„Nicht mehr ohne Maske“
Fabian Klos ist nach schwerer Kopfverletzung zurück
BIELEFELD (SID) - Der neue Look von Fabian Klos erinnert ein wenig an die Helme der römischen Invasoren in der Schlacht um den Teutoburger Wald. Carbon rahmte seine Stirn, die Augenhöhlen und Jochbeine ein, als der wuchtige Stürmer 79 Tage nach seiner schweren Kopfverletzung ins Training von Arminia Bielefeld zurückkehrte.
„Ich werde nie wieder ohne Maske Fußball spielen“, sagt Klos, Identifikationsfigur und Rekordtorschütze der Ostwestfalen. Der 34-Jährige geht damit in einer Sportart, in der Zusammenstöße in der oberen Etage einerseits zur Tagesordnung gehören und andererseits selten sonderlich ernst genommen werden, einen Sonderweg. Auch aus Mangel an Alternativen. Vonseiten der Ärzte sei ihm „ganz klar kommuniziert worden, dass es mir nicht mehr ohne Maske erlaubt ist, Fußball zu spielen, weil es sonst niemand mehr rechtfertigen könnte“, sagte er dem Westfalen-Blatt. Zunächst habe er „natürlich kurz geschluckt“, aber letztlich hätten ihm die Ärzte damit auch „eine Entscheidung abgenommen“.
Vorsichtigen Prognosen zufolge wird Klos sich bis Oktober gedulden müssen, ehe er die Arminia im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr auf dem Rasen unterstützen kann. Man will nichts riskieren, zumal der gebürtige Gifhorner bereits 2013 eine schwere Kopfverletzung mit Frakturen erlitt.
Dass er überhaupt noch in Bielefeld ist, hat ironischerweise mit den schlimmen Ereignissen des 2. April zu tun. Im Kellerduell gegen den VfB Stuttgart prallte Klos mit seinem Teamkollegen Alessandro Schöpf unglücklich zusammen. In dem Torjäger reifte danach ein Gedanke: „Ich wollte unser Stadion nicht liegend auf einer Trage verlassen.“
Mitte Mai verlängerte die Vereinsikone ihren auslaufenden Vertrag um eine weitere Saison. Die Fans freuen sich auf weitere Klos-Heldentaten – mit und dank Gesichtsmaske.