Kein Gesetz fürs Frieren
Jeder eingesparte Kubikmeter Gas zählt, wenn es darum geht, die Abhängigkeit von Russland zu verringern. Das galt bis jetzt. Nun aber kommt durch die Leitung Nordstream I immer weniger Gas, es könnte sein, dass es elend knapp wird. Und damit wird es auch furchtbar teuer. Und was machen Verbraucher, wenn die Preise steigen?
Die meisten reduzieren den Verbrauch. Es bedarf also keineswegs des staatlichen Eingreifens und der Drosselung der Innenraumtemperaturen auf 18 Grad. Übrigens nur in Mietwohnungen. Bei Eigenheim- oder Wohnungsbesitzern scheint die putinfeindliche Sparsamkeit vorausgesetzt zu werden.
Die Regierung soll sich bitte damit beschäftigen, wie die Gasspeicher möglichst schnell wieder gefüllt werden können. Und mit zügiger alternativer Energiegewinnung. Das ist schwer genug.
Nichts gegen Tipps, wie die Duschköpfe zu wechseln und den heimischen Kühlschrank vom Eise zu befreien. Aber das wird uns nicht über den Winter bringen und regelt sich vermutlich ebenfalls über die Energiepreise. Die Lage könnte tatsächlich ernst werden. Es ist deshalb an der Zeit, dass Scholz, Habeck und Co. erklären, was dann passiert, wenn das Gas im Winter tatsächlich nicht reicht. Und ganz ehrlich: In einem kalten Bad will niemand gerne duschen. Schon gar nicht, wenn es dafür kein warmes Wasser mehr gibt.