Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Eine einzigarti­ge Saison

Meisterpor­trait: TSG Ehingen bejubelt Double aus Bezirkslig­a-Titel und Bezirkspok­al

- Von Andrej Meinzer

EHINGEN - „Wir sind aus dem Feiern ja quasi gar nicht mehr herausgeko­mmen“, blickt Taner Celik gut gelaunt auf seine erste Saison bei der TSG Ehingen zurück. Die begann für den Trainer allerdings erst mit Verspätung. In der Winterpaus­e hatte er als Trainer beim SV Lonsee in der Bezirkslig­a Donau/Iller aufgehört – einen Tag später meldete sich bereits Marco Wasner, der sportliche Leiter der TSG, bei ihm telefonisc­h. Die Weichenste­llung für eine äußerst erfolgreic­he Zusammenar­beit, die der 38-jährige Coach kurz und knapp in einem Satz zusammenge­fasst mit den Worten „Absolut gut und einzigarti­g“umschreibt.

„Zwischen dem Pokalsieg und der Meistersch­aft lagen ja nur zwei Wochen, da haben wir schon gut gefeiert – ein Teil der Mannschaft hat anschließe­nd auch noch auf Mallorca weitergefe­iert“, berichtet Celik von den fröhlichen Highlights der abgelaufen­en Bezirkslig­a-Saison.

Dass es mit dem Meistertit­el tatsächlic­h in diesem Jahr klappen könnte, dafür hatte der Trainer schon Anfang Mai ein gutes Bauchgefüh­l.

Den Siegtreffe­r von Valentin Gombold in der Nachspielz­eit gegen die Sportfreun­de Hundersing­en nahm er als eine Art Zeichen wahr: „Es war eine Nachspielz­eit von drei Minuten angezeigt und wir waren gefühlt schon weit über den drei Minuten drüber und haben das noch umgebogen. Das war stark!“

Dennoch spricht er rückblicke­nd bezogen auf die ganze Saison aber auch von „einer Saison mit Höhen und Tiefen“. Für den Trainer war dieAufgabe bei der TSG Ehingen dabei „echtes Neuland“, wie er bekräftigt – von Anfang an allerdings verbunden mit der Perspektiv­e Landesliga. „Am Anfang gab es schon Neid und Missgunst“, erinnert er sich an eine Zeit, als die TSG Ehingen für ihn noch den Ruf einer untrainier­baren Truppe hatte – um dann aber auch gerade auf den guten Zusammenha­lt innerhalb der Mannschaft, der sich im Verlauf der Saison entwickelt­e, als Schlüssel zum Gewinn der Bezirkslig­a-Meistersch­aft hinzuweise­n.

Mit 26 Mann sei definitiv die Größe und Breite des TSG-Kaders wichtig für den Erfolg gewesen. „Die alten Spieler, die uns leider verlassen werden, haben absolut abgeliefer­t – aber gerade auch die Jungen, die zu Beginn der Saison fast keine Einsatzzei­ten hatten und keine Rolle spielten, haben ihren Beitrag geleistet und sich toll entwickelt.“Unter anderem nennt Taner Celik dabei Namen wie etwa Kristof Majewski oder Niklas Braun. Die Liste mit Namen von jungen Talenten, die es dem Trainer angetan haben ist lang – und soll auch für die zukünftige Ausrichtun­g der TSG Ehingen Synonym stehen. „Die pure Vorfreude, die Landesliga mit einer blutjungen Truppe - vermutlich der jüngsten Mannschaft in der ganzen Landesliga - zu spielen“, lässt den Trainer motiviert in die Zukunft auf die kommenden Aufgaben in der Landesliga blicken.

Bis die Vorbereitu­ng auf die neue Runde beginnt, kann man sich bei der TSG Ehingen allerdings vorerst durchaus noch etwas in der Erfolgsbil­anz der abgelaufen­en Saison passend zum aktuellen Wetter sonnen: Am Ende stand der erste Tabellenpl­atz mit zwei Punkten Vorsprung auf den einzig ernsthafte­n Verfolger SW Donau zu Buche. 25 Siege, zwei Unentschie­den und fünf Niederlage­n weist die Bilanz nach dem letzten Spieltag aus – wobei die Niederlage

gegen Krauchenwi­es/Hausen nach dem bereits feststehen­den Titelgewin­n nicht wirklich ins Gewicht fällt. 94 Mal gab es bei der TSG Ehingen Grund zum Jubeln – bei 42 Gegentreff­ern. Als beste Torjäger konnten sich bei den rot-weißen in der Saison 2022/2023 Dominik Martin (25 Saisontore), Valentin Gombold (23 Saisontore) und Luan Kukic (15 Saisontore) auszeichne­n.

Besonders bejubelt wurde in dieser Saison allerdings natürlich auch der frühe 1:0-Siegtreffe­r von Michael Turkalj im Verbandspo­kalfinale am Vatertag gegen den SV Hohentenge­n, der das erste Double im Briefkopf der TSG Ehingen bedeutet.

„Die Jungs wollten das in dieser Saison unbedingt - die Jungs waren einfach geil auf den Aufstieg“, hatte Taner Celik zu Protokoll gegeben, als die Meistersch­aft nach dem 3:2Heimsieg gegen Langenensl­ingen am vorletzten Spieltag unter Dach und Fach gebracht war. In diesem Moment hatte sich für ihn das Abenteuer Ehingen inklusive der wiederkehr­enden Anreisestr­apazen aus seinem rund 60 Kilometer entfernten Wohnort Asselfinge­n definitiv gelohnt.

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ARCHIV-FOTO: SCHERWINSK­I Die TSG Ehingen bejubelt eine einzigarti­ge Saison mit dem Gewinn des Double aus Beirksliga-Meistersch­aft und Bezirkspok­al-Gewinn.

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