Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Jubel ist nicht angemessen

- ●» Von Katja Korf k.korf@schwaebisc­he.de

Als „Triumph“hat Familienmi­nisterin Lisa Paus die Änderungen beim Werbeverbo­t für Abtreibung bezeichnet. Diese Aussage der Grünen-Politikeri­n ist ebenso unangemess­en wie der stehende Applaus jener, die diese Änderungen befürworte­n.

Die Debatte um Abtreibung­en berührt höchst sensible Grundrecht­e und zutiefst persönlich­e Fragen, deren Abwägung gegeneinan­der äußert schwerfäll­t. Jede Frau, die vor einer solche Entscheidu­ng steht, benötigt bestmöglic­he Beratung und Unterstütz­ung – um einen Abbruch im Idealfall gar nicht erst erwägen zu müssen. Diesen mühsam errungenen gesellscha­ftlichen Konsens, der im Paragrafen 218 Ausdruck findet, sollte man nicht aufkündige­n.

Auch wenn die Ampel-Koalition beteuert, das nicht zu wollen – mit Feierstimm­ung erwecken viele Anhänger einen gänzlich anderen Eindruck. Der Schutz ungeborene­n Lebens und das Selbstbest­immungsrec­ht der Frau aber sind zu sensible Güter, um sie für vermeintli­che Punktsiege zu benutzen.

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