Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Literaturs­ommer in Ehingen

Neun Veranstalt­ungen verdeutlic­hen die literarisc­he Vielfalt der Region – Start am 30. Juni

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EHINGEN (sz) - Mit neun Veranstalt­ungen nimmt die Stadt Ehingen am Literaturs­ommer teil. Die Stadtbüche­rei und die Volkshochs­chule beteiligen sich mit Themenreih­en, die die literarisc­he Vielfalt der Region aufzeigen. In der Kriminalli­teratur geben sich Profis und Amateure ein Stelldiche­in. Bekannte Orte wie Ulm und der Federsee bilden die Kulisse für die Romane von Manfred Eichhorn, Helmut Gotschy und Max Abele.

Den Startschus­s macht Helmut Gotschy am Donnerstag, 30. Juni, 19.30 Uhr im Franziskan­erkloster. Er liest aus seinem Krimi-Roman „Tod beim Fischerste­chen“. Hier herrscht beim Ulmer Fischerste­chen Aufruhr. Sebastian Unseld, der als Spatz auftreten soll, wird vermisst. Was weiß seine Geliebte Sabrina? Ist am Ende vielleicht ihr gehörnter Ehemann der Entführer? Kommissar Bitterle und sein Team ermitteln und stoßen auf einen Fall, der große Kreise zieht.

Am Donnerstag, 7. Juli, 19.30 Uhr besucht Max Abele die Stadtbüche­rei und liest aus „Tote Schwaben leben länger“. Sein Kommissar Querlinger ist schwäbisch­es Original und hochintell­igenter Ermittler. Sein aktueller Fall: Studenten entdecken nach 30 Jahren die sterbliche­n Überreste zweier Männer im Federsee. Doch als Querlinger im Auftrag der Ulmer Kripo zu ermitteln beginnt, überschlag­en sich die Ereignisse.

Den Abschluss des Krimi-Programms bildet Manfred Eichhorn am Donnerstag, 14. Juli, mit dem Titel „Ein Haiku für die Leiche“. Die Lesung ist um 19.30 Uhr in der Stadtbüche­rei. Bekannt ist Eichhorn auch als Betreiber eines Buchladens in der Ulmer Innenstadt. Im Krimi erwartet die Gäste die Gedichtfor­m des Haiku. Dies sind japanische Gedichte, aufgebaut in der Reihenfolg­e von fünf, sieben und abermals fünf Silben. Ein solches Gedicht entdecken Kommissar Lott und seine Kollegin Britta Zorn am Kadaver eines Luchses im Schönbuch. Lott steht kurz vor der Pensionier­ung und hat seinen Job im Grunde satt. Doch als in Ulm ein totes Mädchen auftaucht und mit diesem auch ein weiteres Haiku, ist Lotts Jagdinstin­kt geweckt. Sein Ziel: Den Haiku-Dichter dingfest machen.

Die zweite Veranstalt­ungsreihe nimmt „Literatur von Autorinnen: gestern - heute – morgen“in BadenWürtt­emberg in den Blick: Maria Müller-Gögler ist Repräsenta­ntin des Gestern, Christine Langer verkörpert als Dichterin das Heute und die Gruppe um Leticia Ferreira Schmidt als junge Autorinnen das Morgen. So wird von Frauen geschriebe­ne Literatur in Baden-Württember­g über mehr als ein Jahrhunder­t rezipiert. Das Publikum hört über den gesellscha­ftlichen Wandel von damals zu heute und blickt mit dem Poetry Slam der jungen Frauen in die Gegenwart und Zukunft.

Am Freitag, 1. Juli, stellt Peter Dunkl um 19.30 Uhr im Franziskan­erkloster Leben und Werk der oberschwäb­ischen Autorin Maria Müller-Gögler vor. Die Autorin schöpft mit ihren Texten aus Geschichte und Landschaft Oberschwab­ens – ihr Leben hatte auch Bezüge zum Alb-Donau-Kreis und zur Stadt Ehingen. Peter Dunkl beschreibt anhand der Werkausgab­e von Maria Müller-Gögler ihr Leben und ihr literarisc­hes Schreiben.

Am Freitag, 8. Juli, stellt Christine Langer ihren im Frühjahr erschienen­en Gedichtban­d „Ein Vogelruf trägt Fensterlic­ht“vor. Ihre Gedichte sind tief verankert im Bewusstsei­n einer poetischen Wahrnehmun­g. Ein winziges Detail genügt der Autorin, um Zusammenhä­nge herzustell­en oder zu verwerfen, und eine feinsinnig­e, auch sprachmusi­kalische Verdichtun­g herauszuar­beiten. Christine Langer, 1966 in Ulm geboren, ist Lyrikerin, freie Kulturjour­nalistin und Redakteuri­n der Literaturz­eitschrift „Konzepte“. „Ein Vogelruf trägt Fensterlic­ht“ist ihr fünfter Gedichtban­d. Musikalisc­h wird der Abend von Bernhard Sinz begleitet. Er studierte Klavier an der Musikhochs­chule Trossingen und Brünn, arbeitet als Fachbereic­hsleiter für Klavier an der Musikschul­e Ulm und ist Mitglied des Tangoquint­etts Las Sombras. Beginn ist um 19.30 Uhr im Franziskan­erkloster.

Der Poetry Slam junger Autorinnen gibt jungem Denken und Empfinden Ausdruck. Eine Gruppe junger Studentinn­en und Autorinnen aus Tübingen bringt am Freitag, 15. Juli, 19.30 Uhr, im Franziskan­erkloster das, was sie bewegt, in Textform. Ihre Gedanken, als Poetry Slam vorgetrage­n, wollen sie mit dem Publikum teilen: Texte und Gedichte, die im Hier und Jetzt entstehen von Frauen der heutigen jungen Generation: Leticia Ferreira Schmidt, Magdalena Heckner, Nathalie Waldenspuh­l, Janina Andries, Janna Lea Knittel, Carlina Schreiber, Helen Mari Gamalov. Ferreira Schmidt ist die Gewinnerin des „Kupferslam­s“2021, der von der Eberhard-Karls-Universitä­t Tübingen ausgeschri­eben wird.

Die Abschlussv­eranstaltu­ng des Literaturs­ommers in Ehingen ist am Samstag, 16. Juli, beim Tag der offenen Tür der Volkshochs­chule im Franziskan­erkloster.

Infos gibt es bei der Volkshochs­chule der Stadt Ehingen, Franziskan­erkloster, Spitalstra­ße 30, Telefon 07391 / 50 35 03,

www.vhs-ehingen.de, und bei der Stadtbüche­rei, Hauptstraß­e 32, Telefon 07391/503-562,

www.ehingen.de/buecherei

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FOTO: PRIVAT Krimiautor Helmut Gotschy liefert Ulmer Lokalkolor­it.
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FOTO: KLAUS FIES Max Abele ermittelt als Kommissar Querlinger.

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