Läpperig, verläppere(n), zusammenläppere(n)
Althochdeutsch (der) lappo (9. Jahrhundert), mittelhochdeutsch (ca. 1050 bis 1350) (der, die) lappe (herabhängendes Stück Zeug) führt zu neuhochdeutsch (der) Lappen, was grundsätzlich etwas herabhängendes (z.B. Ohrlappen, Putzlappen, Scheuerlappen, etc.) bezeichnet. Aus hochdt. Lappen entwickelt sich schwäb. die Lappel (das Maul), schwäb. (Oberschwaben, Allgäu; bisweilen auch hochdt.) lappe(n), labba
(schlürfend auflecken, zum Beispiel Hund/Katze; das heißt eigentlich: mit dem Lappen, der hängenden Zunge, Flüssigkeit schlürfen). – Die Intensivform zu lappen ist lapperen, das umgelautet zu läppere(n), läbbera
(schlürfend auflecken, aufschlürfen) wird: Dieses läppere(n), läbbera kann nun mit dünnen, nicht breiartigen, Flüssigkeiten geschehen, die dann läpperig, läbb(e)rig sind. In Weiterentwicklung dazu kann auch eine
Suppe, eine dünne Brühe, ein oberflächliches und inhaltsloses Geschwätz läpperig sein. Die Flüssigkeit, die beim Läppere(n), dem Schlürfen und Auflecken, verlorengeht, wird so verläpperet,v’rläbbered ; verläpperen, v’rläbbera kann man so in kleinen Schlucken nicht nur eine Flüssigkeit, sondern -übertragenauch sein Geld, sein Vermögen, seine Fähigkeiten, seine Zeit, seine Energie. Was hingegen in kleinen Schlucken zusammengeschlürft wird, wird zusammengeläpperet, sodass zusammenläpperen so viel bedeutet wie: in kleinen Mengen zusammenkommen/zusammenkommen lassen, sich summieren; durch konstantes Sparen von kleinen Summen kann sich auf die Dauer eine schöne Summe zusammenläppere(n), -läbbera . Zur selben Wurzel gehören unter anderem: alle anatomischen Lappen, die Lippe, die Überlappung, der Laffe, läppisch, Löffel, (mit s-/sch-Erweiterung) schlafen, schlaff; engl. to lap (auflecken, lecken, schlecken, schlürfen).