Russische Rakete trifft Einkaufszentrum
Ukrainische Behördenvertreter vermuten viele Tote nach Angriff – Weiter Kämpfe im Donbass
KIEW (AFP/dpa) - In der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist ein Einkaufszentrum nach ukrainischen Angaben von einer russischen Rakete getroffen worden. Mehr als tausend Menschen hätten sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude befunden, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag im OnlineDienst Telegram. Es könnte viele Tote und Verletzte geben.
„Es wurde bereits bestätigt, dass zwei Menschen gestorben sind. Die Rettungsaktion geht weiter“, schrieb Selenskyjs Vize-Stabschef, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram. Es seien bislang etwa 20 Verletzte gemeldet worden, von denen sich neun in „ernstem Zustand“befänden.
„Das Einkaufszentrum steht in Flammen und die Rettungskräfte bekämpfen den Brand“, erklärte Selenskyj. Er veröffentlichte ein Video, das einen brennenden Gebäudekomplex sowie Rettungsdienste und Feuerwehrwagen zeigte.
„Der Raketenbeschuss von Krementschuk traf einen belebten Ort, der nichts mit den Kämpfen zu tun hat“, schrieb der Bürgermeister der Stadt, Vitali Maletsky, auf Facebook. Krementschuk hatte vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine etwa 220 000 Einwohner. Die Stadt liegt etwa 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew.
Westlich von Lyssytschansk im Donbass schlug das ukrainische Militär nach eigenen Angaben russische Angriffe zurück und verhinderte damit eine Einkesselung der strategisch wichtigen Großstadt im Osten des Landes. Die feindlichen Truppen hätten „erhebliche Verluste“erlitten, teilte der ukrainische Generalstab mit. Das russische Militär wiederum teilte mit, bei Angriffen auf die Region Mykolajiw im Südosten der Ukraine seien mehr als 40 ukrainische Soldaten getötet worden. Wie viele Angaben zum Kriegsgeschehen waren auch diese nicht zu überprüfen.