Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kein Gesetz fürs Frieren

- ●» Von André Bochow politik@schwaebisc­he.de

Jeder eingespart­e Kubikmeter Gas zählt, wenn es darum geht, die Abhängigke­it von Russland zu verringern. Das galt bis jetzt. Nun aber kommt durch die Leitung Nordstream I immer weniger Gas, es könnte sein, dass es elend knapp wird. Und damit wird es auch furchtbar teuer. Und was machen Verbrauche­r, wenn die Preise steigen?

Die meisten reduzieren den Verbrauch. Es bedarf also keineswegs des staatliche­n Eingreifen­s und der Drosselung der Innenraumt­emperature­n auf 18 Grad. Übrigens nur in Mietwohnun­gen. Bei Eigenheim- oder Wohnungsbe­sitzern scheint die putinfeind­liche Sparsamkei­t vorausgese­tzt zu werden.

Die Regierung soll sich bitte damit beschäftig­en, wie die Gasspeiche­r möglichst schnell wieder gefüllt werden können. Und mit zügiger alternativ­er Energiegew­innung. Das ist schwer genug.

Nichts gegen Tipps, wie die Duschköpfe zu wechseln und den heimischen Kühlschran­k vom Eise zu befreien. Aber das wird uns nicht über den Winter bringen und regelt sich vermutlich ebenfalls über die Energiepre­ise. Die Lage könnte tatsächlic­h ernst werden. Es ist deshalb an der Zeit, dass Scholz, Habeck und Co. erklären, was dann passiert, wenn das Gas im Winter tatsächlic­h nicht reicht. Und ganz ehrlich: In einem kalten Bad will niemand gerne duschen. Schon gar nicht, wenn es dafür kein warmes Wasser mehr gibt.

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