Der Handball-Krone Europas so nah
Nationaltorhüter Andreas Wolff ist nach dem verlorenen Champions-League-Finale am Boden zerstört
KÖLN (SID) - Andreas Wolff hockte regungslos vor seinem Torpfosten, als wenige Meter entfernt der katalanische Jubel kein Ende nahm. Das bittere K.o. im Siebenmeter-Drama von Köln hinterließ tiefe Spuren beim deutschen Nationaltorwart. Europas Handball-Krone war so nah, umso schmerzhafter wird Wolff seine Final-Four-Premiere in Erinnerung behalten.
„Es ist wirklich herzzerreißend, das Finale so zu verlieren“, sagte der Schlussmann von Vive Kielce nach dem Champions-League-Endspiel gegen den FC Barcelona. 35:37 hieß es nach einem denkwürdigen Ende im Siebenmeterwerfen. „Das ist sehr, sehr frustrierend“, sagte Wolff.
Der 31-Jährige hielt stark, doch zum Finalhelden wie beim deutschen EM-Triumph 2016 wurde er diesmal nicht. Zweimal bekam Wolff im Siebenmeterwerfen die Hand an den Ball. Erst im Duell mit Aleix Gomez, dann gegen Ausnahmespieler Dika Mem – doch beide Male passierte das Spielgerät irgendwie noch die Linie. „Es war sehr viel Pech dabei“, haderte Wolff.
Der Ex-Europameister war mit einer starken Saison mit ausschlaggebend dafür, dass die Polen erneut die
Meisterschaft und auch den Einzug in das Finalturnier in Köln perfekt gemacht hatten. Der zweite Titel nach 2016 sollte für Kielce her, für Wolff wäre es der erste CL-Triumph gewesen.
Doch um nach dem EM-Titel mit der Nationalmannschaft auch auf Vereinsebene in Europa zu triumphieren, muss Wolff es erneut nach Köln schaffen. Genau dieses Ziel rief er noch am Sonntagabend in den Katakomben der Lanxess Arena aus.
„Ich hoffe, dass wir Kraft aus der Niederlage ziehen und dann noch stärker zurückkommen“, sagte der Ex-Kieler, der noch bis 2028 beim polnischen Champion unter Vertrag steht.