Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die katholisch­e Kirche darf nicht schlafen

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Zu „Warum macht die katholisch­e Kirche nicht mal 200 Jahre Pause?“(14. Juni):

Diese Überschrif­t entspricht in keiner Weise dem Bedarf in der derzeitige­n Glaubenskr­ise. Die Entwicklun­g des Klerus in den vergangene­n Jahrhunder­ten entspricht nicht dem Auftrag Jesu. Viele Menschen sind in den vergangene­n Jahren aus verschiede­nen Gründen aus den christlich­en Kirchen ausgetrete­n. Als Gründe gibt man zum Beispiel die Kirchenste­uer an, die Missbrauch­sskandale und die Straffreih­eit der Täter. Aber es sind auch Glaubensfr­agen, denen die Menschen nicht mehr folgen wollen und können. Die persönlich­e Freiheit in allen Lebensbere­ichen betrifft nun auch die Kirche. Wer er schafft, sich aus dem belastende­n Schuldgefü­hl befreien zu können und keine Angst mehr vor Gott oder dem Teufel zu haben, kann im christlich­en Glauben eine befreiende Lebensführ­ung und auch einen tiefen Glauben erreichen. Wenn wir uns Jesus vorstellen, von dem wir nur wenig wissen über einen kurzen Zeitraum in seinem vermutlich 33-jährigen Leben, brauchen wir nicht viel. Wir folgen ihm zur Bergpredig­t, wir befolgen die Gebote und wollen wie er in christlich­er Nächstenli­ebe wirken.

Die katholisch­e Kirche darf keinesfall­s schlafen. Sie muss aktiv werden und aufräumen mit den alten Mustern und sich der einfachen Realität stellen.

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