Wenn Bello im Auto warten muss
Tierarzt und Polizei geben Tipps: So kommt man mit Hund gut durch den Sommer
SCHELKLINGEN/REGION - Für Sonnenanbeter sind warme Temperaturen und strahlender Sonnenschein ein Hochgenuss und eine Freude. Das ist aber nicht für alle so. Gerade Tieren setzt die Hitze oftmals zu und es kommt immer wieder vor, dass es Polizeiberichte zu Rettungsaktionen von Hunden aus überhitzten Autos gibt. Das Polizeipräsidium Ulm hat deshalb jüngst darüber informiert, wie gefährlich es ist, Hunde im Auto zu lassen. Sie und der Tierarzt Jochen Kay aus Schelklingen geben Tipps, wie man gut mit dem Hund durch den Sommer kommt und worauf man beim Autofahren achten sollte.
Schnell noch in den Supermarkt flitzen und den Hund alleine im Auto lassen? Keine gute Idee. „Besonders für Hunde wird es dort schnell unerträglich: Bei 28 Grad im Freien ist der Innenraum schon nach zehn Minuten 35 Grad heiß, nach einer halben Stunde sind es bereits 50 Grad. Der Kreislauf von Hunden ist wesentlich sensibler als der des Menschen. Die Temperatur können sie nicht durch Schwitzen ausgleichen, stattdessen hecheln sie. Dabei verlieren die Vierbeiner sehr viel Flüssigkeit, die rasch ersetzt werden muss. Sonst droht dem besten Freund des Menschen ein Kreislaufkollaps, der tödlich enden kann“, teilt die Polizei in ihrer Pressemitteilung mit.
Wie die Polizei erörtert, müsse man beim Parken unbedingt beachten, dass die Sonne wandert und das Auto schon kurze Zeit später wieder in der prallen Sonne steht. Das Fenster einen Spalt zu öffnen, genüge nicht und wer die Fenster weiter offenlässt, kann Probleme mit der Versicherung bekommen. Deshalb rät die Polizei, keine Tiere im Auto zurückzulassen, auch nicht für vermeintlich kurze Zeit. Schnell wird man aufgehalten – vielleicht zu lange für das Tier. „In solchen Fällen muss mitunter die Polizei das Auto öffnen und den Vierbeiner retten. Dafür muss sie dem Verantwortlichen die Kosten berechnen und meist auch wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz ermitteln“, schreibt die Polizei.
Besonders deutlich wird das anhand der Rechenbeispiele, die die Polizei in ihrem Flyer zum Thema „(M) Ein Hund im Pkw“verwendet hat: Bei 20 Grad Außentemperatur heizt sich das Auto innerhalb einer Stunde auf 46 Grad auf. Dann kann es für Hunde sogar lebensgefährlich werden: Sie können durch die Überhitzung ihres Körpers einen Schock, Kollaps, Organversagen oder einen Herzstillstand erleiden, der schließlich zum Tod führen kann.
Ein Hauptgrund, der den treuen Begleitern im Sommer und insbesondere im Auto so sehr zusetzt, ist, dass die nur an den Pfotenballen und Nasenspiegeln schwitzen und die Wärme
ihres Körpers nur durch das Hecheln regulieren können. Tierarzt Jochen Kay aus Schelklingen sagt: „Man kann Hunde bei großer Hitze nicht alleine im Auto lassen.“Auch die Polizei empfiehlt, den Hund lieber daheim im Kühlen zu lassen.
Als allgemeinen Tipp, wie man Hunden den Sommer angenehm machen kann, meint Kay: „Einfach den normalen Menschenverstand benutzen. Was uns im Sommer guttut, gefällt auch unseren Hunden. Man sollte sie also nicht zu sehr anstrengen, viel Schatten suchen, ihnen genügend zu Trinken bereitstellen und auch gerne mal eine Möglichkeit zum Plantschen aufstellen.“
Zum Reisen mit Hund empfiehlt die Polizei zudem immer frisches Wasser und einen Kofferraumabstandhalter, einem Haken, der den Kofferraum etwas offen hält, mitzunehmen, der für genügend Luftzirkulation im Fahrzeug sorgen kann und auch während der Fahrt sollte man beispielsweise in Pausen regelmäßig das Fahrzeug durchlüften.