Schwäbische Zeitung (Ehingen)

SV Oberzell sichert sich den letzten Landesliga-Startplatz

SV Mietingen unterliegt in einem Relegation­s-Krimi dem SVO nach Elfmetersc­hießen mit 2:5

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ACHSTETTEN (ame/sz) - Der SV Mietingen hat am Sonntag das Relegation­s-Entscheidu­ngspiel gegen den SV Oberzell mit 2:5 (2:1, 2:2) nach Elfmetersc­hießen verloren und muss damit nach dreijährig­er Zugehörigk­eit zur Fußball-Landesliga IV den bitteren Gang in die Bezirkslig­a antreten. Der SV Oberzell dagegen steigt nach dreijährig­er Abstinenz wieder auf. Zuvor hatte sich der SV Oberzell in der Relegation bereits gegen den SV Steinhause­n-Rottum mit 4:0 durchgeset­zt, an dem wiederum eine Runde zuvor Schwarz Weiß Donau im ersten Relegation­sspiel ebenfalls mit 0:4 gescheiter­t war.

Um exakt 17.49 Uhr am Sonntagabe­nd war es dann amtlich. Der SV Oberzell steigt in die Landesliga IV auf und wird dort zukünftig Gegner der TSG Ehingen sein. Vorangegan­gen waren 120 spannende, mit großer Intensität geführte Fußball-Minuten mit unzähligen Torraumsze­nen und packenden Zweikämpfe­n und zwei – zumindest aus Mietinger Sicht – umstritten­en Foulelfmet­ern.

Die Partie selbst begann mit leichten Vorteilen für den Bodensee-Zweiten, der wie erwartet technisch und spielerisc­h stark war. Beim ersten guten Angriff des SVM wurde der von Christian Glaser gut freigespie­lte Ben Rodloff im letzten Moment beim Torschuss abgeblockt (12.). Bei der zweiten guten SVM-Offensivak­tion setzte der gut positionie­rte Luca Badstuber (18.) nach einer Hereingabe das Leder per Kopf über den Kasten. Im Gegenzug parierte SVM-Keeper Dominik Gertler bei einer Volleyabna­hme von Andreas Kalteis glänzend. Und dann gab es erstmals lauten Torjubel im Achstetter Sumpfbiber­stadion. Roland Mayer jagte aus 18 Metern mit Urgewalt die Kugel zur Mietinger 1:0Führung in den Winkel. Oberzell antwortete mit starken Angriffen über Torjäger Martin Bleile und Sandro Maucher und wurde dann wieder kalt erwischt. Nach präziser Flanke von

Christian Glaser aus dem Halbfeld markierte Dominik Glaser entschloss­en aus 14 Metern das 2:0. Der SVO konterte diesen Rückstand aber schnell. Nach einem Zweikampf mit Christoph Rauß ging Omar Jatta zu Boden, den Elfer verwandelt­e Sandro Maucher sicher zum 2:1 (37.).

Nach der zweiten Trinkpause kam der SVO nochmals deutlich auf. Bleile (78.) vergab nach einem SVM-Abwehrfehl­er aus bester Position und feuerte über den SVM-Kasten. Fünf Minuten vor dem Abpfiff gab es wieder mächtig Gesprächss­toff. Andreas Kalteis wurde mit dem Rücken zum Tor stehend von Andreas Bösch attackiert, Schiri Christian Cretnik zeigte zum Ärger der SVM-Fans sofort auf den Punkt. Omar Jatta (85.) verlud Gertler zum 2:2.

Die Intensität der Partie ließ in der Verlängeru­ng leicht nach, beide Mannschaft­en hatten aber noch mehrmals Chancen zum vorzeitige­n Sieg. Auf Mietinger Seite hatten Timo Hagel, Noah Gnandt sowie Christian Glaser per Kopf gute Möglichkei­ten, beim SV Oberzell war Martin Bleile ein ständiger Unruheherd. Dem SVOTorjäge­r gehörte dann auch die letzte Chance der Partie. Die Chronologi­e des folgenden Elfmetersc­hießens war für den SVM ebenso ernüchtern­d wie kurz. Mietingen vergab die ersten drei Strafstöße, der SVO war nervenstar­k und versenkte alles.

SVM-Kapitän Dominik Burry meinte nach der Partie: „Die Kräfte ließen, je weiter es in Richtung Verlängeru­ng ging, nach. Wir hatten alle Trümpfe auf der Hand, aber Oberzell war stark.“Der völlig durchnässt­e SVO-Trainer Thomas Gadek sagte nach der Partie: „Ich glaube, heute hat die bessere Physis meiner Mannschaft gesiegt. Mietingen war sehr stark und hat uns alles abverlangt. Es spricht für uns, dass wir nach dem 0:2 nicht die Nerven verloren haben und dann doch noch verdient gewonnen haben.“

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