Wenn die Ananas zum Dinner schippert
Mit kleinen Schiffen aus halbierten Früchten isst das Auge mit
HERFORD/LANGEN - Diese Gerichte schmecken nicht nur, sie sind auch echte Hingucker: Wer eine asiatische Reispfanne in einer halben Ananas anrichtet, beeindruckt mit Sicherheit seine Gäste. Bei Vor- und Zubereitung gibt es einige Tricks.
Wer auf die Ananas-Variante setzen möchte, sollte beim Einkauf darauf achten, möglichst frische Früchte zu erwischen: „Je frischer die Ananas, desto höher die Stabilität“, sagt Foodbloggerin und Kochbuchautorin Bianca Zapatka. „Daher sollte man zu möglichst knackigen Früchten greifen, bei denen die Blätter noch sattgrün sind und die Schale prall ist.“
Sie schlägt in ihrem Buch „Vegan Paradise“folgende Verwendung dafür vor: Thai-Ananasreis im Ananas-Boot. Zunächst wird Basmatireis gekocht und bestenfalls über Nacht in den Kühlschrank gestellt, da er sich trocken und klebrig besonders gut für das Rezept eignet. Anschließend geht es an die Boote: Dafür werden die Ananas mit einem scharfen Messer längs halbiert. Das Fruchtfleisch kreuzweise einschneiden, lösen und die Fruchthälften sorgfältig aushöhlen.
„Damit das Ananasgehäuse stabil bleibt, sollte man darauf achten, genügend Fruchtfleisch in der Schale zu lassen und sie nicht komplett auszuhöhlen“, so die Expertin. „Das gelingt am besten, indem man das Fruchtfleisch der geteilten Frucht im Schachbrettmuster leicht einritzt und dann behutsam mit einem Löffel aushöhlt.“Sinnvoll sei es, sich vor allem beim ersten Versuch Zeit zu lassen, damit man nicht zu viel Innenleben abträgt und die Schale beschädigt.
Für die Füllung wird eine Reispfanne mit Zwiebeln, Knoblauch, verschiedenem Gemüse und asiatischen Gewürzen zubereitet. Sobald die Reismischung fertig ist, kann sie in die Ananas-Boote gefüllt werden.
Wer dieses eindrucksvolle Gericht noch mit einer Beilage kombinieren möchte, dem empfiehlt Bianca Zapatka beispielsweise Tofu-SateSpieße oder eine Poke-Bowl mit Wassermelonen-Thunfisch – alle Rezepte finden sich in ihrem Buch.
Kleine Schiffchen machen sich auch als Fingerfood gut, hierfür sind besonders Spitzpaprika geeignet. Wie das gelingt, zeigt Angelika Ilies im Buch „Antipasti & Tapas“: Für gefüllte Mini-Paprika mit Ricotta sollte man zunächst sehr kleine, rote Spitzpaprika kaufen, die oft auch als Snack-Paprika angeboten werden. „Am besten sollten sie klein und gleichmäßig geformt sein, so eignen sie sich am besten als Fingerfood“, so die Food-Journalistin.
Hat man die passenden Paprika gefunden, werden diese für das Rezept zunächst gewaschen und längs halbiert. Man entfernt den Stielansatz, die Kerne und die weißen Trennwände – sobald sie gut abgetropft sind, sind sie bereit zum Befüllen.
Für die Ricotta-Füllung wird Ricotta mit Pesto aus dem Glas verrührt, mit gehacktem Knoblauch gemischt und anschließend die Creme mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Nun die Creme in die Paprikahälften füllen – was besonders gut mit einem Spritzbeutel gelingt – und mit gerösteten Pinienkernen und frischen Basilikumblättern garnieren.
„Die gefüllten Paprika sind gut geeignet als Bestandteil eines Antipastioder Tapas-Buffets, sie sind aber auch eine tolle Beilage zu Gegrilltem“, sagt die Expertin. „Oder man richtet sie auf Spinatsalat, Rucolasalat oder Carpaccio an.“Sitzen Fleischfreunde mit am Tisch, könne man die Schiffchen jeweils mit etwas rohem Schinken oder Salami garnieren.
Und auch Auberginen eignen sich für ein leckeres Schiffchen-Rezept – dafür hat wieder Bianca Zapatka eine Idee: Gefüllte Auberginen mit Bulgur auf türkische Art. Um die Auberginen vorzubereiten, werden diese längs halbiert und die Schnittflächen kreuzweise eingeritzt. „Durch das Einritzen gart das Auberginenfleisch schneller und bekommt eine schöne, gleichmäßige Konsistenz.“
Die Hälften werden dafür mit etwas Öl bepinseln, mit den Schnittseiten nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben und im vorgeheizten Ofen (180 Grad) etwa 30 Minuten gebacken.
In der Zwischenzeit wird eine Füllung vorbereitet. Bei Bianca Zapatka besteht sie unter anderem aus Bulgur, Zwiebeln, Knoblauch, verschiedenen Gewürzen wie Kreuzkümmel und Kurkuma, Paprika, Kichererbsen, Walnusskernen und gehackten Tomaten aus der Dose, Granatapfelkernen, Minze und Sesamsamen.
Es kann auch jeder eine Füllung nach eigenem Geschmack herstellen.
Sind die Auberginen fertig gebacken, sollte man sie etwa fünf Minuten auskühlen lassen und dann aushöhlen. Allerdings nicht komplett, so dass genug Fruchtfleisch übrig bleibt, um die Füllung zu halten.
„Es empfiehlt sich, etwa die Breite des kleinen Fingers oder etwa einen Zentimeter des Fleisches stehen zu lassen, damit alles die Form behält“, rät Bianca Zapatka. Ansonsten regt sie das gleiche Vorgehen wie beim Aushöhlen der Ananas an: Behutsam vorgehen und sich etwas Zeit lassen, damit das Schiffchen stabil genug für den großen Auftritt bleibt.