Gesänge für den Frieden
Aus der Not entstand beim Oratorienchor ein Programm
ULM - Als die Proben zum ersten Konzert des Ulmer Oratorienchores nach den Corona-Lockdowns begannen, hätte niemand ahnen können, von welcher Aktualität das Motto dieses Konzerts sein würde: „Da pacem Domine!“ist das Konzert überschrieben, das am Samstag, 25. Juni, um 19 Uhr in der Pauluskirche stattfinden wird: „Gib Frieden, Herr!“
Eigentlich hatte der Oratorienchor mit den Proben beginnen wollen, als Chorarbeit im Jahr 2022 wieder möglich wurde. Doch gerade zu diesem Zeitpunkt erkrankte der künstlerische Leiter Thomas Kammel an Corona. Eine weitere und länger dauernde Erkrankung kam hinzu.
So übernahm der Laupheimer Komponist und Chorleiter Gregor Simon zunächst die Probenarbeit – und ein ursprünglich aus der unerwarteten Notlage heraus entstandenes Konzept entwickelte sich zu einem, über das die Sängerinnen und Sänger inzwischen sehr glücklich sind, berichtet Vorstandsvorsitzende Michaela Kellerer. Es wird in diesem Konzert kein großes Einzelwerk aufgeführt, sondern ein Spannungsbogen aus musikalischen Bitten um Frieden und Vergebung. Der Oratorienchor wird wechselweise von seinem Leiter Thomas Kammel und von Gregor Simon dirigiert, der zudem in der Pauluskirche an Orgel und Klavier sitzen wird. Der 52-jährige Komponist Gregor Simon wurde in Ulm geboren, er war nach mehreren anderen Stationen bis 2012 in
Laupheim als Kirchenmusiker angestellt und ist seit dem Jahr 2013 freiberuflich tätig. Simon organisiert unter anderem die Obermarchtaler Münster-Konzerte, seine Konzerttätigkeit erstreckt sich über das gesamte Bundesgebiet. Ähnlich renommiert ist auch Thomas Kammel selbst, der künstlerische Leiter des Chores: Er errang mit Chören eine lange Reihe von ersten Preisen bei nationalen und internationalen Wettbewerben.
Von Gregor Simon werden am kommenden Samstag zwei Werke uraufgeführt, ein Kyrie und „I Praise the Earth“. Dazu wird ein weiteres zeitgenössisches Werk erklingen, Ora Gjeilos „The Ground“. Um inneren Frieden und um Frieden in der Welt geht es zudem mit Werken von Anton Bruckner, Felix Mendelssohn Bartholdy und Josef Gabriel Rheinberger, Johann Sebastian Bach und César Franck. Das Tragen einer FFP2-Maske wird empfohlen.