsames Ziel der jungen Bühlenhauser Biker war es, Motorradfahrer und Rocker mit der christlichen Botschaft zu erreichen. Getreu diesem Motto wurde bereits 1996 der erste Motorradgottesdienst, damals noch in Zusammenarbeit mit der überregionalen Vereinigung ECMot,
in Bühlenhausen veranstaltet. Damit ist dieser Motorradgottesdienst einer der ältesten in Süddeutschland – und vermutlich auch einer der bekanntesten.
Da Leute erreicht werden sollten, die sonst eher nicht in die Kirche gehen, wurde ganz bewusst ein anderes Setting gewählt. Aus der Kirche wurde eine Wiese mit Schuppen außerhalb von Bühlenhausen, anstelle von Orgel erklingt Rockmusik und umrahmt wird die Veranstaltung von lustigen Spielen, Sketchen und amüsanter Moderation – alles vorbereitet von Mitgliedern der Biker under Gods command.
Lediglich die Predigt stammt von einem „Auswärtigen“: mal einem Missionar auf Heimaturlaub, dann einem ehemaligen Motorsportler oder überregional bekannten Pastoren und Pfarrern.
In den mittlerweile 24 vergangenen Gottesdiensten wurde jedoch nie vorher verraten, wer im kommenden Gottesdienst die Predigt halten wird – und so wird es auch diesmal gehandhabt.
„Vor dem Gottesdienst wird ein kostenloses Frühstück angeboten, hinterher ein Mittagessen auf Spendenbasis, bevor es zu einer kurzen, gemeinsam Ausfahrt über die
Schwäbische Alb losgeht. Nicht umsonst erfreut sich der Motorradgottesdienst Bühlenhausen auch überregional großer Beliebtheit, so konnten auch schon Gäste aus dem europäischen Ausland begrüßt werden“, teilt Dirk Schwarzenbolz, der einer der Veranstalter des BUGC ist, mit.
In einigen Jahren fand am Freitag zugunsten des langjährigen Spendenprojektes in Rumänien ein Benefizkonzert statt und am Samstag vor dem Gottesdienst wurde noch eine Bikerparty mit lustigen Spielen, Essen und Trinken gefeiert. Die Bikerparty und das Rockkonzert sind mittlerweile weggefallen, aber der Motorradgottesdienst ist geblieben.
„Wie dieser nach der zweijährigen Corona-Zwangspause von den Besuchern angenommen werden wird, hängt stark von Wetter ab, da es sich um eine Open-Air-Veranstaltung handelt und sich viele Motorradfahrer bei Regen nicht auf den Weg machen. Auch dieses Jahr können sich die Besucher auf ein abwechslungsreiches Programm mit Anspiel, stimmigen Inhalten und kurzweiliger, aber auch tiefgründiger Unterhaltung freuen abgerundet durch die immer heitere und familiäre Atmosphäre auf dem Gelände – eben genauso, wie in den letzten 25 Jahren“, so Schwarzenbolz.