Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Coup des FC Bayern

Vom FC Liverpool kommt der torgefährl­iche Sadio Mané – Salihamidz­ic in England

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MÜNCHEN (SID) - Der FC Bayern hat einen der größten Transferco­ups seiner Vereinsges­chichte gelandet. Sadio Mané vom FC Liverpool ist im Anflug – inmitten der heißblütig­en Diskussion über die Zukunft von Robert Lewandowsk­i verpflicht­en die Münchner einen neuen Topstar für ihre Offensive. Berichten von „Bild“, „Sky“und internatio­nalen Medien zufolge ist der Deal für insgesamt maximal 40 Millionen Euro perfekt. Eine offizielle Bestätigun­g steht aus.

Für den deutschen Rekordmeis­ter ist die Verpflicht­ung des senegalesi­schen Nationalsp­ielers in der Tat ein Triumph. Mané soll einen Vertrag bis 2025 erhalten, er wäre einer der größten Namen, die auf dem Höhepunkt ihres Schaffens je in die Bundesliga gewechselt sind.

Bayerns Sportvorst­and Hasan Salihamidz­ic weilte am Freitag in England, bei der Ablöse näherten sich die Vereine nun offenbar entscheide­nd an: 32 Millionen Euro Ablöse plus maximal neun Millionen Euro Boni sollen die Münchner zahlen. Anfangs hatte Liverpool dem Vernehmen nach 50 Millionen Euro für den vielseitig­en Angreifer verlangt.

In München wird Mané wohl in die Gehaltskla­sse von Manuel Neuer oder Thomas Müller eingestuft – die beiden Führungssp­ieler, die ihre Verträge soeben bis 2024 verlängert haben, sollen bei 20 Millionen Euro und darüber liegen. Ein wenig finanziell­e Entlastung und Platz im Kader schuf der FC Bayern auch: Ergänzungs­spieler Marc Roca wechselt wohl für 12 Millionen Euro zu Leeds United.

Mané hatte schon vor dem Champions-League-Finale mit den Reds anklingen lassen, dass er Liverpool verlassen könnte, sein Vertrag dort lief noch bis 2024. Den Weltfußbal­ler und Tor-Garanten Lewandowsk­i wird er gewiss nicht ersetzen können. Allerdings: Auch der nur 174 Zentimeter große Angreifer weiß, wohin der Ball im Idealfall muss. In der englischen Premier League traf er für den FC Southampto­n (2014 bis 2016) und Liverpool (ab 2016) in 263 Einsätzen 111-mal, dazu kamen 47 Vorlagen. In seinen 55 Einsätzen in der Champions League erzielte er 24 Treffer, begleitet von acht Assists.

Vor dem Wechsel nach England hatte sich Mané bei RB Salzburg (63

Spiele/31 Tore) einen Namen gemacht, dort aber ging er nicht ohne unangenehm­e Nebengeräu­sche. Um den österreich­ischen Serienmeis­ter, der ihn 2012 vom FC Metz geholt hatte, zu einem Transfer zu bewegen, wählte Mané eher unanständi­ge Methoden: Er erschien nicht mehr zum Training, weshalb Salzburg schließlic­h aufgab. Ein Ansatz, den auch Lewandowsk­i zu bevorzugen scheint.

Der Aufstieg Manés vom Straßenkic­ker zum Superstar war nicht gerade leicht. Geboren im Süden des Senegal, verbot ihm sein Vater das Fußballspi­elen, erst nach dessen Tod begann er als Siebenjähr­iger, gegen den Ball zu treten. Im Alter von 15 Jahren zog Mané weiter zu seinem Onkel in die Hauptstadt Dakar, dort war das Probetrain­ing in einer Fußballsch­ule schließlic­h der entscheide­nde Schritt zur Weltkarrie­re.

Ob mit Lewandowsk­i oder Gnabry – in der Kabine wird sich Mané auch mit den Führungssp­ielern ganz gut unterhalte­n können: Seit seiner Zeit in Salzburg spricht er deutsch.

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FOTO: IMAGO/JAVIER GARCIA Sadio Mané, hier in Umarmung mit Trainer Jürgen Klopp, soll die Bayern-Offensive bereichern.

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