Die grüne Polit-Demenz
Es ist jetzt ein gutes Jahr her, dass Robert Habeck davon träumen konnte, Kanzler zu werden. Das waren gute Nachrichten für Julian Assange im englischen Hochsicherheitsgefängnis, denn Habeck sagte damals im Interview, dass er sich auf jeden Fall für die Freilassung des Enthüllungsjournalisten einsetzen würde, was auch offizielle grüne Politik war. Im September 2021, kurz bevor sie Außenministerin wurde, forderte dann auch Annalena Baerbock die „sofortige Freilassung“von Julian Assange. Man war sich einig, dass es schon recht merkwürdig ist, wenn ein Australier, der in Schweden – sagen wir mal freundlich – Fehlleistungen der US-Armee enthüllte, im britischen Auslieferungsgewahrsam schmoren muss, um am Ende in den USA womöglich zu 175 Jahren Gefängnis verurteilt zu werden.
Diese Aussicht ist nun für Assange bedrohlich näher gerückt. Und die Grünen? Die reden gerne darüber, dass sie russischen Regimekritikern die Einreise nach Deutschland erleichtern. Und sie erinnern – zu Recht! – immer wieder an den in Russland inhaftierten Alexej Nawalny. Aber wer war doch gleich wieder dieser Julian Assange?