Der Herr der Schmetterlinge
Michael Thumm hat sich auf die Schmetterlings-Fotografie spezialisiert und eine Bestimmungskarte gestaltet
BLAUBEUREN/BERGHÜLEN/ SCHELKLINGEN - Mit knapp 160 000 beschriebenen Arten, ungefähr 130 Familien und 46 Überfamilien zusammen mit Zweiflüglern, sind Schmetterlinge die artenreichste Insektengattung. Jährlich werden sogar 700 neue Arten entdeckt. In Deutschland gibt es insgesamt 3700 Arten. Einen Überblick, welche Schmetterlinge in Blaubeuren herumflattern, bekommt man mit dem Schmetterlings-Plakat von Fotograf Michael C. Thumm.
Insgesamt 99 Abbildungen von verschiedenen Schmetterlingen und Faltern finden sich auf der neuen Schmetterlingstafel des Fotografen. In der Neuauflage sind nun auch die allgemeinen deutschen Namen vermerkt, so dass Interessierte schnell und einfach die Art ihrer Entdeckung benennen können.
„Mein Foto- und Internetprojekt ist im Rahmen einer Ausstellung entstanden, bei der ich mich für das Motto 100 Schmetterlinge entschieden habe“, erklärt der Schmetterlings-Fotograf. Seine Leidenschaft für die zarten Geschöpfe hat auch mit seiner 30-jährigen Mitgliedschaft beim BUND zu tun. „Seit 2016 bin ich auch Mitglied bei der Nabu“, erzählt der Fotograf.
Ziel der schönen Foto-Aktion ist es, wieder mehr auf die schwindende Vielfalt und Schönheit der Schmetterlinge Blaubeurens aufmerksam zu machen. Einfach sei es natürlich nicht, die Schmetterlinge vor die Linse zu bekommen: „Es gibt Schmetterlinge, die man nicht fotografieren kann, weil sie sofort wegfliegen. Bei anderen kennt man die Futterpflanzen und muss sich dann eben daneben hinsetzen und warten. Am besten ist es, wenn man gedeckte Farben trägt, da man sie dann nicht irritiert.“
Die Fotos werden von Michael Thumm alle mit manuellen Objektiven in der Natur fotografiert.
Die filigranen und teils sehr bunten, mal unscheinbaren Insekten wurden auf der Blaubeurer Alb und deren Umgebung wie in Seißen, Sonderbuch, Asch, Berghülen, Schelklingen und auch im Blaubeurer Stadtgebiet fotografiert. „Es ist ein Porträtieren der Falter. Manche haben es auch echt nötig, gezeigt zu werden, da sich immer mehr Schmetterlinge verabschieden und verschwinden“, sagt Thumm. Jährlich gebe es auch verschiedene Schmetterlinge oder manche in größerer Anzahl als andere.
Parallel dazu gibt es auf seiner Internetseite weitere Bilder und die Möglichkeit, sich darüber zu informieren, wann welcher Schmetterling fliegt. „Das hilft auch herauszufinden, ob es vom Monat her realistisch ist, dass man diesen sieht“, so Thumm. Zudem kann man die Informationen zu den Faltern auch unterwegs und mobil abfragen.
Die Schmetterlingsposter sind in zwei verschiedenen Größen erhältlich. „Im Mai habe ich auch den Kitas bei uns in der Nähe angeboten, ihnen ein Exemplar zukommen zu lassen. Darüber haben sie sich natürlich riesig gefreut. Auch die Kita in Schelklingen hat nachgefragt, ob sie eine
Schmetterlingstafel bekommen können, da sie ja irgendwie doch auch zu Blaubeuren gehören“, erzählt der Schmetterlingsfotograf. Neben Ausstellungen, wo er seine Schnappschüsse zeigt, bietet er auch Fotovorträge bei der Nabu und Karten oder Bilder für Fans.
„Fertig“ist das Plakat natürlich noch nicht, wie Thumm erklärt: „Es kommen immer wieder neue Bilder und Schmetterlinge dazu.“