Sommersonnenwende diesmal ohne Feuer
Förderverein Hütten für Heimatpflege und Kultur richtet zum dritten Mal das Fest aus
HÜTTEN (somm) - Der Förderverein Hütten für Heimatpflege und Kultur hat die Sommersonnenwende gefeiert. Es war die dritte Auflage des Festes nach 2015 und 2018, jedoch wurde diesmal auf das Sonnwendfeuer verzichtet. Vor dem Fest hatten die Mannen aus Hütten und Justingen um Fördervereinschef Max Raiber begonnen, das Holz für das traditionell zu einer Sonnwendfeier gehörende Feuer zum Festplatz zu bringen. Doch die hochsommerlich wirkende Witterung machte den Festausrichtern zunehmend Sorgen, und weil Bürgermeister Ulrich Ruckh als Schirmherr gewonnen worden war, wurde er befragt, und er hielt ein Fest ohne Feuer in Anbetracht der Waldbrandgefahr ebenfalls für sicherer.
Die Feuerwehr war verpflichtet und hätte ein reguläres Sonnwendfeuer unter Kontrolle halten können, allerdings nicht einen Funkenflug aufgrund plötzlicher Windstößen. Aus Sicherheitsgründen wurde das Feuerholz wieder entfernt, um dem arglosen Entzünden durch Festplatzbesuchern vorzubeugen. Ohne offenes Feuer reichte eine kleine Besetzung der Feuerwehr zur Absicherung der Festivität aus. Am Abend dieses bisher heißesten Tages des Jahres 2022 strömten dann auch die Gäste auf den Festplatz, der auf der Ruine des Schlosses Hohenjustingen liegt. „Wer braucht bei diesem Wetter ein Feuer“, meinte spontan eine Besucherin beim Feststellen, dass das Sonnwendfeuer diesmal ausfallen muss.
Auf dem Festgelände sorgten Sonnenschirme und ein Zelt für die Beschattung der Biertischgarnituren an denen mehr als 200 Personen Platz finden konnten. Für die Verpflegung war durch die Gaststätte „Bären“aus ihrem Verkaufswagen heraus gesorgt. Bärenwirt Kurt Kaiser rechnete mit 350 Gästen. Alt und Jung tummelten sich um den Anhänger „Lernort Natur“, der von Matthias Frey als Obmann geleitet und vom Hegering „Schmiechtal“gestellt wird.
Zahlreiche Tierpräparte gab es dabei zu sehen und zu streicheln, zum Beispiel als jüngsten Neuzugang einen Biber, um den vielgescholtenen Vierbeiner einmal aus der Nähe betrachten zu können.
Noch gilt das Abschussverbot für Biber. Der hier speziell Gemeinte und Präparierte war Opfer eines Unfalls geworden und durfte deshalb ausgestopft werden. Außerdem bekam Freys vierjähriger, ungarischer Hütehund „Csaba“seine Streicheleinheiten ab. Unterstützung am „Lernort Natur“boten die Jäger Wolfgang Leist, Philipp Sailer, Paul Starzmann und Elmar Steinhauser. Mit dem „Lernort Natur“wird Frey Anfang
Juli die Grundschule Weilersteußlingen besuchen und sich voraussichtlich an mehreren Ferienprogrammen beteiligen, etwa am 13. August in Kirchen am Waldspielplatz.
Im noch existenten und sanierten Schlosskeller von Hohenjustingen wurde zum Fest eine Bar eingerichtet. Bunte Lichterketten und Kerzen sorgten im angenehm kühlen Keller für ein romantisches Ambiente. Neu sind im Keller zwei gestiftete Kerzenhalter an der Wand. Im Schlosskeller übernahmen Herbert Eisele und Gunter Kiem die Aufsicht und Beantwortung von Fragen.
Für die Musik sorgte ein Sextett des Akkordeonorchesters Rommel um Doris Rommel. Sie hatten ein dreistündiges Repertoire aus unterschiedlichen Genres mitgebracht, teilweise sogar mit Gesang. Dafür sorgte Orchestermitglied und Sängerin Petra Lang aus Grötzingen. Ganz nah lag heuer der Parkplatz am Festgelände. Das ermöglichte Wiesenbesitzer Manfred Dorm aus Ingstetten. Heinz Späth als einer der Fördervereinsvize hatte das Festgelände, das in städtischem Besitz ist, gemäht. Der Justinger Sportverein stellte Toiletten, die sonst bei den Powerdiscos zum Einsatz kommen. Ein befreundeter Unternehmer überließ zur Sonnwendfeier ein Notstromaggregat, das wichtige Dienste tat.