Die Spartans haben in dieser Saison richtig Spaß
American Football: Neu-Ulmer sind noch ungeschlagen und können vorzeitig Süd-Champion werden
NEU-ULM (scö) - Den 20. August haben sich die American Footballer des TSV Neu-Ulm im Kalender bereits dick markiert. An diesem Tag wird das Finale um die Meisterschaft in der Bayernliga und damit das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Regionalliga, immerhin dritthöchste Spielklasse Deutschlands, ausgetragen. Und die Spartans wären gerne dabei. „Die Chancen stehen nicht schlecht. Ich bin sehr positiv gestimmt“, sagt Cheftrainer Daniel Koch. Sein Team hat einen Lauf, ist noch immer ungeschlagen. Am Samstag (16 Uhr) empfangen die Neu-Ulmer die Rosenheim Rebels zum Rückspiel.
Mit einem weiteren Erfolg dürften sich die Spartans schon vorzeitig als Champion der Süd-Staffel feiern lassen. Den zweiten Platz, der ebenfalls zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt, haben Koch und Co. ohnehin schon sicher. Doch der Coach will mehr. Er sagt: „Nachdem bislang alles so optimal gelaufen ist, peilen wir das Ziel an, die reguläre Saison unbedingt ohne Niederlage abzuschließen.“
Das Hinspiel in Rosenheim hatten die Spartans mit 27:16 gewonnen. Es war damals das erste Spiel der Saison 2022. Bei den Neu-Ulmern waren noch viele Fragen offen, kein einziges Vorbereitungsspiel hatten sie bestritten, im Kader waren viele neue Gesichter. „Wir hatten also nur eine ungefähre Vorstellung, wo das Team nach den Trainingseinheiten steht“, sagt Koch rückblickend.
In der Offensive fehlt am Samstag zwar der bisher erfolgreichste Passempfänger Patrick Schempf, dafür sind erstmals alle drei Running Backs gleichzeitig am Start. Mit Dirk Mainka, Philipp Orlogi und Oswald
Yao hat Koch im Angriff einige Optionen. Und genau das macht die Neu-Ulmer in dieser Saison so stark. In den vergangenen Jahren war gerade die Offensive oftmals ein Stolperstein bei den Spartans, mittlerweile ist man im Spiel nach vorne so gefährlich wie kein anderes Team in der Bayernliga. Das untermauerten die beiden Siege gegen die Passau Pirates, die vor der Spielzeit noch als großer Favorit und Maßstab in der Süd-Gruppe gesehen worden waren. Neu-Ulm aber gewann das Hinspiel mit 35:28, später in Passau den zweiten Vergleich sogar deutlich mit 54:32. „Ich war schon überrascht, dass es so gut lief“, sagt Koch.
Neben der guten Stimmung im Team und der hohen Trainingsbeteiligung nennt er drei weitere Punkte, die für den sportlichen Höhenflug verantwortlich sind: „Wir haben ein sehr dominantes Laufspiel, das Spielsystem vereinfacht und entschlackt, außerdem helfen uns die beiden Kanadier Carter Gusway als Offensiv-Koordinator und Hunter Sturgeon als Spielmacher sehr.“Die lange Corona-Zwangspause habe obendrein auch etwas Gutes: Alle im Team seien extrem erfolgshungrig.
Sollte am Samstag der Gruppensieg unter Dach und Fach gebracht werden, haben die Neu-Ulmer im Play-off-Halbfinale am 6. August gegen den Zweiten der Nord-Gruppe Heimvorteil im Dietrich-Lang-Stadion. Doch Koch weiß genau, dass die Saison eigentlich erst dann richtig beginnt, spricht daher zurückhaltend von einer tollen Momentaufnahme und meint: „In den Play-offs werden die Karten noch einmal neu gemischt.“Den 20. August hält er sich vorsichtshalber trotzdem schon einmal frei.