Eine einzigartige Saison
Meisterportrait: TSG Ehingen bejubelt Double aus Bezirksliga-Titel und Bezirkspokal
EHINGEN - „Wir sind aus dem Feiern ja quasi gar nicht mehr herausgekommen“, blickt Taner Celik gut gelaunt auf seine erste Saison bei der TSG Ehingen zurück. Die begann für den Trainer allerdings erst mit Verspätung. In der Winterpause hatte er als Trainer beim SV Lonsee in der Bezirksliga Donau/Iller aufgehört – einen Tag später meldete sich bereits Marco Wasner, der sportliche Leiter der TSG, bei ihm telefonisch. Die Weichenstellung für eine äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit, die der 38-jährige Coach kurz und knapp in einem Satz zusammengefasst mit den Worten „Absolut gut und einzigartig“umschreibt.
„Zwischen dem Pokalsieg und der Meisterschaft lagen ja nur zwei Wochen, da haben wir schon gut gefeiert – ein Teil der Mannschaft hat anschließend auch noch auf Mallorca weitergefeiert“, berichtet Celik von den fröhlichen Highlights der abgelaufenen Bezirksliga-Saison.
Dass es mit dem Meistertitel tatsächlich in diesem Jahr klappen könnte, dafür hatte der Trainer schon Anfang Mai ein gutes Bauchgefühl.
Den Siegtreffer von Valentin Gombold in der Nachspielzeit gegen die Sportfreunde Hundersingen nahm er als eine Art Zeichen wahr: „Es war eine Nachspielzeit von drei Minuten angezeigt und wir waren gefühlt schon weit über den drei Minuten drüber und haben das noch umgebogen. Das war stark!“
Dennoch spricht er rückblickend bezogen auf die ganze Saison aber auch von „einer Saison mit Höhen und Tiefen“. Für den Trainer war dieAufgabe bei der TSG Ehingen dabei „echtes Neuland“, wie er bekräftigt – von Anfang an allerdings verbunden mit der Perspektive Landesliga. „Am Anfang gab es schon Neid und Missgunst“, erinnert er sich an eine Zeit, als die TSG Ehingen für ihn noch den Ruf einer untrainierbaren Truppe hatte – um dann aber auch gerade auf den guten Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, der sich im Verlauf der Saison entwickelte, als Schlüssel zum Gewinn der Bezirksliga-Meisterschaft hinzuweisen.
Mit 26 Mann sei definitiv die Größe und Breite des TSG-Kaders wichtig für den Erfolg gewesen. „Die alten Spieler, die uns leider verlassen werden, haben absolut abgeliefert – aber gerade auch die Jungen, die zu Beginn der Saison fast keine Einsatzzeiten hatten und keine Rolle spielten, haben ihren Beitrag geleistet und sich toll entwickelt.“Unter anderem nennt Taner Celik dabei Namen wie etwa Kristof Majewski oder Niklas Braun. Die Liste mit Namen von jungen Talenten, die es dem Trainer angetan haben ist lang – und soll auch für die zukünftige Ausrichtung der TSG Ehingen Synonym stehen. „Die pure Vorfreude, die Landesliga mit einer blutjungen Truppe - vermutlich der jüngsten Mannschaft in der ganzen Landesliga - zu spielen“, lässt den Trainer motiviert in die Zukunft auf die kommenden Aufgaben in der Landesliga blicken.
Bis die Vorbereitung auf die neue Runde beginnt, kann man sich bei der TSG Ehingen allerdings vorerst durchaus noch etwas in der Erfolgsbilanz der abgelaufenen Saison passend zum aktuellen Wetter sonnen: Am Ende stand der erste Tabellenplatz mit zwei Punkten Vorsprung auf den einzig ernsthaften Verfolger SW Donau zu Buche. 25 Siege, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen weist die Bilanz nach dem letzten Spieltag aus – wobei die Niederlage
gegen Krauchenwies/Hausen nach dem bereits feststehenden Titelgewinn nicht wirklich ins Gewicht fällt. 94 Mal gab es bei der TSG Ehingen Grund zum Jubeln – bei 42 Gegentreffern. Als beste Torjäger konnten sich bei den rot-weißen in der Saison 2022/2023 Dominik Martin (25 Saisontore), Valentin Gombold (23 Saisontore) und Luan Kukic (15 Saisontore) auszeichnen.
Besonders bejubelt wurde in dieser Saison allerdings natürlich auch der frühe 1:0-Siegtreffer von Michael Turkalj im Verbandspokalfinale am Vatertag gegen den SV Hohentengen, der das erste Double im Briefkopf der TSG Ehingen bedeutet.
„Die Jungs wollten das in dieser Saison unbedingt - die Jungs waren einfach geil auf den Aufstieg“, hatte Taner Celik zu Protokoll gegeben, als die Meisterschaft nach dem 3:2Heimsieg gegen Langenenslingen am vorletzten Spieltag unter Dach und Fach gebracht war. In diesem Moment hatte sich für ihn das Abenteuer Ehingen inklusive der wiederkehrenden Anreisestrapazen aus seinem rund 60 Kilometer entfernten Wohnort Asselfingen definitiv gelohnt.