Bürger teilen Ideen zu Verkehrskonzepten mit
Bei der Bürgerbeteiligung nahmen insgesamt 126 Blaubeurer teil und es gab viele Anregungen
BLAUBEUREN - Die Blaubeurer Innenstadt mit ihren Fachwerkhäusern und dem historischen Ambiente lädt zum Bummeln und Kaffeetrinken, aber auch zum Wohnen und Arbeiten ein. Auch eine Vielzahl an kulturellen Angeboten finden hier statt. Jedoch gibt es hier immer mehr Verkehr und insbesondere zu Stoßzeiten sind die Straßen überlastet. Sich dann hier auf ein Frühstück zu treffen, bereitet dann keinen sonderlichen Genuss.
Deshalb arbeitet die Stadt Blaubeuren an einer Lösung, einem neuen Verkehrskonzept für die Innenstadt. Nun konnten sich auch die Blaubeurer im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zu den verschiedenen Varianten äußern.
Die Bürgerbeteiligung zum neuen „Verkehrskonzept Innenstadt“startete am zweiten Mai und wurde sogar noch einmal bis zum 3. Juni verlängert. Sascha Vitkovsky, der Amtsleiter für Bürgerservice und Ordnungsverwaltung, sagt: „Die
Bürgerbeteiligung wurde sehr gut angenommen. Insgesamt haben 126 Bürger mit Einträgen zu den Verkehrskonzepten teilgenommen und haben das Für und Wider der verschiedenen Varianten abgewogen.“Es hätten sich besonders viele Menschen beteiligt, die direkt von den verschiedenen Varianten betroffen sind, wie beispielsweise Anwohner der Bergstraße. „Es ist natürlich niemand begeistert, wenn er plötzlich den Verkehr vor der Haustüre hat“, so Vitkovsky.
Neben Äußerungen zu den verschiedenen Varianten zur Verkehrsentlastung der Blaubeurer Innenstadt gab es auch viele weitere Anregungen. Wie wichtig es ist, dass sich eine Lösung für den Verkehr findet, wird gerade auch bei Äußerungen hinsichtlich der Sicherheit für Fußgänger und Kinder deutlich. So wünschten sich einige beispielsweise, dass die Kernstadt nur noch für Anwohner befahrbar ist und der Besucherund Durchgangsverkehr ausgelagert wird. Zudem sollten die veränderten Verkehrsführungen von
Einbahnstraßen und Durhfahrtsverboten an Anbieter von Navigationsgeräten weitergeleitet werden.
Ein ebenso wichtiges Thema ist das Parken in Blaubeuren. Die Idee einiger Bürger ist ein Parkhaus. Als möglichen Standort wurden der jetzige Feuerwehrstandort vorgeschlagen, der auch mit der Anbindung an die B28 von Vorteil sei oder ein Parkhaus in Bahnhofsnähe oder im Gewerbegebiet in Kombination mit einem Shuttlebus in die Innenstadt. Ebenfalls denkbar sei es Parkplätze im Gewerbegebiet durch Kooerpationen wie mit Centrotherm zu schaffen.
Eine Parkgebühr in der Innenstadt beziehungsweise bei den Bädern und Besuchern der Sporthalle wurde ebenso von einigen als Idee vorgeschlagen. Aber auch an die Händler und Geschäfte dachten viele oder von den Inhabern selbst teilten einige ihre Gedanken mit: So kamen einige Bedenken, dsass durch die komplette Aussperrung des Individualverkehrs dem Einzelhandel geschadet werde oder dass das Rathaus,
Hotels und Läden weiterhin für Kunden anfahrbar sein sollen.
Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie es abgesehen von der verschieden Varianten mit Durchfahrtsverboten und Einbahnstraßen, die zu einer Entlastung vom Verkehr in der Innenstadt sorgen könnten.
Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung werden nun noch einmal in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 28. Juni, um 18 Uhr von Anni Schlumberger, der Geschäftsführerin der Human IT Service GmbH, vorgestellt, erklärt Vitkovsky. „Es gab wirklich viele konstruktive Vorschläge, die uns und auch das Gremium weiterbringen“, so der Amtsleiter für Bürgerservice und Ordnungsverwaltung. Die Aufgabe, hier eine Entscheidung zu finden, sei alles andere als leicht, da man bei allen Lösungen einige Bürger und Bürgerinnen mit den Folgen zu kämpfen hätten. Dennoch müssen hier jetzt konkrete Maßnahmen festgelegt werden, da die Umsetzung bereits bis zum Frühjahr 2023 abgeschlossen sein soll.