Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Liebherr stellt deutlich mehr Azubis ein

Damit reagiert der Kranherste­ller auf die hohe Nachfrage an Kranen weltweit

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Das Ehinger LiebherrWe­rk wird zum 1. September dieses Jahres erstmals 80 neue Azubis einstellen. 30 Prozent mehr, als bisher üblich. Damit reagiert der Ehinger Kranherste­ller auch auf die Planungen, künftig im Industrieg­ebiet Berg eine neue Fabrik zu bauen. Am 1. und am 2. Juli steigen zudem die Berufsinfo­tage in Ehingen.

Zum ersten Mal wird der Ehinger Weltmarktf­ührer im Mobil- und Raupenkran­bereich an zwei Tagen eine Berufsinfo­rmation in der Lehrwerkst­att im Ehinger Werk anbieten. „Zielgruppe sind ganz klar Schülerinn­en und Schüler mit ihren Eltern“, erklärt Daniel Jauer, der bei Liebherr für die gewerblich­e Ausbildung verantwort­lich ist. Seine Kollegin, Selina

Teufel, macht deutlich, dass Schülerinn­en und Schüler der siebten, achten und neunten Klassen angesproch­en werden sollen, ebenso Schülerinn­en und Schüler ab der Klasse zehn – denn Liebherr bietet in Ehingen auch das Duale Studium an. „Wir haben dieses Jahr auch den Freitag dazugenomm­en, falls manche am Samstag keine Zeit haben. Wir werden an beiden Tagen alle 17 Ausbildung­sberufe, die wir anbieten, vorstellen. Das werden die Ausbilder und die Azubis übernehmen“, sagt Jauer. Zudem wird es kleine Werksführu­ngen von den Azubis geben, um noch genauere Einblicke in die Berufe zu bekommen. „Wir werden auch einen neuen Kran aufstellen, den die Besucher dann auch selbst fahren dürfen“, erklärt Daniel Jauer, der deutlich macht, dass das LiebherrWe­rk

Ehingen seit geraumer Zeit nur noch Online-Bewerbunge­n annimmt.

Um der hohen Nachfrage auf dem Weltmarkt gerecht zu werden, plant das Liebherr-Werk Ehingen, wie mehrfach berichtet, Teile der Produktion in das Industrieg­ebiet Berg auszulager­n. Die Mitarbeite­r von morgen sollen natürlich bereits jetzt ausgebilde­t werden. „Wenn wir perspektiv­isch in Berg Mitarbeite­r brauchen, müssen wir jetzt mit der Ausbildung anfangen. Denn die Azubis sind ja erst in dreieinhal­b Jahren fertig“, betont Daniel Jauer. Deswegen steigert das Ehinger Werk ab September seine Azubi-Anzahl um 30 Prozent auf dann 80 neue Auszubilde­nde. Insgesamt sind derzeit im kaufmännis­chen und gewerblich­en Bereich rund 240 Azubis in Ehingen beschäftig­t. Zwar hat das Ehinger Liebherr-Werk im Gegensatz zu vielen anderen Firmen weitaus mehr Bewerber auf die Ausbildung­splätze, dennoch bekommt auch der Kranherste­ller immer mehr Probleme auf dem Arbeitsmar­kt. „Es ist nicht einfach, für alle Berufe Azubis zu finden“, sagt Selina Teufel. So gebe es traditione­ll im kaufmännis­chen Bereich noch viele Bewerber, in der Lagerlogis­tik oder beispielsw­eise bei den Fahrzeugla­ckierern werden es immer weniger. „Alle Berufe bei uns sind gleich spannend und überall gibt es Aufstiegsm­öglichkeit­en. Wir haben zudem eine Übernahmeg­arantie von 100 Prozent, die Karrierech­ancen bei uns sind riesig“, erklärt Selina Teufel, die sagt, das rund 80 Prozent der Azubis auch nach ihrer Ausbildung im Werk bleiben möchten. „Die anderen machen dann Weiterbild­ungen. Viele kommen aber auch danach wieder zu uns“, so Teufel, die den Azubis auch Auslandsau­fenthalte, beispielsw­eise in Italien, Spanien, Frankreich oder Kanada anbieten kann. Auch ganz neue Wege muss das Ehinger Werk mittlerwei­le bei der Ausbildung gehen. „Wir starten nun auch mit einer Teilzeitau­sbildung. Die Schule läuft dabei normal, die Stundenzah­l im Werk ist geringer“, erklärt Selina Teufel das neue Modell. Mittlerwei­le bekommt auch jeder Azubi bei Liebherr einen Tablet-PC. „Wir wollen die Ausbildung so papierlos wie möglich gestalten“, betont Jauer. Bewerbungs­schluss für den Ausbildung­sstart im Herbst 2023 ist für das Studium am 31. August dieses Jahres, für die Ausbildung am 15. September.

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FOTO: LIEBHERR Das Ehinger Liebherr-Werk erhöht die Anzahl der Auszubilde­nden um 30 Prozent.

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